03_ZAK April 2019_END_Web
www.akeuropa.eu Infos & Newsletter Nicht nur auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene ist die Arbeiterkammer vertreten, sondern auch in Brüssel. Aus sechs Kolleginnen und Kollegen setzt sich unser AK-Team in der Hauptstadt Europas zusammen, um die Interessen der österreichischen Beschäftigten und Konsumentinnen und Konsumenten auf europäischer Ebene zu vertreten. N och im Vorfeld des österrei- chischen EU-Beitritts 1995 richtete die Arbeiterkammer das AK EUROPA-Büro in Brüssel ein. Gemeinsam mit dem ÖGB-Euro- pabüro hat es sich über die Jahre zu einer wichtigen Drehscheibe der europäischen Arbeitnehmer- bewegung entwickelt. Personell hat sich das Büro in den letzten beiden Jahren neu aufge- stellt: Neben der Büroleiterin und ausgebildeten Ökonomin Petra Völkerer agieren nun die Juristin Alice Wagner und der ausge- bildete Geograf und Politologe Peter Hilpold als Fachleute. Un- terstützt werden wir von Michael Mayer, Monika Marin und Wally Birnbach sowie den halbjährlich wechselnden Praktikantinnen und Praktikanten, die das EU- Räderwerk aus der Perspektive einer Arbeitnehmer-Organisation hautnah kennenlernen. Schnittstelle EU und Österreich Das Büro von AK EUROPA dient als Schnittstelle zwischen den Eu- ropäischen Institutionen und den Kolleginnen und Kollegen in Ös- terreich: Einerseits verfolgenwir in Brüssel die Debatten und Abläufe mit und geben alle relevanten Informationen nach Österreich weiter. Andererseits versorgenuns die AK-Fachkräfte aus Österreich mit einer Fülle von Stellungnah- men und Einschätzungen zu EU- relevantenThemen, diewir gezielt auf Brüsseler Ebene verbreiten. Dementsprechend gehört das Erstellen von fundierten Positi- onspapieren, das Organisieren von hochkarätigen Veranstaltun- gen – häufig mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommission, Bildung &Wissen Bildung &Wissen Fakten zur Gicht Harnsäure im Blut spielt die ent- scheidende Rolle. Sie wird einer- seits vom Körper selbst gebildet, andererseits werden über die Ernährung sogenannte Purine aufgenommen, die zu Harnsäure abgebaut werden. Mit einem „ausgeklügelten“ System wird sie bei Gesunden über die Niere ausgeschieden und so ein kons- tanter Harnsäurespeigel im Blut gewährleistet. Durch Erkrankun- gen, erblich bedingte Störungen im Abbau, aber auch purinreiche Ernährung kann dieses Gleichge- wicht gestört sein. Überschrei- tet die Harnsäure im Blut eine bestimmte Grenze, entstehen scharfe, spitze Harnsäurekristalle. Beim akuten Gichtanfall werden die Kristalle in Gelenken abgela- gert und führen zuEntzündungen. Am häufigsten ist die große Zehe betroffen. Charakteristisch sind starke Schmerzen, Rötung, warme Haut und eine Schwellung des Gelenks. Harnsäurekristalle können auch als „Knötchen“ etwa in Fingern, Zehen oder ganz typisch am Ohr ablagert werden und schädigen durch eine kontinuierliche Ent- zündung. Auch die Niere kann betroffen sein und das Risiko für Nierensteine ist erhöht. Die Rolle der Ernährung Die Basis bei erhöhten Harnsäu- rewerten, neben einer eventuell erforderlichen medikamentösen Therapie, ist die Anpassung der Ernährung. Oft helfen schon klei- ne Veränderungen in den Ernäh- rungsgewohnheiten: • Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Innereien enthalten viel Purin. Vor allem auf Innereien gänzlich verzichten. Übrigens: Purine gehen in das Kochwasser über. Gekochtes Fleisch, wie etwa ein Tafelspitz, ist daher purinärmer als Gebra- tenes. • Statt Rind- oder Hühnersuppe besser Gemüsesuppe. • Hülsenfrüchte wie Erbsen, Boh- nen, Linsen) und andere purin- reiche pflanzliche Nahrungs- mittel wie Brokkoli, Kohl, Spinat oder Spargel einschränken. • Achtung bei Alkohol: Alkohol hemmt die Harnsäureausschei- dung. Davon abgesehen hat Bier zusätzlich einen hohen Puringehalt. • Fruchtzucker (Fructose) fördert dieHarnsäurebildung. Vor allem mit Fruktose gesüßte Getränke erhöhen das Gichtrisiko. Außer- dem ist Fruktose mittlerweile vielen Lebensmitteln zugesetzt: auf den Verpackungen die In- haltsstoffe lesen. • Milch- und Milchprodukte sen- ken den Harnsäurespiegel. Be- reits ein Viertelliter fettarme Milch oder Naturjoghurt kann die Harnsäureausscheidung fördern. • Kaffee und Tee sind ok. • Vitamin C senkt den Harnsäure- spiegel. • Trinken Sie ausreichend (bevor- zugtWasser): Durch die Flüssig- keitszufuhr wird die Harnsäu- reausscheidung über die Niere gesteigert. • Normalisierung des Körperge- wichts: Bei Übergewichtigen kommt es häufiger zu Gichtan- fällen. Aber Achtung: Eine Ge- wichtabnahme muss langsam erfolgen. Strenge Fastenkuren mit raschem Gewichtsverlust dürfen nicht durchgeführt wer- den. Es kann zu einem Mus- kelabbau kommen, Purine wer- den frei undeinGichtanfall kann ausgelöst werden. E-Mail: M.Felbinger@mozartpraxis.at ernährungs tipps Dr. Michaela Felbinger Wenn Gelenke schmerzen – die Gicht Die Geschichte zeigt: Gicht war früher eine Erkrankung der Adeligen und Reichen. Sie konnten sich„Völlerei“ beim Essen leisten – und dann kam oft das große Leiden: ein Gichtanfall. Auch heute ist Gicht eine häufige Erkrankung. Tendenz steigend, denn Ernährung spielt als Ursache eine wesentliche Rolle. Das Team von AK EUROPA: Monika Marin, Waltraud Birnbach, Peter Hilpold, Petra Völkerer, Michael Mayer und Alice Wagner (v.l.) des Parlaments und andere maß- gebliche Stakeholder – bis hin zu Abstimmungsempfehlungen an die Abgeordneten des Euro- päischen Parlaments zu unserer täglichen Arbeit. Von zentraler Bedeutung sind natürlich auch Treffen mit Entscheidungskräften der drei zentralen EU-Institutionen (Kommission, Rat, Parlament) und die Zusammenarbeit mit einer großen Zahl an Gewerkschaften, Konsumentenschutzorganisationen und anderen NGOs in Brüssel mit dem Ziel, eine möglichst breite Allianz gegen die Vorherrschaft der Wirtschaftslobbys zu finden. Wichtige Themen platzieren 2018 haben wir mehr als 30 Posi- tionspapiere erstellt und gemein- sammit demÖGB-Europabüro 16 Veranstaltungen organisiert. Da- bei haben wir die österreichische Ratspräsidentschaft zum Anlass genommen, für uns wichtige Themen in den Vordergrund zu rücken, die sonst unter den Tisch gefallen wären. Dazu zählt bei- spielsweise die Errichtung einer Europäischen Arbeitsbehörde im Kampf gegen Lohn- und Sozial- dumping und dieMöglichkeit von europäischen Sammelklagen zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten in Europa. Den Anliegen Gehör verschaffen Gemeinsam mit vielen Mitstrei- terinnen und Mitstreitern – allen voran dem ÖGB-Europabüro – versuchen wir, die Interessen der österreichischen Beschäftigten und Konsumentinnen und Kon- sumenten durchzusetzen. „Ich werde mich gemeinsam mit mei- nem Team und dem ÖGB dafür Unsere AK in Brüssel einsetzen, dass die Anliegen der Menschen gehört und nicht von den Stimmen der mächtigen Unternehmenslobbys in Brüssel übertönt werden“, erklärt Leiterin Völkerer. Petra Völkerer Das AK-Büro in Brüssel lädt regelmäßig zu Veranstaltungen ein. 14. EGB-Kongress Österreich ist von 21. bis 24. Mai 2019 das Gastgeberland für den 14. Kongress des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) in der Messe Wien. Motto: „Ein faireres Europa für ArbeitnehmerInnen!“ Infos unter: www.etuc.org zak info Julie de Bellaing, © AK EUROPA (2) Bei Gicht es es von besonderer Wichtigkeit, auf seine Ernährung zu achten. makistock - stock.adobe.com 22 | ZAK ZAK | 23
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=