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Beruf & Recht Voller Energie E s ist dieSchnittstelle zu600.000 Kunden und entsprechend viel ist zu tun: Im Servicecenter kümmern sich etwa 60Mitarbeite- rinnen undMitarbeiter umdie An- undAbmeldung vonAnschlüssen, Rechnungen, Tarifen und vieles mehr. „Ich beginne ein Telefonat immer mit einem Lächeln“, verrät Barbara Spanner ihr Geheimnis zur Beruhigung aufgebrachter Mehr als 1.700 Beschäftigte sorgen bei der Energie Steier- mark dafür, dass uns Strom, Gas undWärme nicht ausge- hen. Das mehrheitlich im Landesbesitz stehende, florie- rende Unternehmen deckt alle Geschäftsfelder von der Erzeugung über die Verteilung bis zum Handel mit Energie ab, bietet dazu vielfache Dienstleistungen an und versucht sich auch in neuen Technologien wie Elektromobilität oder Energieoptimierung. der betriebsrat die firma Zufriedenheit Christian Purrer, Vorstand Christian Purrer und sein Kollege Martin Graf leiten den Konzern, der mehr als 1.700 Menschen be- schäftigt. Die beiden Vorstände sind Energiefachleute und haben die Energie Steiermark aus politisch turbulenten Zeiten geführt. Pur- rer sagt, dass in den regelmäßigen Befragungen die Zufriedenheit der Beschäftigten ansteigt. In vielen Fragen, etwa bei Urlaub und der Zeiteinteilung, werde versucht, auf die Wünsche der Beschäftigten ein- zugehen. Interne Karrieren würden gefördert. Im Energie Service Center gibt es offene Ohren für die Anliegen der Kundin- nen und Kunden: Marina Jajalo und Teamleiterin Barbara Spanner (v.l.). In der Gasstation: Stefan Lammer undWolfgang Pichler Kundinnen und Kunden: „Das sieht keiner, aber das Gegenüber spürt es.“ 20 Jahre Umbruch Die Liberalisierung des Strom- marktes in der EU vor 20 Jahren hatte Folgen bis in die Steiermark. Aus der Steweag-Steg und der Steirischen Fernwärme und Fern- gas wurden die Energie Steier- mark. Erzeugung undVertrieb von Strom und Gas wurden getrennt, zuerst konnte die Industrie und etwas später jede Verbraucherin und jeder Verbraucher den Ener- gieanbieter selbst wählen. Lehrlinge forcieren Seit 73 Jahren werden Lehrlinge ausgebildet, aber in den Nuller- Jahren, als die Energie Steiermark durch parteipolitisch dominiertes Management in die Schlagzeilen geriet, stand die Lehrwerkstätte auf der Kippe. „Heute haben wir 70 Lehrlinge in drei Berufen. Und alle, die es wollen, können im Unternehmen bleiben“, sagt Leopold Gartler, stellvertretender Ausbildungsleiter. Direkt neben Umbau der von Menschen gestal- teten Umwelt: das neue Murkraft- werk, Bauleiter Peter Klampfl und Betriebsrat Christoph Rath vor der mächtigen Turbine, Bau des langen Fischaufstiegs Lehrling Jonas Kohlhauser (l.) will zum Smart-Meter-Team. Er und Markus Rath stehen nach vier Jahren vor ihrer Lehrabschlussprüfung. Stolz auf die gute Ausbildung: stv. BRV Harald Kasprowicz, Ausbildner Leo- pold Gartler, Lehrlinge Michelle Graf und Lorenz Sommersguter-Maierhofer Monteure auf einer 110-kV-Leitung, das Netz ist gesamt 33.300 km lang. Erkennt Störungen im Stromnetz sofort: Andreas Reiter Lukas Hartinger und Franz Vollmann kennen an Kesseln im Fernheizwerk in der Puchstraße jeden Regler und Schieber. der Werkstätte im Grazer Süden entsteht gerade ein neues, zwölf Millionen Euro teures Ausbil- dungszentrum, das ab Jahres- wechsel beste Bedingungen für den Nachwuchs schafft. Auch ein internes Bildungszentrum findet Platz und wird umfangreiche Möglichkeiten für Um- und Wei- terbildung bieten. Netzleitwarte ImSchichtbetrieb rundumdieUhr besetzt ist die Netzleitwarte, in die man erst über mehrere Sicher- heitsschleusen kommt. Hier laufen alleDaten zumsteirischenNetz für Gas und Strom zusammen, auf riesigen Bildschirmen lassen sich unterschiedliche Darstellungen anzeigen.„Ich habe hier 8.000Tra- fostationen imBlick“, sagt Andreas Reiter. Stromausfälle gebe es fast täglich, Wind und Wetter, Tiere oder auch Baggerfahrer undHolz- fäller könnten Leitungen kappen. Auf alleKundenumgerechnet sind es aber nur wenige Minuten im Jahr, in denen der Strom ausfällt. Strenger Winterfrost „Wir sind auch für strengen Win- terfrost gerüstet“, sagt Patrick Weiss. Er und sein 80-köpfiges Team haben 13.000 Kundinnen und Kunden in 25 Fernwärmenet- zen. In der Grazer Puchstraße wird mit Erdgas ein Teil der Wärme für die Landeshauptstadt erzeugt. Hier wird auch das Erdgas, das mit hohemDruck und geringemVolu- men durch die Leitungen gepresst wird, auf den haushaltsüblichen Druck gebracht. Grüne Stromkraftwerke Die Energie Steiermark ist stolz, dass elektrischer Strom aus- schließlich aus erneuerbaren Quellen stammt. Wind wird in den Windparks Freiländeralm und Handalm genutzt. Bei der Umwandlung von Sonnenenergie in Strombietet die Energie Steier- mark ihr Wissen an. Und bei der Wasserkraft ist das dritte Murkraftwerk gerade in Bau. Die Turbinen werden gerade eingebaut, der Testbetrieb startet noch diesen Sommer. SH Gesprächsbasis Johannes Hubmann, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates Die Gesprächsbasis mit den zwei Vorständen und der Personalab- teilung ist gut, sagt Konzern-BRV Johann Hubmann. Man müsse auf Augenhöhe in den Verhandlungen achten und dass man nicht von Informationsflüssen abgeschnit- ten wird. Ihm sei wichtig, dass das Know-how im Unternehmen bleibt, auch wenn Arbeitsplätze durch technologischen Fortschritt und Einsparungen wegfallen. Hier wer- de das neue Schulungszentrum viel bringen. Fotos: Temel | AK Energie Steiermark 16 | ZAK ZAK | 17

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