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wien.arbeiterkammer.at AK FÜR SIE 01/2019 27 Österreich Belgien Slowakei EU-Durchschnitt Spanien Zypern Italien Tschechien Finnland Deutschland Niederlande Großbritannien Schweden Dänemark Frankreich 2 Tage nach bestehenderArbeitszeit 2 2 4 4 5 7 7 7 7 9 13 13 15 1 -7 -15 -4 Großbritannien -13 Dänemark Niederlande Belgien Frankreich -2 Spanien -7 Deutschland -9 Schweden -5 Finnland = -2 -7 Tschechien Italien Malta -4 Slowakei = 51 % 45 % 33 % 13 % 85 % 2,4 % 2,2 % 47 % weniger mehr gleich viel weniger mehr gleich viel 36-40 Stunden/Woche 41-59 Stunden/Woche 255 Millionen Mehr-/Überstunden 1 Milliarde Einkommens- ausfall davon 43 Millionen unbezahlt 25.000 Vollarbeitsplätze Väter Mütter gleich gleich -2 Tage -2 Tage -2 Tage -7 Tage -7 Tage -7 Tage -4 Tage -4 Tage -5 Tage -9 Tage -13 T. -15 T. 3 % 13 % beide Vollzeit beide Teilzeit Rest auf100: andere 48 % Mann Vollzeit FrauTeilzeit 27 % Mann Vollzeit Frau nicht erwerbstätig In zwölf EU-Ländern wird weniger gearbeitet Arbeitszeitwünsche der ÖsterreicherInnen Arbeitszeit und Familie Werwill weniger arbeiten? 43 Mio. unbezahlte Mehr- und Überstunden in Österreich Österreich Jahresarbeitszeit in Stunden 1.738,2 Zeit wird’s! Grafik: www.studioback.at, Annett Stolarski / Redaktion: Katharina Nagele-Allahyari, Adi Buxbaum,Christian Dunst, Sepp Zuckerstätter Quellen: Eurofound 2017, Statistik Austria, Forba 2017, Arbeitsklimaindex 2019 AKOÖ Fotos: fotolia.com / Elnur, goodluz, JackF, pressmaster Bei der Arbeitszeit klaffenWunsch undWirklichkeit oft ganz schön auseinander: Vollzeitkräfte wollen ab der 41. Stunde weniger arbeiten, viele ArbeitnehmerInnen leisten unbezahlt Überstunden. Österreich Belgien Slowakei EU-Durchschnitt Spanien Zypern Italien Tschechien Finnland Deutschland Niederlande Großbritannien Schweden Dänemark Frankreich 2 Tage nach bestehenderArbeitszeit 2 2 4 4 4 5 7 7 7 7 9 13 13 15 -7 -15 -4 Großbritannien -13 Dänemark Niederlande Belgien Frankreich -2 Spanien -7 Deutschland -9 Schweden -5 Finnland = -2 -7 Tschechien Italien Malta -4 Slowakei = gleich gleich -2 Tage -2 Tage -2 Tage -7 Tage -7 Tage -7 Tage -4 Tage -4 Tage -5 Tage -9 Tage -13 T. -15 T. In zwölf EU-Ländern wird weniger gearbeitet Arbeitszeitwünsche der ÖsterreicherInnen 43 Mio. unbezahlte Mehr- und Überstunden in Österreich Österreich Jahresarbeitszeit in Stunden 1.738,2 Zeit wird’s! arina Nagele-Allahyari, Adi Buxbaum,Christian Dunst, Sepp Zuckerstätter orba 2017, Arbeitsklimaindex 2019 AKOÖ ressmaster Bei der Arbeitszeit klaffenWunsch undWirklichkeit oft ganz schön auseinander: Vollzeitkräfte wollen ab der 41. Stunde weniger arbeiten, viele ArbeitnehmerInnen leisten unbezahlt Überstunden. Österreich Belgien Slowakei EU-Durchschnitt Spanien Zypern Italien Tschechien Finnland Deutschland Niederlande 2 Tage 2 2 4 4 5 5 7 7 7 -7 -15 -4 Großbritannien -13 Dänemark Niederlande Belgien Frankreich -7 Deutschland -9 Schweden -5 Finnland = -7 Tschechien Italien -4 Slowakei = gleich gleich -2 Tage -2 Tage -2 Tage -7 Tage -7 Tage -4 Tage -4 Tage -5 Tage In zwölf EU-Ländern wird weniger gearbeitet Österreich Jahresarbeitszeit Zeit wird’s! , Christian Dunst, Sepp Zuckerstätter Bei der Arbeitszeit klaffenWunsch undWirklichk it oft ganz schön auseinander: Vollzeitkräfte wollen ab der 41. Stunde weniger arbeiten, viele ArbeitnehmerInnen leisten unbezahlt Überstunden. 18 | ZAK www.ak-zeitspeicher.at Download der App fürs Handy Beruf & Recht Die Österreicherinnen und Österreicher arbeiten weit mehr, als der Arbeitsvertrag vorgibt. Die vielen Mehr- und Über- stunden werden aber oft nicht bezahlt – die AK fordert bessere Gesetze. D ie heimischen Beschäftig- ten – egal ob Vollzeit- oder Teilzeitkraft – sind extremflexibel, was die Arbeitszeiten betrifft, und bleiben regelmäßig länger in der Firma als vom Arbeitsvertrag her vorgesehen. Doch jede sechste Mehr- und Überstunde wird nicht bezahlt. Insgesamt arbeiten die Beschäftigten inÖsterreich 43Mil- lionen Stunden imWert von einer Milliarde Euro unbezahlt. Längere Verfallsfristen „Ein Grund dafür sind die kurzen Verfallsfristen zur Geltendma- chung unbezahlter Arbeit von manchmal nur drei Monaten“, weiß AK-Experte Karl Schneeber- ger. Aus Sorge um den Arbeits- platz trauen sich viele Beschäftigte nicht, die Bezahlung von lange Fleißige Beschäftigte oft unbelohnt Fast ein Drittel aller steirischen Schul- kinder bekommt Nachhilfe, tausende weitere sind aus Kostengründen davon ausgeschlossen. A K-Präsident Josef Pesserl ist alarmiert, denn „unsere Schulenmüssten jedemKind eine gerechte Lernchance geben, aber der Schul- erfolg der Kinder wird immer öfter zu einem finanziellen Kraftakt der Eltern.“ Für die jüngste AK-Nachhilfestudie wurden 400 steirische Fa- milien mit g m 590 Kindern befragt. Über alle Schulstufen hinweg nahmen 31 Prozent aller Schulkinder Nachhilfe. Das sind 40.000 vongesamt 129.000 Schulkindern undbeinahe doppelt so vielewie vor zwei Jahren. Insgesamt zahlten steirische Eltern im laufenden Schuljahr bereits elf Millionen Euro an Nachhilfekosten. Kein Geld für 4.000 Kids Die Eltern von weiteren 4.000 Kindern würden sich Nachhilfe für ihre Sprösslinge wünschen, können sich das aber nicht leisten oder haben keinen Zugang zu kostenloser Nachhilfe. Fast alle Eltern gaben an, dass die Nachhilfe- kosten eine finanzielle Belastung bedeuten: 45 Prozent der Eltern spüren diese Ausgaben stark oder spürbar. Nur für 20 Prozent sind diese Kos- ten gar keine Belastung. Haushaltemit weniger als 2.000 Euro Einkommen sind zu 53 Prozent stark oder spürbar belastet, Alleinerzieherin- nen geben das zu 60 Prozent an. AK für gratis Nachhilfe Genereller Anspruch ist, dass die Lernziele bereits in den Schulen erreicht werden, und dafür braucht es die notwendigen Mittel. „So lange das nicht gewährleistet ist, sind Bund und Land gefordert, die Nachhilfe für unsere Kinder kostenlos zu gewährleisten“, sagt der AK-Präsident. Schon in der Volksschule An den Volksschulen bekommen 15 Prozent der Kinder Nachhilfe, an den NMS 30 Prozent, in der AHS-Unterstufe 27 Prozent und in der AHS-Oberstufe sowie der BHS knapp die Hälfte (49 Prozent). Nachhilfe wird zu zwei Dritteln in Mathematik, zu je knapp einem Drittel in Deutsch und Englisch benötigt (Mehrfachnen- nungen möglich). Burschen brauchen öfter Nachhilfe in Deutsch und Fremdsprachen, Mädchen in Mathematik. SH AK fordert eine Schule der Chancen statt der Auslese Beruf & Recht Konsumentenschutz Bildung &Wissen Seite 19 – 27 Da läuft etwas schief: Ohne Nach- hilfe geht es bei vielen Kindern nicht mehr, die Kosten dafür können nicht alle Eltern stemmen. ©contrastwerkstatt - stock.adobe.com www.akstmk.at/lernen Studie Arbeitszeit notieren Um überhaupt Mehr- und Über- stunden erfolgreich einfordern zu können, ist das Dokumentieren der geleisteten Stunden Voraus- setzung. Am einfachsten geht das mit dem AK-Zeitspeicher, einer kleinen App fürs Handy, die es kostenlos für Android und iOS als Download gibt. zak tipp angehäuften Überstunden ein- zufordern. Schneeberger: „Die AK fordert eine gesetzliche Re- gel, dass die dreijährige Verjäh- rungsfrist nicht unterschritten werden darf.“ Mehr als 70 Prozent aller Arbeitsrechtsfälle betreffen Dienstverhältnisse, die kürzer als drei Jahre dauern. Durch diese Gesetzesänderung könnten also fast alle unbezahlten Mehr- und Überstunden erfasst und einge- fordert werden. Vier-Tage-Woche Ein anderes Problem im Bereich der Arbeitszeit ist die Durchset- zung der Vier-Tage-Woche im Handel. Der im Dezember abge- schlossene Kollektivvertrag für die 400.000 Angestellten im Handel sieht diese Verbesserung seit Jahresanfang als Rechtsanspruch der Beschäftigten vor. Gedacht war die neue Regelung als kleiner Ausgleich für die Einführung von 12-Stunden-Tagen. Der Wunsch der Beschäftigten dafür ist groß, doch da es mit der Umsetzung in den Betrieben hapert, sieht die Gewerkschaft noch viel Handels- bedarf. SH Die AK fordert längere Verfallsfristen, um beim Chef das Geld für nicht bezahlte Überstunden einzufordern. Grafik: www.studioback.at, Annett Stolarski / Redaktion: Katharina Nagele-Allahyari, Adi Buxbaum, Christian Dunst, Sepp Zuckerstätter Quellen: Eurobound 2017, Statistik Austria, Forba 2017, Arbeitsklimaindex 2019 AKOÖ Fotos: fotolia.com / Elnur, goodluz, JackF, pressmaster Temel | AK ZAK | 19

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