ZAK Dezember 2020

Leben & Konsum Multinationale Konzerne können es sich richten: Sie zahlen immer weniger Gewinnsteuern. Selbst in Österreich beläuft sich der Entgang auf eine satte Milliarde Euro pro Jahr. Das bedeutet, dass multinationale Konzerne jährlich knapp 40 Prozent ihrer Gewinne in Niedrigsteuerländer und Steuersümpfe verschieben. D ie Folgen für dieAllgemeinheit sind verheerend: Die Verluste müssen anderswo wieder aufge- fangenwerden. Die Steuerlast wird zu einem immer größeren Anteil von Beschäftigten sowie Konsu- mentinnen und Konsumenten getragen. Aber auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) müs- sen im Vergleich zu „den Großen“ einen immer größeren Beitrag zum Ausgleich leisten. Wenn sich hier nicht schnell etwas ändert, wird es zunehmend schwieriger werden, öffentliche Investitionen zu tätigen undwichtige Ausgaben zu sichern. Krisenprofiteure Durch die Corona-Krise wird diese Schieflage noch einmal drama- Große Konzerne, kleiner Steuerbetrag? Das gehört geändert Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die neuenWohn- raum schaffen, können durch die AK-Wohnbauförderungs- aktion einen Zinsenzuschuss erhalten. A K-Mitglieder, die im Jahr 2020 ihre geförderte Neubauwoh- nung bezogen oder ihren Rohbau mit Hilfe der Neubauförderung der öffentlichen Hand errichtet haben, können einen einmaligen Zinsenzuschuss erhalten. „Die Hilfestellung soll den Mitgliedern zugutekommen, die durch die Errichtung ihres Eigenheimes bzw. ihrer Wohnung eine schwe- re finanzielle Belastung auf sich genommen haben“, erklärt AK- Präsident Josef Pesserl. Der Zinsenzuschuss für nichtge- förderte Kredite oder Darlehen, die zur Finanzierung von Errich- tungskosten aufgenommen wur- den, beträgt maximal 1.200 Euro. Infos ab sofort in allen AKs Informationenund Formulare sind ab sofort in allenAK-Außenstellen sowie unter der AK-Servicenum- mer 05 7799-2501 erhältlich bzw. über unsereHomepage verfügbar. Der letzte Einreichtermin ist der 31. März 2021. JF AK-Mitglieder, deren Arbeitsstelle mehr als 25 km von ihrem Wohnort entfernt ist, haben bei einem gewissen Jahresein- kommen Anspruch auf eine PendlerInnenbeihilfe. V on 1. Jänner bis spätestens 31. Dezember 2021 können die Steirerinnen und Steirer um die PendlerInnenbeihilfe des Landes und der AK Steiermark rückwir- kend für das Jahr 2020 ansuchen. „Bis 31. Dezember dieses Jahres können Pendler auch noch um die PendlerInnenbeihilfe für 2019 ansuchen“, betont AK-Experte Karl Reitter. Durchschnittlich 126 Euro Bisher bekamen etwa 5.000 Stei- rerinnen und Steirer rückwirkend PendlerInnenbeihilfe ansuchen für das Jahr 2019 eine Beihilfe fürs Pendeln ausbezahlt: Sie erhielten im Durchschnitt 126 Euro (die maximale Förderung beträgt 389 Euro pro Jahr). Die AK Steiermark übernimmt die komplette formale Abwicklung und finanziert auch ein Drittel der gesamten Förderungssum- me. Die Abwicklung erfolgt nach Einlangen der Anträge und die Fördersumme wird dann auf das Konto überwiesen. JF Wohnbauförderung für AK-Mitglieder Aufgrund der Corona-Regelungen in Bezug auf die Erwachsenenbildung startet das VHS-Bildungsprogramm/ Frühjahr kommendes Jahr etwas spä- ter mit den bekannten Förderungen der AK. Ein umfassendes Angebot an Onlinekursen verkürzt dieWartezeit. M it 22. Februar 2021 starten die Anmel- dungen für die VHS-Präsenzkurse des Frühjahrssemesters, für die es dann ab 15. März den Startschuss geben soll. „Corona bedingt verschieben wir unseren gewohnten Frühjahrssemesterstart ein bisschen nach hin- ten“, erklären die beiden VHS-Geschäftsführer Christine Sudy undMartin Bauer. Damit einher geht auch die spätere Zusendung des 60 Euro- AK-Bildungsschecks. Dieser wird rechtzeitig ab 9. Februar in die steirischen Haushalte zu den AK-Mitgliedern flattern. „Der Bildungsscheck ist konzipiert, umWeiterbildung, aber auch die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern, wes- halb er an der VHS z. B. für Sprach-, Rhetorik-, Computer und auch Bewegungskurse sowie ambfi für berufsbildende Kurse eingelöst wer- den kann“, erklärt AK-Bildungsbereichsleiterin Alexandra Hörmann und betont: „Da die Stei- ermark im Bereich der Förderung der Erwach- senen- und Berufsbildung Nachholbedarf hat, kannman hier zu Recht die AK als Vorreiter des Life Long Learning bezeichnen.“ ImJahr 2019 lösten 42.000Mitglieder Bildungs- schecks imWert von 2,52Millionen Euro ein. In Summe kamen knapp 63.000Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu etwa 4.600 Kursen steier- markweit. AK fördert Erwachsenenbildung Neben demAK-Bildungsscheck kann auch das AK-Karenzbildungskonto in Höhe von 1.000 Euro eingelöst werden, das AK-Mitglieder in Elternkarenz erhalten ( siehe S. 5 ). Mit dem„Digi- Bonus“ wurde das Förderwesen ausgebaut. Hörmann:„Bis heute gibt es kein vergleichbares Instrument, das die Leute in Scharen zurWeiter- bildung animiert, weshalbdieVHS nachwie vor die größte Erwachsenenbildungseinrichtung der Steiermark ist.“ Ab sofort vielfältige Onlinekurse Um die Zeit bis zum Start der Präsenzkurse Mitte März zu überbrücken, bietet die VHS Steiermark fortlaufend eine Vielzahl an On- linekursen an: Von Bewegungs-, Koch- und Kreativkursen hin zu Sprach- und EDV-Kursen. Für dieses digitale Rundum-Paket erhalten AK- Mitglieder pro Kursbuchung derzeit 30 Prozent Ermäßigung ( siehe S. 18/19 ). JF VHS Steiermark: Semesterbeginn, Bildungsscheck & Onlineangebot Beruf & Recht Konsumentenschutz Bildung &Wissen Seite 17 – 27 Der Start der Präsenzkurse des Frühjahrsse- mesters verschiebt sich in den März. Als Über- brückung bis dorthin gibt es ein vielfältiges Angebot an Onlinekursen. www.akstmk.at/beihilfen Formulare www.akstmk.at/pendler Antrag tisch verstärkt: Steuereinnahmen werden weltweit einbrechen. Die milliardenschweren Hilfspakete müssten aber mit zusätzlichen Mitteln finanziert werden. Dazu kommt, dass multinationale Kon- zerne aufgrund ihrer Größe oft noch mehr von den staatlichen Hilfsprogrammen profitieren und darüber hinaus auch vielfach von der Krise selbst: vomOnlinehandel bis zu den Streamingplattformen. Fairer Beitrag gefordert Arbeiterkammer undÖGB fordern: Wer mit Steuergeldern gerettet wird, muss auch einen fairen Beitrag leisten. Mit einem ein- heitlichen, weltweit eingeführten effektiven Mindeststeuersatz könnten die weltweiten Körper- schaftsteuereinnahmen um bis zu 100 Milliarden jährlich steigen. Das hätte zur Folge, dass der Steu- erbeitrag von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und klei- nen und mittleren Unternehmen (KMU) massiv gesenkt und dieses Geld in bessere Bildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen investiert werden könnte. Steuerkampagne AK EUROPA hat die Social Me- dia-Kampagne „Konzerne zur Kasse“ ins Leben gerufen, um die Finanzministerinnen und Finanz- minister zum Handeln aufzufor- dern. PV www.akeuropa.eu/de/konzernezurkasse Kampagne unterstützen www.vhsstmk.at Kursinfos & Anmeldung Temel | AK 16 | ZAK ZAK | 17

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1MzY1Nw==