03_ZAK April 2019_END_Web
Leseecke www.scherzundschund.at Sachbuch: Alexandra Weiss, Erika Thurner (Hg.) – Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zwei- ten Republik. Promedia 2019. 240 Seiten. JohannaDohnal (1939 – 2010) war eine Ausnahmepolitikerin und Pi- onierin der Frauenpolitik in Öster- reich. Die in diesem Buch versam- melten Beiträge dokumentieren ihr diesbezügliches Verständnis und lassen ihr Engagement als erste Frauenministerin Revue pas- sieren. Dohnals Schriften werden mit einer Biographie eingeleitet. Vor einer aktuell zunehmenden rechten Diskurshegemonie dis- kutieren die Herausgeberinnen abschließend Perspektiven einer emanzipatorischen Frauenpolitik. Reisepanorama: Tina Veit-Fuchs – Genießen in der Südsteiermark. Styria Verlag. 192 Seiten. Wo Land und Natur, Wein und Geselligkeit, Kulinarik und Hand- werk, Kunst und Innovation, Er- zählung und Grenzerfahrung zusammenklingen, dort wird die südsteirische Lebensart spür- bar. Kulinarische Geheimtipps, hinreißende Kleinode sowie Ge- nießer und Menschen, deren individuelles Tun von diesem ganz besonderen Landstrich ge- prägt ist, warten im „Feinkost- laden Südsteiermark“ entlang der drei Weinstraßen – Südsteiri- sche Weinstraße, Klapotetz Wein- straße, Sausaler Weinstraße. lesen sehen hören www.akstmk.at/bibliothek „Er wusste nicht, dass man eine Maus braucht, um zu surfen.“ Mit diesen Worten beschreibt Heimo Potzinger den Umgang eines ehemaligen AK-Präsidenten mit dem WWW. Was heute nach einem schlechten Scherz klingt, war vor knapp 20 Jahren Realität. Niemand weiß das besser als Pot- zinger. Schließlich war er es, der für die Erstellung der steiermark- weitenAK-Website verantwortlich war. Der Erstauftritt der steirischen Seite erfolgte 2002. „Es hat ein Jahr gedauert, bis wir live gehen konnten“, schildert Potzinger den intensiven Arbeitsprozess. „Wir hatten mit dem Tool ,Metis‘ bereits damals ein äußerst intelli- gentes System, das ein klassischer Vorläufer von Siri war“, beschreibt er zudem die schon zu diesem Zeitpunkt weit fortgeschrittene Technik der AK. zeit reise ein blick zurück Das WorldWideWeb feiert seinen 30. Geburtstag. Heute ist das WWW aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken, doch wie war es früher? Die AK wagt einen Rückblick auf den eigenen Einstieg. Das WWW wurde am 12. März 1989 erstmals von Tim Berners-Lee vorgestellt. Die Idee des Briten war, dass alle Websites unabhängig vom Computersystem über das gleiche Adressformat angesteuert werden können. Dies sollte über Hyperlinks erfolgen. Mit diesem Plan revolutionierte der Wissen- schaftler die Kommunikation. zak info Das WWW ist 30 – und die AK feiert mit Hörbuch: Wolfgang Hirn – Chinas Bosse. Unsere unbekannten Konkur- renten. Gelesen von Josef Vossenkuhl. ABOD-Verlag 2018. 9 CDs. Sie erobern Weltmärkte, steigen in deutsche Unter- nehmen ein, kaufen franzö- sische Weingüter, englische Fußballvereine und positi- onieren China als digitale Supermacht. Doch wer sind sie? Undwie ticken sie? China-Experte Wolfgang Hirn, seit 1991 Jour- nalist beim manager magazin, liefert einzigartige Einblicke in die Zentren des chinesischen Wirt- DVD: Shape of Water – Das Flüstern des Wassers. Regie: Guillermo del Toro. USA 2017. Der mit u. a. vier Oscars ausge- zeichnete Spielfilm ist die Ge- schichte der stummen Reini- gungskraft Elisa, die in den frühen 1960er Jahren in einemgeheimen Regierungslabor in Baltimore arbeitet. Dort wird auch eine ge- heimnisvolle, amphibische, men- schenähnliche Kreatur untersucht. Langsam entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden Außenseitern. Doch Regierungs- agenten verfolgen dunkle Ziele … Die ungewöhnliche Liebesge- schichte vor demHintergrund des Freies Internet zur Jahrtausendwende: ImAK-Foyerwaren Computer aufgestellt, um es selbst einmal zu probieren. Styria Verlag PROMEDIA ABOD-Verlag Willi Tell ins schwarze Mathias Grilj Einer meiner eher sympa- thischen Fehler: Wenn von einer Sache die Rede ist, fällt mir etwas völlig anderes ein. Erzählt man mir nun, vor 30 Jahren sei das Internet er- funden worden, denke ich an Gänsefleisch. Und sage dazu: „Ja, und neulich – nämlich im Jahre 1450 – hat Johannes Gutenberg, der eigentlich Gensfleisch hieß, den Buch- druck erfunden!“ Seine Idee mit den beweglichen Lettern und der Druckerpresse war revolutionär. So kamen freie und befreiende Gedanken unter die Leute, die nicht mehr von der Kanzel herab belehrt wurden, sondern – sobald sie lesen gelernt hatten – selber nachblättern konnten. Was Johannes Gensfleisch nicht ahnte: Seine Erfindung sollte Jahre später auch eine Elite der Arbeiterbewegung hervorbringen, nämlich die Schriftsetzer und Drucker. Die haben all die aufrühreri- schen Schriften nicht nur ge- setzt und gedruckt, sondern auch gelesen und darüber nachgedacht. Und mit Kolle- gen darüber geredet. Daraus entstand Zusammenhalt und jene Kraft, die viel bewegt und bewirkt. Was Gensfleisch anno 1450 auch befördert hat, war die Lust am Lesen und die Pflicht zum Nachdenken. Wird sie von den neuen flotten Me- dien mit Wischern wegge- wischt? Sagen Sie mir altem Pessimisten bitte: Entspann dich, Alter! Gänsefleisch? © jani schwob Preise Kurz bevor die steirische Home- page online ging, wurden bereits die anderen Bundesländerseiten aufgebaut. Im Jahr 2000 erreichte die AK 12.420 Besucher, ein Jahr darauf waren es schon 75.000 Personen.„Heute habenwir öster- reichweit die Tagesaufrufe einer mittleren Tageszeitung“, erzählt Doris Himsl, Projektleiterin des bundesweiten AK-Portals. Haupt- verantwortlich dafür ist die Zu- sammenarbeit der Bundesländer, die im Rahmen des Maßnahmen- pakets AK plus beschlossen wur- de.„Die AK präsentiert sich seither alsmoderne Interessenvertretung, die nahe am Mitglied ist“, erklärt Himsl. Dass die Bundesländer- Kooperation durchaus von Erfolg gekrönt war, beweisen zahlreiche Auszeichnungen wie jene zum „Lieblink der Nation.“ Begeisterung Doch nicht nur die neue Home- page sorgte in der AK für Aufse- hen. „Generell löste das Internet viel Begeisterung aus. Die rasante Entwicklung des WWW war in dieser Form zwar nicht absehbar, dennoch war es wichtig, diese nicht zu verschlafen.Wenn ichmir die Website heute anschaue, ist das gut gelungen“, sagt Potzinger. Sogar so gut, dass man diese heu- te auchohneMaus anfindet. Wenn das nicht das schönste Geburts- tagsgeschenk für dasWWW ist. NF Für AK-Mitglieder gab es dank des Internets kostenlose Wohnungs- und Jobsuchen. Kalten Krieges wurde vom 1954 erschienenenHorrorklassiker„Der Schrecken vomAmazonas“ – (i. O. „Creature from the Black Lagoon“) inspiriert. schaftsmodells und porträtiert die dortigen Macher und Strate- gen. Denn eines ist sicher: Bei der Gestaltung der digitalen Zukunft haben diese ein entscheidendes Wort mitzureden … Archiv AK (2) Fox Searchlight Pictures 24 | ZAK ZAK | 25
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