20210225_ZAK_direkt_September_2020

Aktuell Aktuell Teamgeist half Helfern COVID-19: Viele direkt in kürze Schulstandort Änderungen im Berufsrecht zu abgelegen Mit viel Herz und einem starken Teamgeist schafften es die Belegschaften in den steirischen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, die Corona-Krise zu meis- tern. Für ein Aufflammen der Erkrankung im Herbst sei auch genug Schutzkleidung AK | Graf-Putz vorhanden. „Aber das Damok- Durch die COVID-19-Pandemie wurden die Grenzen unseres Gesundheits- D ie in Murau geplante Höhe- re Lehranstalt für Sozialbe- lesschwert eines erneuten Aus- systems schnell sichtbar. Um diese Krise zu bewältigen, wurden verschie- bruchs der Krankheit schwebt wurden Aktionspläne ausgearbeitet. Pflegegeld – Neuer Wert Beatrix Eiletz, Betriebsratsvor- sitzende der Volkshilfe, lobt den Zusammenhalt der Belegschaft. ihre Kinder selbst betreuen sollen, weil die ganze Gruppe heimgeschickt wird.“ Krankenhäuser Der Infofluss in den KAGes- Spitälern lief gut, sagt eine Diplomschwester, inzwischen über uns.“ Ein Problem sei, dass die Behörden in den Bezirken etwa bei der Verhängung von Quarantäne unterschiedlich entscheiden, weil das Landkeine verbindlichen Vorgaben ge- macht habe. Mobile Teams für Tests Ganz vorne bei der Bewältigung der Krankheit sind die mobilen Teams des Roten Kreuzes, die bei Verdachtsfällen Proben vor Ort nehmen. „Es ist schon eine belastende Situation, immer mit Menschen zu tun zu haben, die Überträger sein können“, sagt eine Mitarbeiterin. Auch seien die Beschäftigten nie vorsorglich getestet worden, wundert sie sich. Für den Herbst sei man beim Roten Kreuz gut vorbereitet, ist sie überzeugt. So gebe es inzwischen ausreichend Schutzkleidung. denste rechtliche Maßnahmen getroffen. I n der Steiermark kann nun die Mindestanzahl an Beschäftigten in den Pflegeheimen, der sogenannte Personalschlüssel, unterschritten werden. Allerdings nur dann, wenn die Pfege und Betreuung nicht gewährleistet werden kann und Personal nicht im vorgeschriebenen Ausmaß zur Verfügung steht. Es gibt darüber hinaus gesetzliche Änderungen in den Berufsrechten. Diese Änderungen gelten nur für die Dauer der Pandemie, längstens bis zum 31. März nächsten Jahres. Gesundheits- und Krankenpfege ■ Einsatz von Laien in der Basisversorgung ■ Entfall der Registrierungspficht ■ Absehen von Ausgleichsmaßnahmen oder Ergänzungsausbildungen ■ 5-Jahres-Frist für Spezialisierungen gehemmt Medizinisch-technische Dienste ■ Entfall der Registrierungspficht ■ Absehen von Ausgleichsmaßnahmen oder Ergänzungsausbildungen Medizinisch-technischer Laboratoriumsdienst ■ Lockerung der Anordnungsverpfichtung ■ Einsatz von Absolventinnen und Absolventen eines naturwissenschaftlichen bzw. veterinär- medizinischen Studiums Sanitäter ■ Durchführung von Corona-Testungen ■ Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung von Antikörpern im Kontext einer Pandemie ■ Berufsmäßige Ausübung ohne Absolvierung des Berufsmoduls ■ Lockerungen beim Ruhen und Erlöschen der Berufs- bzw. Tätigkeitsberechtigung Sozialbetreuungsberufe ■ Absehen von Ausgleichsmaßnahmen oder Ergänzungsausbildungen AK-Ausbildungsförderung Die steirische Arbeiterkammer fördert sozial bedürftige Die Bewohnervertretung lässt treuung und Pflege (HLSP) wird nicht verwirklicht. Als Grund wird zu geringes Interesse an dem neuen Schultyp angege- ben. Anders in Graz: Hier musste die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber für den Start im Herbst abgewiesen werden. Umstrittene Pflegelehre V orangeschritten sind die Pläne für die kritisierte Pflegelehre. 15-Jährige sollen ab Herbst 2021 die neue Lehre antreten können. Auch die AK kritisiert das Vorhaben, weil Jugendliche bei der psychisch belastenden Arbeit mit alten Menschen überfordert würden. Freiheitsentzug im Pflegeheim D ie Corona-Schutzmaß- nahmen in Pflegeheimen könnten zu einem unzulässigen Freiheitsentzug geführt haben. W ir wurden vom ersten Co- rona-Fall überrascht, der schon vor dem Lockdown in ei- nemunserer Pfegeheimeaufge- treten ist“, sagt Beatrix Eiletz, Be- triebsratsvorsitzende der steiri- schenVolkshilfe. IhreOrganisati- on beschäftigt 3.000Menschen, die in Pflegeheimen, Tages- werkstätten, Kindergärten, bei der mobilen Betreuung und der Essenszustellung die vielfältigen Angebote imBereich Pfege und Betreuung mit Leben erfüllen. „Anfangs gab es nicht genug Schutzausrüstung“, berichtet Eiletz, eilig wurden Regelungen erarbeitet, Alarmpläne entwi- ckelt undVorsichtsmaßnahmen umgesetzt. Eiletz:„Wir haben dieseMehrbe- lastung trotz teilweise in Qua- rantäne geschicktem Personal gut bewältigt. Geholfen haben der starke Zusammenhalt mei- ner Kolleginnen und Kollegen in den einzelnen Einrichtungen und das gute Krisenmanage- ment der Geschäftsführung.“ Problem Kindergruppen Für den Herbst wurden Aktions- pläne entwickelt, ein eigenes Ereignismanagement soll dafür sorgen, dass bei Corona-Fällen in Einrichtungen rasch und zielgerichtet reagiert wird. Ei- letz würde sich klare Regeln für die steirische Kinderbetreuung wünschen. Es geht um die Be- wältigung des Alltags der eige- nen, überwiegend weiblichen Belegschaft wie auch um „die tausenden steirischen Mütter, die beim kleinsten Corona- Verdacht in einer Einrichtung ©stock.adobe.com mehrere Fälle von Besuchsver- boten und Isolationsmaßnah- men überprüfen. Österreichweit geht es vorerst um 30 Fälle. für Ganzkörperpflege Mitglieder, die Ausbildungen in einem Gesundheits- oder Sozialberuf absolvieren, mit 250 Euro pro Jahr. D ie Höhe der Förderung beträgt 250 Euro pro Aus- Gefördert werden Schülerin- nen und Schüler, die eine Voll- Beim Anspruch auf Pflegegeld werden nun für die Ganz- körperreinigung mehr Stunden anerkannt – das kann Die Höhe des Pfe- gegeldes ist vom Betreuungsaufwand abhängig, etwa bei der Körperhygiene. ©JPC-PROD - stock.adobe.com werden 25 Stunden Hilfsbedarf perten beraten gerne bei der dungsförderung unterstützt entscheidend für eine Erhöhung des Pflegegeldes sein. bildungsjahr. Einer der Haupt- zeit- oder berufsbegleitende D gründe der Arbeiterkammer für Ausbildung an öffentlichen ie Prüfung des Anspruchs Bewältigt jemand zwar die täg- die Förderung liegt darin, dass oder privaten Schulen oder Aus- auf Pfegegelderfolgt durch liche Körperpflege, braucht die Schülerinnen und Schüler bildungsträgern absolvieren, ein ärztliches oder pfegerisches aber Hilfe bei der Ganzkörper- grundsätzlich von öfentlichen sowie ordentliche Studierende Sachverständigengutachten. reinigung (Wannenvoll- oder Beihilfen und Stipendien ausge- im Rahmen eines Bachelorstu- In diesem wird festgestellt, wie Duschbad), dann gibt es jetzt nommen sind, woraus sich ein diums an Universitäten und hoch der jeweilige Betreuungs- zehn Stunden Betreuungsauf- besonderer Hilfsbedarf ergibt. Fachhochschulen. und Hilfsbedarf ist. Dafür wird je wand. Bisher wurden dafür nur Zudem verfügt dieser zum Teil Ebensowerdenzwei neueSchul- nach Tätigkeit eine bestimmte vier Stunden angenommen. teilzeitbeschäftigte Personen- formen für Gesundheits- und Zeit angenommen. Dieser neue Wert gilt seit 1. Juli. kreismeist nur über ein geringes Pfegeausbildungen gefördert: Bei der Körperpflege gibt es Oft sind nur wenige Stunden Einkommen. Fachschule plus Pfegeassistenz zwei verschiedene Werte. Für entscheidend, um eine höhere Im Förderjahr 2019/2020 konn- sowie Höhere Lehranstalt für Personen, die ihre tägliche Kör- Pfegegeldstufe zu bekommen. ten 559 Antragstellerinnen und Sozialbetreuung und Pflege perpfege nicht mehr schafen, Die AK-Expertinnen und -Ex- Antragsteller mit der Ausbil- (HLSP). Kinder- und Jugendpflege E ine berufsbegleitende Son- derausbildung in der Kin- der- und Jugendlichenpflege auf Hochschulniveau bietet die FH Joanneum. Der kostenpflich- tige dreisemestrige Lehrgang soll im Frühjahr 2021 starten und schließt mit der Verleihung „Akademische Expertin oder Akademischer Experte in der Kinder- und Jugendlichenpfle- pro Monat angenommen. weiteren Vorgangsweise. werden. www.akstmk.at/beihilfen Genaue Infos und Anträge ge“ ab. Die Bewerbungsfrist endet heuer am 13. Dezember. 4 | ZAK direkt ZAK direkt | 5