02_ZAK Februar 2019_END_WEB

AK extra AK-Wahl Eine bedeutende Rolle im Rahmen der Beratungstätigkeit der AK nimmt der Konsumentenschutz ein. ImVorjahr gab es 33.500 persönliche Gespräche und Anfragen per Telefon oder E-Mail. „Den größten Anstieg gab es bei Anfragen zum Thema Wohnen“, schildert Bettina Schrittwieser, Leiterin des AK-Konsumenten- schutzes. In Summe wurde hier 9.632 Mal telefonisch beraten. Auch die Anfragen zu Agenturver- trägen bei der 24-Stunden-Pflege haben sich verdoppelt. Weniger geworden sind hingegen die Pro- bleme rund um den Finanzsektor. „Die Urteile, die beispielsweise gegen Santander erreicht wurden, wirken. Fremdwährungskredite werden nicht mehr vergeben“, hat Schrittwieser eine Erklärung. Glei- ches gilt für Partnervermittlungen, auch hier gab es Einzel- und Verbandsklagen, die Auswirkun- gen auf die teils rechtswidrigen Geschäftsbedingungen der jewei- ligen Unternehmen hatten. Insgesamt erhielten Konsumen- tinnen und Konsumenten durch Interventionen und Klagen der AK Steiermark 1,2 Millionen Euro. Ausblick 2019 Für das heurige Jahr erwartet Schrittwieser weiterhin Probleme mit Fluglinien: „Bei den meisten Fluglinien muss immer erst ge- Konsumentenschutz punktet bei Wohnen Die Registrierung der Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen wurde der AK per Gesetz übertragen. Die- se Aufgabe als Behörde nimmt die AK sehr ernst. M it der Registrierung im ge- setzlich verankerten Regis- ter für Gesundheits- undPflegebe- rufe ist auch die Ausstellung eines Berufsausweises imScheckkarten- format verbunden. Dieser Ausweis werde sehr gut angenommen, sagt AK-Experte Alexander Gratzer. Rund 26.000 Berufsangehörige gibt es in der Steiermark, die Anträge für die Registrierung müssen bis 31. Juni gestellt sein. Abgegeben wurden bis Ende Februar mehr als 19.000 Anträge, 13.000 Registrierungen sind ab- geschlossen. Die AK hat mobile Registrierungsteams gebildet, die alle größeren Einrichtungen bis in die hinterenWinkel der Steiermark abfahren. 70.000 Kilometer legten die AK-Beschäftigten bei den knapp 400 Ausfahrten zurück. SH Berufs ausweis „Es gab Überlegungen zum Papamonat und auch der Gedanke zur Väterkarenz war schon immer da. Wir haben dann die Beratung zu den verschiedenen Karenzmodellen in Anspruch genommen und nun bin ich zwei Monate in Väterkarenz. Die Beratung sichert einen einfach ab, da man sich als Laie ja doch nicht auskennt, und bis man im Internet etwas findet – da ist eine professionelle, persönliche Beratung, wie sie die AK bietet, natürlich viel Wert. “ Familie Schramek: Gerald, Mathilde und Töchterchen Julia MEINE AK-ABTEILUNG FÜR FRAUEN UND GLEICHSTELLUNG Die Arbeiterkammer vertritt die Interessen der Beschäftigten. Die- ser gesetzliche Auftrag braucht bis zur Durchsetzung einzelner Maßnahmen oft einen langen Atem, wie diese Auswahl zeigt. E s war eine weltweite, von den USA aus- gehende Wirtschaftskrise, die Österreich ab dem Jahr 2008 mitriss. Die Folgen waren verheerend: Einbruch der Warenproduktion, dramatisch angestiegene Arbeitslosigkeit, milliardenteure Bankenrettung. In dieser Pha- se schlug die Stunde der Sozialpartnerschaft. Ohne viel Streit einigte man sich auf die öffentliche Finanzierung von Kurzarbeit und anderer Maßnahmen für die Beschäftigten sowie auf umfangreiche Förderungen für die Unternehmen, um die schlechte Auftragslage zu übertauchen. Diese Strategie abseits des allgemeinen Spar- diktates hat sich bezahlt gemacht. Österreich „Da ich als diplomierte Gesundheits- und Krankenpfle- gerin tätig bin, muss ich mich jährlich fortbilden. Das breite und kostenlose Fortbildungsangebot der AK fin- de ich dabei echt super. Man findet vor allem Seminare zu aktuellenThemen.Von denVortragenden bekommt man immer wieder Tipps zu schwierigen Alltagssitua- tionen, die einem dann den Berufsalltag erleichtern.“ Ulrike Hiebl, DGKP MEINE AK-ABTEILUNG FÜR GESUNDHEIT UND PFLEGE klagt werden, bevor Entschädi- gungen gezahlt werden.“ 2018 erstritt die AK Steiermark 60.000 Euro an Schadenersatz für Betrof- fene von Flugverspätungen oder -annullierungen. „Alles rund ums Thema Wohnen wird weiterhin genauso stark bleiben wie 2018 und natürlich wird Datenschutz und der ganze Onlinehandel mehr werden“, pro- gnostiziert Schrittwieser. Neuer Service Erstmals wird es dieses Jahr ge- blockt kostenlose Beratungstage zum Thema Betriebskosten in Graz (20. bis 23. Mai, 10 bis 18 Uhr) sowie den AK-Außenstellen Weiz (24. und 25. Juni, 9 bis 17 Uhr) und Leoben (26. und 27. Juni, 9 bis 17 Uhr) geben. Die Anmeldeinforma- tionen werden rechtzeitig unter www.akstmk.at/wohnen bekannt gegeben. JF „Ich hatte Probleme mit meiner Vermieterin. Der Miet- zins war zu hoch. Die Hilfe der AK war in dieser Zeit eine große Stütze. Dank des Konsumentenschutzes habe ich 1.730 Euro zurückbekommen. Vor allem für Leute, die nicht so viel Geld haben, ist die AK eine große Unterstützung. “ Dominik Köppel MEIN AK-KONSUMENTENSCHUTZ zählte zu den fünf EU-Ländern, die dieweltwei- teWirtschaftskrise ambesten bewältigt haben, hat das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) herausgefunden. Zahlreiche Anträge Ihren Teil zu diesem Erfolg trug die Arbeiter- kammer bei. In zahlreichen Anträgen und Re- solutionen zur AK-Vollversammlungwurde die Situation analysiert und es sind Maßnahmen gegen die Krise vorgeschlagenworden. In die- semFall war die Lage dramatisch gewesen, die Einigung auf die Maßnahmen erfolgte rasch. Doch der Weg der demokratisch beschlos- senen Anträge bis zu einer Umsetzung ist meistens lang und verschlungen.„Politik ist oft das Bohren harter Bretter“, sagt AK-Präsident Josef Pesserl. Es reicht eben nicht, eine AK- Forderung ans Ministerium zu senden. Zur Umsetzung geforderter Maßnahmen braucht es Verbündete in Politik und Gesellschaft, und meist braucht es Zeit. Konkurrenzklausel Zur Erinnerung: Bis vor drei Jahren war es meistens üblich, Beschäftigtenmit einer Straf- zahlung von einem Jahresgehalt zu drohen, wenn sie zu einer Konkurrenzfirma wechseln. Das betraf nicht nur hochbezahlte Manager, die vielleicht Firmengeheimnisse verraten könnten. Überwiegend Beschäftigte auf den unteren Firmenebenen wurden so gehindert, sich beruflich zu verbessern. Ausgehend von der AK-Rechtsberatung, wo diese Entwicklung zuerst aufgefallen war, wurde in der Vollversammlung in einer Viel- zahl von Anträgen Abhilfe gefordert. Es gab dazu Pressekonferenzen, Fallbeschreibungen, öffentlicheDiskussionen und viele andere Akti- onen. Schlusspunkt aller Bemühungenwar das Arbeitsrechtspaket 2016. Das schließlich vom Parlament beschlossene Gesetz dämmte die Konkurrenzklausel ein, es brachte mehr Klar- heit in All-inklusive-Verträge und regelte die Rückzahlung von Ausbildungskosten besser. Pflegeregress In der Steiermark war es Gesetz, dass Ange- hörige von Pflegebedürftigen, die in Heimen untergebracht waren, von ihrem Einkommen dazuzahlen müssen. Nach unzähligen Pro- testmaßnahmen wurde diese Regelung 2014 gestrichen. Ähnliches passiertemit demZugriff auf das Ersparte von Pflegebedürftigen in den Heimen: Seit einemJahr darf bundesweit nicht mehr auf das Vermögen zugegriffen werden. Verträge per Telefon Schon 2011 war die Telefonkeilerei mancher Firmen ein echtes Ärgernis für Konsumentin- nen und Konsumenten. Ab dem ersten Antrag in der Vollversammlung bis zum gesetzlichen Verbot dauerte es drei Jahre. Seit Sommer 2014müssen telefonisch angebahnteVerträge schriftlich bestätigt werden, ehe sie Gültigkeit erlangen. SH „Das In der Vollversammlung werden Mehrheiten für Verbesserungen für die Beschäftigten gesucht. Diese Beschlüsse bilden die Basis für die politische Arbeit, die oft einen langen Atem erfordert. www.akstmk.at/antrag Anträge zur Vollversammlung Temel | AK privat Temel | AK privat Bohren harter Bretter“ 6 | ZAK ZAK | 7

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