02_ZAK Februar 2019_Ansicht

Konsumentenschutz Bildung &Wissen Seite 22 – 31 Bildung &Wissen Mehr als 30 Prozent der Schulkinder mit Pflichtschulab- schluss haben die ideale Schule gefunden. Diese ent- spricht ihren Interessen, setzt Schwerpunkte und bietet einen Maturaabschluss – so die spontanen Nennungen von 80 Prozent der Befragten einer AK-Studie. Der Bildungsweg steirischer Schüler Worauf achten beim Arbeiten im Sommer? ak tipp E gal, ob für eine Lehrstelle oder den ersten Job nach der Fach- schule oder Matura. Es ist wichtig, sich vor der Bewerbung schon Gedanken zu machen, denn: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance! Man sollte sich folgende Fragen beantworten: „Was qualifiziert mich für den aus- geschriebenen Job?“ und„Warum will ich die freie Stelle unbedingt haben?“ Die Antworten dazu sollten schön verpackt für den Per- sonalchef oder die Personalchefin in den Unterlagen zu finden sein. Dann stehen die Chancen gut, eine Einladung zumVorstellungs- gespräch zu bekommen. Die Bewerbungsmappe Eine gute Bewerbung besteht aus einem Bewerbungsschrei- ben, einem aktuellen Lebenslauf und einigen Dokumenten, wie Abschlusszeugnisse, Praktikums- bestätigungen, Sprach- oder Computerzertifikate. KO-Kriterium sind unübersichtliche Unterlagen und Rechtschreibfehler. Für das Schreiben unbedingt den Namen der Ansprechperson im Betrieb herausfinden und keine Stan- dardanrede verwenden. Es sollte maximal eine Seite lang sein und die persönlichen Qualifikationen und Stärken hervorheben. Die persönliche Unterschrift am Ende ist ein Muss. Checkliste zum Traumjob F ür Maturantinnen und Maturanten kann die Studienwahl, ob der Fülle an Möglichkeiten, manchmal eineÜberforderung sein. Zusätzlich sollen immer mehr Studienrichtungen, wie zumBeispiel ab kommendemHerbst Pädagogik und Jus, mit Aufnah- meverfahren versehenwerden. An Fachhochschulen gibt es grundsätzlich für alle Studienrichtungen ein Platzkontingent und das dazugehörige Aufnahme- verfahren. All diese Hürden stellen natürlich eine weitere Herausforderung für angehende Studen- tinnen und Studenten dar. Um diese Anmelde- und Aufnahmehürden besser meistern zu können, bietet das Team der AK Bildungsberatung und Unterstüt- zung im„Aufnahmedschungel“ an. BB Hilfe bei Studienwahl F ür AK-Präsident Josef Pesserl entscheidet sich schon in der Schulausbildung die berufliche Zukunft:„Eine optimale Schulaus- bildung ist der beste Weg in die Berufswelt.“ Um den Status quo in der Steiermark zu überprüfen, führte das Meinungsforschungs- institut bmm im Auftrag der AK eine persönliche Befragung von rund 500 Schülern sowie Direk- toren, Eltern und Absolventen durch. Tenor der vier Gruppen: Es herrscht Zufriedenheit – mit Verbesserungspotenzial. Denn 15,3 Prozent besuchen nicht die ideale Schule. Die Schüler wün- schen sich mehr Praxisbezug, späteren Unterrichtsbeginn und Selbstbestimmungbei der Fächer- wahl, so Studienautorin Claudia Brandstätter. Berufliche Zukunft Pesserl: „Schulen müssen besser auf das Berufsleben vorbereiten. Die derzeit angebotenen Schwer- punkte reichen nicht.“ Besonders bei der Ausbildung imBereich der Digitalisierung habe die Steier- mark Aufholbedarf. Vor allem an den BMS, AHS und HLW müssten entsprechende Schwerpunkte angeboten werden. Der AK-Präsident appelliert aber auch an die Politik: „Die Schulen brauchen viel mehr Unterstüt- zung.“ Neuer Alltag für Eltern Die Hauptlast tragen derzeit vor allem die Eltern: Knapp die Hälfte gibt an, dass der vom Kind be- suchte Schultyp mit einer finanzi- ellen Belastung verbunden ist. Bei einem Viertel hat sich der Alltag verändert, siemussten ihreArbeits- zeit den Schulzeiten anpassen. Da- bei spielen Eltern eine große Rolle bei der Entscheidung, welcher Schultyp besucht wird: Sowohl die Schüler als auch die Absolventen geben an, dass neben den Eltern das persönliche Interesse, die Be- rufsaussichten und die Karriere- chancen die Hauptmotive für die Schulwahl waren. Dennoch hatten mehr als 40 Prozent der S chu l k i nde r nicht das Ge- fühl, aus einer Vielfalt wählen zu können. Re- gional gibt es Unterschiede im Schulange- bot. Die AK bietet Schülerinnen und Schülern so- wie deren Eltern umfassende (Beratungs-)Angebote, um die Schulwahl zu erleichtern. JF „Eine optimale Schulausbildung ist der beste Weg in die Berufswelt.“ Josef Pesserl, AK-Präsident www.akstmk.at/schule Download der Studie www.akstmk.at/studium Termine Keine Lücken im Lebenslauf In einem guten Lebenslauf sieht manWerdegang und Ausbildung auf einen Blick. Er sollte vollstän- dig sein und keine Lücken auf- weisen. Nichts vertuschen, etwa wenn ein Schuljahr wiederholt werden musste. Wichtig ist ein aktuelles und professionell ge- machtes Bild. Das Bewerbungsgespräch Man sollte gut über die Firma informiert sein und sich darauf gefasst machen, sich kurz vor- zustellen und einige Fragen zu beantworten. Zum Beispiel über Schulleistungen, Stärken und Schwächen, Motivation, spezielle Kenntnisse (EDV, Fremdsprachen). Auch Fragen nach Interessen und Hobbys sind erlaubt, jedoch keine über die Familienplanung. Auf „Warum sollen wir gerade Sie einstellen?“ sollteman immer eine gute Antwort parat haben. Auf jeden Fall die vollständigen Be- werbungsunterlagen zumBewer- bungsgespräch mitnehmen. Die AK bietet Bewerbungstrainings an, um sich selbst besser kennen- zulernen und schon einmal alles durchgespielt zu haben, bevor es ernst wird. BB Wenn man sich bei der Bewerbung an ein paar Kriterien hält, dann be- kommt man meist die Chance, sich bei einem Gespräch zu präsentieren. AK-Experte Manuel Pfister antwortet: Viele Schülerinnen und Schü- ler gehen in den Sommermo- naten einem Ferialjob nach. Voraussetzung dafür ist die Erfüllung der Schulpflicht sowie die Vollendung des 15. Lebensjahres. Bei einem Ferialjob liegt die Verpflich- tung zu einer Arbeitsleistung vor, Schülerinnen und Schü- ler sind an Arbeitszeiten gebunden sowie voll in den Arbeitsprozess eingegliedert. Somit liegen Kriterien eines Arbeitsverhältnisses vor, das dementsprechend entlohnt werden muss. Die Bezahlung variiert in den Branchen Die Entlohnung ist abhängig von der jeweiligen Branche. Wichtig ist es auch, genaue Arbeitszeitaufzeichnungen zu führen. Die Expertinnen und Experten der AK-Jugend- abteilung stehen gerne vor, während und nach dem Fe- rialjob beratend und helfend zur Seite. So prüfen sie auch imVorfeld den Arbeitsvertrag. Eine ansprechende Bewerbungsmappe erhöht die Chancen, zu einem Bewerbungs- gespräch eingeladen zu werden. Mit ein paar wertvollen Tipps gelingt es dabei, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Rund jedes dritte steirische Schul- kind hat seine ideale Schule ge- funden. Jeder Zweite ist zufrieden, aber viele wollen mehr Praxis. ©Halfpoint - stock.adobe.com www.ingo-bartussek.de 22 | ZAK ZAK | 23

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