03_ZAK April 2019_END_Web

Beruf & Recht Bereit zum Abheben D er Zug hält nahe beim Flug- hafen, die wenigen Meter zur Abflughalle sind überdacht – besser und entspannter kann der Start zum Betriebsbesuch beim viertgrößten heimischen Flugha- fen kaum sein. „Wir sind auf alles vorbereitet, auch auf Stoßzeiten“, sagt Mario Luttenberger, der uns im Café-Restaurant in der Ein- gangshalle den Kaffee serviert. Von fünf Uhr früh bis spät nachts, wenn das letzte Flugzeug gelan- det ist, wird hier auf das leibliche Wohl geschaut, sagt Luttenberger. Wenn am Grazer Flughafen jährlich mehr als eine Million Passagiere abheben oder landen, muss alles stimmen: Von der Verpflegung über die Sicherheit bis zur Gepäckverteilung sorgen 1.000 Beschäftige für einen reibungslosen Ablauf. der betriebsrat die firma Tolles Team Flughafen-Betriebsleiter Walter Mandl Walter Mandl sorgt dafür, dass der Flughafen reibungslos funktioniert. Bei Problemen gibt es Notfallplä- ne, auf die er zurückgreift – und er kann auf sein tolles Team zählen. Andrea Schille im Duty-Free-Shop: Heimisches als Mitbringsel begehrt Alle machen alles: Heute ist Andreas Heiling draußen am Flieger. Heute hat Franz Zechner bei der Be- triebsfeuerwehr Bereitschaft. Gerhard Leitner: Neue Leute brau- chen drei Jahre, um alles zu können. Der vergessene Hund Bei Melanie Rosenberger am Info- stand –„Ichbin ersteAnsprechper- son, auchwenn es Probleme gibt.“ – treffenwirWolfgangGlettler. Der Betriebsratsvorsitzende bei der Flughafen Graz Betriebs GmbH stellt uns Janine Seidinger vor, die am Flugschalter dafür sorgt, dass alle Passagiere dorthin kommen, wo sie hinwollen: „Der erste Ein- druck der Passagiere hier soll po- sitiv sein, damit bei Problemen der Ärger nicht so schnell hochkocht.“ Von verpassten Flügen bis zu ver- lorenen Koffern hat sie schon alles bewältigt. Einmal sei ein Familien- hund bei der Ankunft in Mallorca nicht ausgeladen, sondern nach Graz zurückgeschickt worden:„Ein Kollege hat ihn betreut, bis er am nächsten Tag wieder im Flieger nach Palma saß.“ Buntes Völkergemisch Wie die Bodenservices ist der Si- cherheitsdienst eine Tochter der Flughafen Graz Betriebs GmbH, die wiederum der Holding Graz gehört. Jürgen Possnitz leitet diesen Bereich: „Wir kontrollieren hier bei der Sicherheitsschleuse und in allen sensiblen Bereichen zweischichtig mit insgesamt 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Bis zu 14 Fahrzeuge steuern beim Aufenthalt in Graz ein Flugzeug an. Es geht um das Aus- und Einsteigen, die Ent- und Versorgung von Flüssigkeiten, die Reinigung, das Auftanken, Ent- und Beladen von Gepäck und um Sicherheit. Ein pinker Zettel heißt Übergewicht. Carmeal Oprea muss fest zupacken. Was geht, wird selbst repariert: Anton Krenn leitet dieWerkstatt. 20.000 Tonnen Fracht pro Jahr: Cargo-Chefin Manuela Veit, Martina Maier- wieser, Daniela Strbal undMario Brus schicken dringendeWaren auf die Reise. Lena Bauer ist das telefonische Zen- trum des Flughafens. WolfgangSchurianundEvelynHöber „durchleuchten“ die Passagiere. Hat immer ein Lächeln übrig: Janine Seidinger amTicketschalter. AmVorfeld koordiniert er die vielen Arbeitsschritte: Manfred Fieder. Sorgt für das leibliche Wohl: Mario Luttenberger. tern.“ Wolfgang Schurian ist einer von ihnen, ihm gefällt die Ab- wechslung bei der Arbeit und der vielfältige Kontakt mit Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Religionen. 14 Fahrzeuge am Flieger Manfred Fieder ist ein gestande- ner Mann, der mit dem Funkgerät und einemHandy das Geschehen am Flugvorfeld koordiniert. Das kann mitunter ganz schön stres- sig sein und man müsse immer flexibel sein: „Zwischen Landung und Abflug sorgen bis zu 14 Fahr- zeuge dafür, dass ein Flugzeug entladenwirdundwieder startklar ist.“ Die Fluglinien drängen aus Kostengründen darauf, dass die Standzeiten der Flieger möglichst kurz sind. Zumindest 30 Minuten dauert es, ein Flugzeug wieder loszuschicken. Sicherheit statt rutschiger Piste Für die Sicherheit der landenden Flugzeuge ist eine griffige Piste von besonderer Bedeutung. Be- triebsleiter Walter Mandl beginnt sein Tageswerk mit einem Kon- trollgang. ImWinter steht die Fra- ge im Raum, ob eine Landung auf einer rutschigen Piste noch sicher ist: „Im Zweifel schicke ich den Wagen raus, der den Bremswert genau misst.“ Die Enteisung der Flugzeuge und das Präparieren der Rollbahn müssen gleichzeitig fertig werden, sagt Mandl. Ein Rad greift ins andere Wenn ein Rad im großen System Flughafen blockiert, bleiben die Passagiere am Boden: Gerade beimBesuch der Arbeiterkammer konnte aufgrund von Software- Problemen bei der Deutschen Flugsicherung ein Linienflugzeug nach Frankfurt erst verspätet star- ten. SH Gutes Gesprächsklima Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Glettler Wolfgang Glettler ist Vorsitzender des gemeinsamen Betriebsrates für Arbeiterinnen und Arbeiter und Angestellte der Flughafen Graz Betriebs GmbH. Er stellt dem Gesprächsklima mit der Geschäfts- führung ein gutes Zeugnis aus. Temel | AK (14) wolfganghummer.com/ flughafen graz 18 | ZAK ZAK | 19

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