ZAK_03_Juni

www.akstmk.at/extra Infos zum Projektfonds Arbeit 4.0 Beruf & Recht Aufgrund der Corona- Krise arbeiten zahlreiche Beschäftigte im Home- office. Die AK hat die Schaffung vieler dieser Telearbeitsplätze tatkräf- tig unterstützt – und tut dies auch weiterhin. D ie Corona-Pandemie hatmas- sive Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Unternehmen sind aufgerufen, Telearbeit für ihreMit- arbeiterinnen und Mitarbeiter zu ermöglichen. Dadurch sollen alle Beteiligten profitieren: Während die Beschäftigten vor potenziellen Ansteckungsrisiken geschützt werden, können Betriebe ihre Tätigkeit weiterhin aufrechter- halten. Mehr Fördermittel Angesichts der Corona-Krise hat die AK Steiermark ihre Mittel aus ihren Digital-Fördertöpfen auf- gestockt. Damit wurde einerseits das bestehende Förderprogramm „Familien! Freundlich“ ausgebaut, mit dem die AK und die Steiri- sche Wirtschaftsförderung SFG seit dem Vorjahr die Einrichtung von Telearbeitsplätzen in kleine- ren Unternehmen unterstützen. Andererseits wurde mit dem neuen Förderungsprogramm „Telearbeitsplatz-Offensive“ auch Homeoffice: Von der AK gab es 2,6 Millionen Euro für Telearbeit Beruf & Recht Der Weizer Elektromaschinen-Hersteller ELIN Motoren setzt bei der Lehrlingsausbildung auf innovative Technologien. Im Rahmen eines Pilotprojekts, das von der AK finanziell unter- stützt wird, kommen Augmented-Reality-Brillen zum Einsatz. Ein Schritt in die Digitalisierung, der Arbeitsplätze schafft. D ie ELIN Motoren GmbH in Weiz ist einer der größten Arbeitgeber der Region. Rund 440 Beschäftigte sind hier tätig, weltweit sind es circa 1.000. Die bei ELIN Motoren entwickelten und produzierten Motoren und Generatoren finden weltweit vor allem in den folgenden Bereichen Anwendung:Windenergie, indus- trieller Anlagenbau, Kraftwerke, dezentrale Energiesysteme bzw. Kleinwasserkraftwerke, Tunnel- bohren und Bergbau, Kunststoff- industrie sowie imBereichMarine, Öl und Gas. Mittel aus AK-Projektfonds Das Unternehmen setzt nun in der Lehrlingsausbildung auf innova- tive Technologien – dank Mitteln aus dem Projektfonds Arbeit 4.0, den die AK Steiermark für die Sicherung von Arbeitsplätzen in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt geschaffen hat. Kon- kret geht es beim Projekt von ELIN Motoren, das sich derzeit in der Entwicklungsphase befindet, Mit AK-Mitteln: ELIN Motoren nutzt Daten-Brillen in Lehrlingsausbildung MeinBR: Eine App für Betriebsräte Die„MeinBR“-App bietet Betriebs- ratsteams die Möglichkeit, rasch und einfach zu informieren. K urzarbeit, Kündigung, Homeoffice, Arbeit- nehmerinnen- und Arbeitnehmerschutz: Nicht nur in der Corona-Krise waren und sind die heimischen Betriebsrätinnen und Betriebsräte mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Doch gerade die letztenWochen und Monate haben es notwendig gemacht, dass Betriebsratsteams in der Kommunikation mit ihren Kolleginnen und Kollegen neue digi- tale Kanäle nutzen. Viele haben dabei auf die Betriebsrats-App „MeinBR“ gesetzt – so etwa der Betriebsrat von ATB Spielberg, der die App besonders intensiv zur raschen Versorgung der Belegschaft mit aktuellen und wichtigen Infos nutzte. Information und Kommunikation Die MeinBR-App wurde vom ÖGB-Verlag mit Unterstützung aus dem Digitalisierungfonds der Arbeiterkammer erarbeitet. Die App bie- tet Betriebsrätinnen und Betriebsräten sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine Übersicht derVergünstigungen und Zuschüsse im Betrieb, Antworten zu arbeitsrechtlichen Fragen und aktuelleNachrichten vomBetriebs- ratsteam sowie noch viele weitere Informa- tions- und Kommunikationsmöglichkeiten. DW um den Einsatz von Datenbrillen in der Lehrlingsakademie. Dabei handle es sich um sogenannte Augmented-Reality-Brillen, erklärt Christof Bauer, der als Program- mierer andemProjektmaßgeblich beteiligt ist. Mit der Datenbrille können verschiedene Maschi- nenmodelle virtuell betrachtet und „auseinandergenommen“ werden. So erhält man punktge- nau Fakten über Funktionsweise und Aufbau der Maschinen so- wie Informationen zu weiteren wichtigen Aspekten wie z. B. Warnhinweise zur Arbeitssicher- heit. Zusätzlich wird ein reales Motormodell mitVisualisierungen ausgestattet und dabei auch der Stromfluss fürs Auge erkenntlich dargestellt. Bauer arbeitet an der Software, die dies möglich macht – Unterstützung erhält er dabei von den Lehrlingen bei ELIN Mo- toren: „Unsere Lehrlinge spielen hier eine entscheidende Rolle, sie testen die Software in ihrem Arbeitsalltag, geben ihr Feedback an die Programmierung und leisten damit einen wertvollen Beitrag zurWeiterentwicklung der Digitalisierung am Arbeitsplatz“, so Lehrlingsakademieleiter Karl- Michael Hofer. Digitalisierung ohne Job-Verlust „Dieses Projekt ist jetzt einmal aus- schließlich für Lehrlinge geplant“, erklärt Projektleiter Georg Ofner. Er schließt jedoch nicht aus, dass künftigDatenbrillen zur Schulung aller Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter genutzt werden. Zunächst will er aber das laufende Projekt abwarten: „Wenn wir das ausbau- en sollten, geht das nicht neben- bei.“ Die Digitalisierung werde bei ELIN Motoren jedenfalls keine Arbeitsplätze kosten, meint Ofner. Im Gegenteil: „Personen werden hier nicht wegrationalisiert. Die professionelle Implementierung dieser Technik im Alltag braucht Programmierer, Infrastruktur etc. – da tun sich viele Möglichkeiten auf.“ Laut Ofner ist es in Zukunft denkbar, dass z. B. im Fall einer Funktionsstörung bei einer Ma- schine aus der Entfernung helfend eingegriffenwerden kann. Ebenso ist es denkbar, die Brille stand- ortübergreifend in die laufende Produktion zu integrieren. Hier ist es von großem Vorteil, wenn die Lehrlinge bereits in ihrer Aus- bildung den Umgang und Einsatz der Datenbrille gelernt haben. DW Das Arbeiten in den eigenen vier Wänden wurde in den letzten Monaten für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmer zur neuen Realität. Etliche dieser neuen Telearbeitsplätze entstanden dank der Unterstützung der AK. die vorübergehende Einrichtung von Telearbeitsplätzen gefördert. Das Budget für die „Telearbeits- platz-Offensive“ war aufgrund der starken Nachfrage rasch aus- geschöpft: Allein vonseiten der Arbeiterkammer Steiermark flos- sen insgesamt 2,6 Millionen Euro für die Schaffung von mehr als 4.100 neuen Homeoffice-Arbeits- plätzen. Rasche Hilfe Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl sieht den Ansturm auf die Förderung positiv: „Die ‚Telearbeitsplatz-Offensive‘ war einewichtige Sofortunterstützung für die heimischen Unternehmen sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit. Das große Interesse zeigt, dass wir mit dieser Maßnahme zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle geholfen haben.“ Auch AK- Präsident Josef Pesserl betont den Erfolg der Förderung: „Es freut mich, dass wir gemeinsam mit der steirischen Landesregierung so vielen Menschen rasch Hilfe bei der Errichtung von Heimar- beitsplätzen anbieten konnten. Damit werden viele Arbeitsplätze gesichert und die Gesundheit der Beschäftigten geschützt.“ Förderungen laufen weiter Das Förderungsprogramm„Famili- en! Freundlich“ läuft indes weiter. Dabei wird die Ausstattung von Telearbeitsplätzen seitens der SFG mit 50 Prozent der Kosten gefördert, weitere 30 Prozent übernimmt die AK, wenn ein von der AK erarbeiteter Muster- Arbeitsvertrag verwendet wird. Unternehmenundgemeinnützige Organisationen, dienicht unter die von der SFG definierten Zielgrup- pen fallen, können direkt bei der AK Steiermark umeine Förderung für ihre Beschäftigten ansuchen, sofern diese AK-Mitglied sind. Die AK übernimmt in diesem Fall 30 Prozent der Kosten für die Errich- tung eines Telearbeitsplatzes. DW www.akstmk.at/extra Informationen zu Telearbeitsplätzen Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und AK-Präsident Josef Pes- serl freuen sich über den Ansturm auf die Telearbeitsplatz-Förderungen. Lehrlinge bei ELIN Motoren nutzen Augmented-Reality-Brillen. meinbr.online Infos zur Betriebsrats-App Paolese- stock.adobe.com Temel | AK ELIN Motoren 12 | ZAK ZAK | 13

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