ZAK_03_Juni
Seit März ist die EU im Corona-Krisenmodus. Arbeiterkam- mer und Gewerkschaften kämpfen in dieser schwierigen Zeit für einen funktionierenden Sozialstaat und dafür, den Schaden für die Beschäftigten kleinzuhalten. Ein wichtiges Instrument ist die Kurzarbeit. D as österreichische Kurzar- beitsmodell unter Mitwir- kung von Arbeiterkammer und ÖGB ist ein echter Erfolg gewor- den, der auch in Brüssel wahrge- nommen wurde. Obwohl auch in Österreich die Zahl der Arbeitslo- sen sprunghaft angestiegen ist, konnte das im europäischen Ver- gleich großzügige österreichische Kurzarbeitsmodell Schlimmeres verhindern. Auch alle anderen Mitgliedsstaaten der EU haben Kurzarbeit auf denWeg gebracht, die dem österreichischen Modell aber in der Höhe des Kurzarbeits- geldes oftmals nachstehen. EU unterstützt mit SURE Damit auch Länder mit weniger vollen Staatskassen Kurzarbeit einführen können, hat die EU ein europäisches Kurzarbeitsinstru- ment, genannt SURE, eingeführt. SURE bedeutet, dass Mitglieds- staaten bei der Kurzarbeit von EU-Geldern in einem Gesamt- umfang von 100 Milliarden Euro unterstützt werden, die ab dem 1. Juni beansprucht werden kön- nen. Sowohl die Arbeiterkammer als auch der Europäische Ge- werkschaftsbund begrüßten die schnelle Reaktion als einen Schritt in die richtige Richtung. Solidarische Lösung Während die Krise alle EU-Länder im Griff hat, sind die Ausmaße der Schäden unterschiedlich. Deshalb pochen Gewerkschaften auf eine solidarische Lösung der Wirtschaftskrise, damit schwä- chere Mitgliedsstaaten beim wirtschaftlichen Wiederaufbau unterstützt werden. Dazu wären die sogenannten Corona-Bonds, die gemeinsamen Anleihen der Gewerkschaften kämpfen in Brüssel an vorderster Front Bildung &Wissen E inseitige Diäten, durch radi- kale Kalorieneinschränkung etwa, die bringen Anfangserfol- ge. Aber (fast immer) kommt der Bumerang. Denn zu schnelles Abnehmen führt unweigerlich zum Jojo-Effekt. Das weniger auf der Waage, das kommt weniger durch Fettreduktion, sondern durch Wasserverlust – und vor al- lem durch Muskelabbau. Werden Muskeln weniger, sinkt auch der Grundumsatz, die Energiemenge, die in Ruhe verbraucht wird. Wird wieder normal gegessen, braucht man weniger Kalorien als vorher. Der Teufelskreis schließt sich. Man nimmt unweigerlich wieder zu. Und: Nicht selten hat man schnell mehr auf der Waage als vor der Diät. Richtig abnehmen Tipp 1: Eile mit Weile beim Ab- nehmen Die Kilos sind, selbst in faulen Corona-Zeiten, nicht„über Nacht“ entstanden und man verliert sie auch nicht über Nacht. Um 1 Kilo Körperfett abzubauen, muss man immerhin 7.000 Kcal einsparen. Als Faustregel gilt: 1.200 kcal nicht unterschreiten, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken. Gesundes Abnehmen bedeutet einemoderate Gewichtsabnahme von ca. 0,5 kg bis 1 kg proWoche. Das gelingt, wenn man täglich ca. 500 kcal weiniger isst, als man tatsächlich braucht. Tipp 2: Vielfalt ist gefragt Vermeiden Sie zu viel Zucker. Grei- fen Sie lieber zu komplexen Koh- lenhydraten wie Nudel oder Reis bevorzugt als Vollkorn, Vollkorn- brot, Kartoffel. Auch Eiweiß in die Ernährung einbauen: Fisch, ma- gere Fleischsorten, magereMilch- produkte oder Hülsenfrüchte. Und auf viel Gemüse nicht vergessen. So schaut ihr idealer Mittagsteller aus: Die Hälfte Gemüse/Salat und der kleinere Teil Kohlenhydrate und Eiweiß. Übrigens: Obst ist zwar gesund, will man abnehmen, Obacht. Denn Obst hat einen ho- hen Fruchtzucker-Anteil. Damit ist es kalorienreicher als Gemüse. Tipp 3: Aus mit„zwischendurch“ Sie sparen dadurch nicht nur Kalorien. Essenspausen von (mindestens) 4 Stunden haben Einfluss auf den Stoffwechsel. Insulin, das beim Essen ausge- schüttet wird, um den Zucker- spiegel konstant zu halten, kann absinken. Damit wird der Fettabbau erleichtert. Tipp 4: Achtung auf Fett Vor allem die „versteckten Fette“ in Wurst, Käse oder Süßigkeiten werden unterschätzt. Wählen sie fettarme Zubereitungen wie dünsten, grillen oder anbratenmit wenig Fett. Tipp 5: Nicht hungrig einkaufen Haben wir ja schon alle erlebt, es braucht viel Konsequenz, um – wenn der Magen knurrt – den Einkaufswagen nicht zu „über- füllen“. Übrigens: Beachten Sie die Nährstoffangaben auf den Verpackungen. Sie sind bezüglich Kalorien- und Fettgehalt eine wertvolle Hilfe. Tipp 6: Viel Bewegung Weiß eh jeder, aber trotzdem: Bewegen Sie sich, betreiben sie Sport. Das verbraucht Kalorien, hilft Muskelmasse zu erhalten. Tipp 7: Bioelektrische Impedanz- analyse Man kann dieMessung bei Ärzten oder Diätologen durchführen. Nicht das Gewicht auf der Waage, sondern die Körperzusammenset- zung (unter anderemMuskel, Fett) wird beurteilt und der Grundum- satz bestimmt. Verlaufskontrol- len während der Abnehmphase zeigen, ob man tatsächlich Fett reduziert und helfen, die Motiva- tion zu halten. Tipp 8: „Schweinehund“ über- winden Wir wissen alle, manchmal möchte man den berühmten Hut drauf hauen. Weil´s gar nicht klappen will. Aber, was in allen und für alle Lebenslagen gilt: hinfallen (wenn kein Deka weg ist), aufstehen, weitertun ... E-Mail: M.Felbinger@mozartpraxis.at ernährungs tipps Dr. Michaela Felbinger Weg mit dem Corona-Speck Heuer ist´s besonders, die Kriiiiseeee, die hat uns allen (übel) mitgespielt. In allen Lebensbereichen, auch in Sa- chen Gewicht. Zwei Monate nix tun, die setzten sich fest: auf Hüften, Bauch und überhaupt. Und Frühling ist dazu, da will man ja gut ausschauen. Und da kommen die„Wun- derdiäten“ ins Spiel: Minus 15 Kilo in zwei Wochen? Geht locker, glaubt man den Inseraten. Es sind verführerische Versprechen. Ganz leicht geht´s, und schnell purzeln die Ki- los. Viel zu schnell, denn die Crash Diäten, die halten nicht was sie versprechen. Crash-Diäten halten nicht, was sie verspre- chen. Wer rich- tig abnehmen will, braucht unter ande- rem Geduld, Bewegung und Vielfalt in der Ernährung. Willi Tell ins schwarze Mathias Grilj „Was willst du denn einmal werden, Elena, wenn du groß bist?“ – „Heldin!“ – „Und was tust du da?“ – „Als Kranken- schwester mach ich Schicht- dienst beim Operieren, und wenn eine Kollegin krank wird, ihren gleich mit. Oder ich schau auf alte Leut, die ohne mich ganz hilflos sind und vom Liegen einen wun- den Rücken haben. Tag und Nacht mach ich das, eine Wo- che lang. Oder ich sitz den ganzen Tag im Supermarkt an der Kassa. Ich kann auch Fernfahrerin im Güterverkehr werden, brumm-brumm. Ich bring dir alles, was du brauchst.“ – „Und das gefällt dir?“ – „Sicher, dann sagen alle, dass ich eine Heldin bin!“ – „Überlegst du nicht, etwas anderes zu machen? Wo man vielleicht ein bisserl was verdient ...“ – „Was denn?“ – „Beamtin, Funktionärin, Ex- pertin für irgendwas. Wofür, ist ganz wurscht. Geh in die Politik oder in den Vorstand von einem Multi-Konzern ...“ – „Neeein, da gibt es zwar ei- nen Haufen Geld, aber in echt ist man kein Held!“ Es ist schön und rührend, denke ich als Großvater, eine kleine Enkelin zu haben, die mit feinem Gespür den wah- ren Wert von Arbeit erkennt. Aber bei ihren Berufsvor- stellungen sollte ich ihr – es kommen wohl härtere Tage – rechtzeitig die Telefonnum- mer der Arbeiterkammer bei- bringen. Meine Heldin © jani schwob www.akeuropa.eu Infos & Newsletter Eurostaaten, eine gute Lösung. Diese scheiterten bislang am Widerstand mancher reicherer Mitgliedsstaaten, auch Österreich weigert sich mitzumachen. Wiederaufbauplan für Europa BeimBlick in die Zukunft ist es aus AK-Sicht von zentraler Bedeutung, dass wichtige Vorhaben wie der Grüne Deal, die Digitalisierung und die Europäische Säule sozialer Rechte nicht verschoben werden, wie es Teile der Wirtschaft for- dern. Stattdessen sollte an diesen Vorhaben sozial verträglich wei- tergearbeitet werden, damit sich Europa aus der Krise in die richtige Richtung entwickelt. Ein zentraler Bestandteil dafür ist vor allem der Wiederaufbauplan für Europa, an dem die EU-Institutionen gerade arbeiten. Harte Verhandlungen sind dabei noch zu erwarten, wenn es um die Höhe der dafür bereitgestellten Gelder und auch darum geht, in welche Bereiche (nicht) investiert werden soll. PH Feodora - adobestock.com coldwaterman - adobestock.com 22 | ZAK ZAK | 23
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