02_ZAK Februar 2019_Ansicht

Beruf & Recht Beruf & Recht Graf-Putz | AK Viel Arbeit für freie Fahrt D as fahle Sonnenlicht der auf- gehendenWintersonne hüllt das Gelände des Grazer Bahnhofes in pastellfarbenen Schimmer. Sehr schön! Dochder festeHändedruck vonHans Zwath holt einen zurück. Der Leiter des Grazer Anlagenser- vicecenters bittet ins Betriebs- gebäude und gibt einen kurzen Überblick über den ÖBB-Konzern und die Aufgaben, die er zu ver- antworten hat. Das Anlagenser- vicecenter ist für den Betrieb und dieWartung des österreichischen Schienennetzes zuständig. Viele Aufgaben Gleise, Weichen, Tunnel, Brücken, Signal- und Telekomanlagen, Schranken, Oberleitungen, Strom- versorgung – alle Teile der um- fangreichen Bahnanlagenmüssen in einwandfreiem Zustand sein, damit die Lokführer freie Fahrt haben. „Allein der Grazer Bahn- Damit es freie Fahrt für die Züge mit jährlich 460 Millionen Fahrgästen und 115 Millionen Tonnen Gütern gibt, ist viel Arbeit in einem breiten Aufgabenfeld notwendig. Die ZAK schaute am Bahnhof Graz dem ÖBB-Streckenteam über die Schulter, um zu sehen, was alles nötig ist, bis die Signale Grün zeigen. der betriebsrat Hans Zwath, Leiter Anlagenservicecenter Graz Hohe Anforderungen Wolfgang Korner, ZBRV für den ÖBB-Bereich SAE die firma Das Grazer Anlagenservicecenter, das zwischen Bruck und Spielfeld die Bahnanlagen in Schuss hält, gehört zum Bereich Streckenmanagement und An- lagenentwicklung (SAE) und ist Teil der ÖBB-Infra- struktur AG, die wiederum zu 100 Prozent zur staatli- chen ÖBB-Holding AG gehört. Teil des ÖBB-Konzerns Der Grazer Bahnhof: Allein hier sind 180Weichen zu betreuen. Gleise haben eine Lebensdauer von 30 Jahren und werden regelmäßig getauscht. Zur Sicherung der bahneigenen Stromver- sorgung sind neben Fachkenntnissen auch Kletterkünste erforderlich. ReneWeber: regelmäßige Rufbereit- schaft zur Störungsbehebung Andreas Löscher imSteuerungsraum für Weichen und Signale DasGeländeoberhalbder Bahntrasse wird regelmäßig kontrolliert. Oberleitungsmeister Erwin Schmidt beim Grazer Umspannwerk Teamchef Hans Zwath, Servicetechniker Andreas Löscher, ZBRV Wolfgang Korner, Servicetechniker Thomas Knoll, Gleisbautechniker Andre Hartweger hof hat 180 Weichen, alle beheizt und natürlich ferngesteuert“, sagt Zwath. Insgesamt betreuen er und sein Team – 188 Männer und zwei Frauen – zwischen Bruck und Spielfeld 800 Weichen. Für jede Weiche gibt es einen Wartungs- plan und in jeder Weichenanlage sind Sensoren eingebaut, die Störungen anzeigen. „Eine Spitzenpartie“ Über sein Team lässt Zwath nichts kommen: „Das ist eine Spitzen- partie, da steht jeder in der Früh bereit.“ Gröbere Störungen gebe es öfter durch Stürme im Frühjahr und Herbst und durch Schnee- bruch bei Bäumen im Winter. Aber auch Starkregen imSommer könne Störungen verursachen, zuletzt etwa verlegte eine Mure bei Spielfeld die Gleise. Insgesamt verzeichnete er in seinem Bereich imVorjahr 8.000 Störungen. Deren rasche Beseitigung lässt sich am Pünktlichkeitsgrad ablesen, der für den „Grazer Bereich einen ös- terreichweiten Spitzenwert“ zeigt. 110-KV-Leitung Die ÖBB produzieren ihren Strom selbst, an ihren Bestimmungsort fließt die elektrische Energie in 110-KV-Leitungen. „Wir betreuen die Hochspannungsleitung ent- lang von 58 Masten“ sagt Erwin Schmidt. Er ist Oberleitungs- meister und berichtet, dass jeder einzelne dieser Masten jährlich einmal von seinen Leuten kont- rolliert wird:„Alle von uns werden jährlich auf Höhentauglichkeit untersucht und wir müssen Klet- terkurse absolvieren.“ SH Servicetechniker Thomas Knoll bei der Kontrolle einer Weiche. Mit dabei ist immer ein Kollege, der für die Sicherheit („Zugfreiheit“) sorgt. Die ÖBB bieten sichere Arbeitsplätze, sagt Wolfgang Korner. Er ist Zentralbetriebsratsvorsitzender des Be- reichs Streckenmanagement und Anlagenentwick- lung (SAE) der ÖBB-Infrastruktur AG. Es werde vom Unternehmen aber auch viel verlangt, sagt Korner. Graf-Putz | AK (8) ÖBB (2) ÖBB 18 | ZAK ZAK | 19

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=