02_ZAK Februar 2019_END_WEB
Beruf & Recht Beruf & Recht AK-Expertin Birgit Klöckl antwortet: DerWiedereinstieg in den Job nach der Elternkarenz ist oft eine große Hürde. Mit dem Karenzbildungskonto bietet die AK Steiermark Eltern, die ihre Berufslaufbahn unter- brochen haben, um ein Kind zu betreuen, ein Sprungbrett, um diese Hürde leichter zu meistern. Wer vor der Karenz AK-Mitgliedwar und jetzt Kin- derbetreuungsgeld bezieht, bekommt 1.000 Euro auf das Karenzbildungskonto gutge- schrieben. Dieses Guthaben kannbis zumzweitenGeburts- tag des Kindes in VHS- und bfi-Kurse investiert werden. Kinderbetreuung in der Krabbelstube Wer in Graz einen VHS-Kurs besucht, kann während der Kurszeiten sein Kind in der hauseigenen Krabbelstube kostenlos betreuen lassen. Kinder ab 4 Monaten bis zum Einschulungsalter werden von unseren Betreuerinnen und Betreuern liebevoll beaufsich- tigt und beschäftigt. Was ist das Karenz- bildungskonto? ak tipp Wahlfreiheit beim Papamonat Konsumentenschutz Bildung &Wissen Seite 21 – 27 Mitbestimmung für Jugendliche bleibt I m Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ wurde die Ab- schaffung des Jugendvertrau- enrates (JVR) als Ziel formuliert. Nach einer Mobilisierungskam- pagne der Österreichischen Ge- werkschaftsjugend mit vielen engagierten Jugendvertrauens- rätinnen und -räten konnte ein demokratiepolitischer Anschlag auf die Rechte der Jugendlichen auf Betriebsebene verhindert wer- den. Der unermüdliche Einsatz für den Erhalt des JVR quer durch Ös- terreich hat sich also ausgezahlt. Wichtiger Ansprechpartner Offensichtlich haben die Regie- rungsparteien erkannt, dass der JVR doch ein wichtiger Ansprech- partner für alle Lehrlinge und Seit dem 4. Februar ist es gewiss! Die schwarz-blauen Regierungsparteien nehmen Ab- stand davon, das Mitspracherecht für Jugendliche in Betrieben, den Jugendvertrauensrat, abzuschaffen. „Ich will anderen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, Mut machen, sich der AK anzuvertrauen. Gerade junge Personen haben Angst, noch mehr Probleme in ihrem jetzigen bzw. mit ihrem ehemaligen Unternehmen zu bekommen, und deshalb vermeiden sie den Schritt zur Arbeiterkammer. Genau diese Angst sollte aber keiner haben. Die AK hat mir nicht nur zur Gerechtigkeit verholfen, sondern gab mir wieder Mut. Mein Ex-Chef hatte widerrechtlich Daten von mir an potenzielle neue Arbeitgeber weitergegeben. Durch Bekannte, denen auch schon von der AK geholfen wurde, habe ich vom Service der AK erfahren. Ich bin sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich den Problemen zu stellen und sich Rat bei der AK einzuholen und keine Angst zu haben.“ Sarah Geiger MEIN AK-ARBEITNEHMERSCHUTZ Volle Unterstützung der Arbeiterkammer gibt es für die Pläne der Politik, einen Papamonat für alle Väter zugänglich zu machen. D er eine oder andere Politiker hat es medien- wirksam getan, dazu weniger öffentlich viele Beamte und einige Angestellte: Der Papamonat, also der Familienzeitbonus für Väter, ist derzeit wieder im Gespräch und soll besser ausgestaltet werden. Die geringe Inanspruchnahme habe mehrere Gründe, weiß Bernadette Pöchheim, Leiterinder AK-Abteilung Frauen und Gleichstellung. Väter hätten keine Wahl- freiheit, sich im Rahmen des Papamonats um Frau und Kind zu kümmern, weil der Rechtsanspruch auf diese Familienzeit fehlt und sie auf das Wohlwollen des Unternehmens angewiesen sind. „Auch die 700 Euro Unterstützung für diesenMonat hält vieleVäter ab.“ Einstimmig beschloss die Vollversammlung der Arbeiterkammer die Forderung nach einem Rechts- anspruch auf den Papamonat. Diese Forderung an den Gesetzgeber beinhaltet auch eine Bezahlung entsprechend demWochengeldanspruch der Mutter und einen Kündigungsschutz während der Inan- spruchnahme. Achtung vor Bürokratie Derzeit, so die AK-Expertin, müsse man sich vor bü- rokratischen Fallen in Acht nehmen. Sie bearbeite gerade mehrere Fälle, wo die Väter die Förderung für den Familienzeitbonus ab demZeitpunkt der Geburt beantragt haben. Da dieMutter des Kindes aber noch einigeTage nachder Entbindung imSpital war, wurde der gesamte Betrag zurückgefordert. SH „Die Mitglieder der Arbeiterkammern sind in einer Situation, von der Menschen in an- deren Ländern in und außerhalb der EU nur träumen können: Sie haben eine Institution, die auf allen Ebenen für ihre Interessen eintritt und wenn nötig qualitativ hochwertigen Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Streitigkeiten bietet. Das sind Leistungen, die am freien Markt viel teurer gekauft werden müssten. Wichtig ist auch das Zusammenspiel der AK mit der Gewerkschaft. Die Gewerkschaft hat den Rücken frei für das Verhandeln der Kollektivverträge mit der Arbeitgeberseite. Aufgrund dieser Situation sind 98 Prozent der Arbeitsverhältnisse in Österreich kollektiv- vertraglich geregelt. Das ist der höchste Wert aller Volkswirtschaften weltweit!“ Univ.-Prof. Mag. Dr. Gert-Peter Reissner MEINE AK jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer imBetrieb ist. Nach der Übernahme der Internatskos- ten und tollen Erhöhungen der Lehrlingsentschädigungen im Rahmen der Kollektivvertragsver- handlungen ist der Erhalt der be- trieblichenMitsprache für Jugend- liche durch Jugendvertrauensrä- tinnen und -räte der dritte große Coup, der uns als Gewerkschafts- jugend (ÖGJ) gelungen ist. Doch wir machen weiter! Am 25. und 26. März formulieren wir bei der österreichweiten JVR-Konferenz in Wien weitere Forderungen für jugendliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Philipp Ovszenik Bundesjugendsekretär des ÖGB 100 Jahre Frauenwahlrecht: Anlässlich des Internatio- nalen Frauentages am 8. März verteilten Bernadette Pöcheim, Leiterin der AK- Frauenabteilung, Elisabeth Aufreiter, Leiterin des Frau- enausschusses der AK, und Mitarbeiterin Ines Strumber- ger Anhänger, die auf dieses hart erkämpfte Recht auf politische Teilhabe hinweisen sollen. Die Anhänger haben auch einen praktischen Nut- zen, sie ersetzen die Münzen beim Einkaufswagen im Supermarkt. Internationaler Frauentag Temel | AK Fotografin Sabine Hoffmann, Kleine Zeitung, Fotopool, www.kleinezeitung.at Graf-Putz | AK privat 20 | ZAK ZAK | 21
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