ZAK_03_Juni

Bildung &Wissen Bildung &Wissen www.scherzundschund.at Roman: Jess Kidd – Die Ewigkeit in einem Glas. Dumont 2019. 398 Seiten. Bridie Devine ist Ermittlerin in Londonmit einer Vorliebe für star- ken Tabak und Geheimnisse. Als Jugendliche hat sie als Leichen- sammlerin gearbeitet. Nun muss sie sich auf die Suche nach der entführtenChristabel machen, die vorgebliche Tochter eines Lords. Doch ist Christabel überhaupt ein Mensch? Und dann taucht auch noch ein totgeglaubter Wi- dersacher aus der Vergangenheit auf. Eine gekonnte Mischung aus Spannung und Fantasy im Eng- land des 19. Jahrhunderts. Sachbuch: Renate Woi – Mut ist ein Wildpferd, das du reiten kannst. Ennsthaler 2020. 201 Seiten. „Mut ist der Ferrari unter den Soft Skills“, sagt die Grazer Autorin und Coachin. Sie bringt uns das komplexe Phänomen Mut mit Fallbeispielen, Übungen und Interviews näher. Als Beispiele dienen unter anderem Autorin Hanna Frey und Chocolatier Josef Zotter. Sie fordert uns auf, die eige- ne Komfortzone zu verlassen und die Mutkompetenz zu stärken. In fünf einfachen Schritten kann jedemutige Handlung umgesetzt werden. Nur Mutigen gelingt es, ihre wahre Bestimmung zu leben! Das richtige Buch zur richtigen Zeit. AF lesen sehen hören www.akstmk.at/bibliothek AK-Bibliothek: Hanuschgasse 3, 8020 Graz, Tel. 05 7799-2371. Öffnungszeiten: Mo 10–16 Uhr, Di 10–19 Uhr, Mi 10–16 Uhr, Do 10–19 Uhr, Fr 10–13.30 Uhr E s waren die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs, in denen die Geburtsstunde des Öster- reichischen Gewerkschaftsbun- des (ÖGB) schlug. Im April 1945 kämpfte in den StraßenWiens die sowjetische RoteArmeegegendie nationalsozialistischeWehrmacht, die Stadt war ein Trümmerfeld, Infrastruktur, Energie- und Le- bensmittelversorgung waren zusammengebrochen. Gewerkschafter-Treffen Mitten in diesen Kriegswirren kam es am 11. April 1945 in der Wohnung des Baugewerkschaf- ters Josef Battisti zu einemTreffen mehrerer Gewerkschaftermit dem Ziel, einen neuen Gewerkschafts- bund zu gründen. Zwei Tage darauf gelang die Einigung: Dem neu geschaffenen ÖGB sollten Mitglieder der drei damals großen zeit reise ein blick zurück Überschattet vom Krieg beschlossen Gewerkschafter verschiedener Parteien vor 75 Jahren die Gründung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Seither hat der ÖGB viele Erfolge für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gefeiert. ÖGB: 75 Jahre für die Menschen im Einsatz V. l.: Lois Weinberger (ÖVP), Johann Böhm (SPÖ) und Gottlieb Fiala (KPÖ) zählten zu den Gründern des ÖGB. österreichischen Parteien – SPÖ, ÖVP und KPÖ – beitreten. Das war zugleich eine Absage an die von den einzelnen Parteien organisier- ten Richtungsgewerkschaften der Ersten Republik. Sowjets gaben grünes Licht Die offizielle Gründung des ÖGB fand am 15. April 1945 statt. Im Rahmen einer Plenarversamm- lung am Wiener Westbahnhof segneten 33 Gewerkschafter die Statuten des überparteilichen ÖGB und die Zuordnung der einzelnen Berufsgruppen zu den 16 Gewerkschaften ab. Allerdings musste auch die sowjetische Mi- litärkommandantur noch grünes Licht für die Neugründung geben. Dies geschah zweiWochen später: NachdemdieGewerkschafter wie- derholt bei den Sowjets umeinen Termin angesucht hatten, geneh- migte der Sowjet-Kommandant am 30. April 1945 schriftlich die ÖGB-Gründung. Viele Meilensteine gesetzt In den vergangenen 75 Jahren hat der ÖGB zahlreiche Meilensteine gesetzt: Arbeitszeitverkürzungen, und Urlaubsverlängerungen, Schutzbestimmungen für Arbeit- nehmerinnen und Arbeitnehmer, sozial- und wirtschaftspolitische Maßnahmen sowie eine Kollek- tivvertragsabdeckung von 98 Prozent.„Unter normalenUmstän- den hättenwir ordentlich gefeiert, wegen Corona aber sind wir voll im Einsatz“, sagt Horst Schachner, Vorsitzender des ÖGB Steiermark. „Wir haben seit sechs Jahren im- mer einenMitgliederzuwachs und stehen jetzt bei 168.903 Gewerk- schaftsmitgliedern allein in der Steiermark zum Ende des Jahres 2019.“ In 75 Jahren habe der ÖGB viel für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreicht, „aber auch nach der Krise werden wir in unserem Bemühen nicht nach- lassen, für die arbeitende Bevöl- kerung da zu sein“, so Schachner. Zum Jubiläum gratuliert auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Der ÖGB ist 75 Jahre alt und doch immer auf der Höhe seiner Zeit. Gäbe es keine Gewerk- schaften, gäbe es keinen ÖGB, wir müssten ihn erfinden.“ DW www.oegb.at/75Jahre Die Geschichte des ÖGB Plus 20.000 Euro für E-Books I n Zeiten der Beschränkungen und der geschlossenen Kultur- stätten sind digitale Bibliotheken gute Alternativen, uman Lesestoff zu kommen. Die AK-Bibliothek bietet seit 2011 E-Books und elek- tronische Audios an und seitdem wurde der Bestand kontinuierlich ausgebaut. Nun hat die AK Stei- ermark spontan 20.000 Euro Son- derbudget für den E-Book-Ankauf zur Verfügung gestellt. In Zahlen ausgedrückt, entspricht dies in etwa 1.600 neuen Büchern und Hörbüchern. Das digitale Angebot der AK-Bi- bliothek umfasst mehr als 30.000 E-Books und digitale Zeitschriften undüber 5.000 digitaleHörbücher – von Unterhaltungsliteratur aller Genres bis zu Sach- und Fachbü- chern diverser Interessensgebiete. Die Nutzung ist kostenlos, eine Registrierung ist jederzeit über die Homepage der AK Steiermark möglich. Nutzbar sind die E-Books mit jedem offenen Gerät wie Toli- no, Pocketbook, Kobo, mit Smart- phones, Tablets und PCs. www.akstmk.at/bibliothek Infos & Registrierung www.ak.ciando.com E-Books www.ak.overdrive.com Elektronische Hörbücher DVD: Tolkien. Mit Nicholas Hoult, Lily Collins. Regie: Dome Karouski. USA 2019. England, Ende des 19. Jahrhun- derts: John Ronald Reuel besucht das Elite-College Exeter in Oxford. Der dortige Freundeskreis mo- tiviert sich gegenseitig, seinen Talenten nachzugehen. Zusam- men wachsen die Freunde auf und stehen ihre Teenager-Jahre gemeinsam durch. So auch Tol- kiens Verlust seiner ersten Liebe Edith und den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der droht, die Bande mit seinen Weggefährten zu durchtrennen. Diese Ereignisse und Menschen, die er auf seinem Weg trifft, inspirieren Tolkien später zu seinen Romanen aus Mittelerde … Dumont Ennsthaler Die Gründungsurkunde des ÖGB aus dem Jahr 1945, auf der sich unter anderem die Unterschrift des sowjetischen Militär- kommandanten mit dem Datum 30. 4. 1945 befindet. ÖGB-Bildarchiv (2) Twentieth Century Fox Home Entertainment AK trauert um Alt-Bischof Weber A lt-Bischof Johann Weber ist kürzlich im94. Lebensjahr ver- storben. Die AK betrauert den Ver- lust, den die Steiermark durch das Ableben des ehemaligen Bischofs der Diözese Graz-Seckau erlitten hat:„JohannWeber war ein großer Brückenbauer“, ist AK-Präsident Josef Pesserl tief betroffen. Weber verkörperte jahrzehntelang über gesellschaftliche und konfessio- nelle Grenzen hinweg das soziale Gewissen des Landes. In seiner Zeit als Kaplan in Kapfenberg und Köflachund als Diözesanseelsorger der Katholischen Arbeiterjugend wurde er von den Menschen lie- bevoll als„Seelsorger der Arbeiter“ bezeichnet. Auch in der Otto-Mö- bes-Akademie der AK war Johann Weber als Vortragender tätig. Ernst Weingartner / picturedesk.com 24 | ZAK ZAK | 25

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=