ZAK_Oktober 2020

Bildung &Wissen Bildung &Wissen W ie Sie vielleicht wissen – Grundpfeiler unserer Ernäh- rung sinddie sogenanntenHaupt- nährstoffe: Kohlenhydrate, Fette und eben Eiweiß. Kohlenhydrate und Fette liefern in erster Linie Energie, den Treibstoff für jede einzelne Zelle. Eiweiß (Protein) hingegen ist ein bemerkenswer- ter Sonderfall: Jede Körperzelle braucht Eiweiß als„Baustoff“. Und liefert so die Grundsubstanz etwa fürMuskulatur, Haut, Haare, Nägel, Knochen und Knorpel, Hormo- ne, Blut und (in Corona-Zeiten besonders hervorzuheben) das Immunsystem. Energie dagegen liefert Eiweiß wesentlich weniger als Fett oder Kohlenhydrate. Der Vollständigkeit halber: Vitami- ne undMineralstoffe liefernweder Energie noch sind sie Baustoff. Aber notwendige Unterstützer, damit Zellen optimal funktionie- ren. Was Sie noch wissen sollten Eiweiße sind aus kleinen Baustei- nen, denAminosäuren, aufgebaut. Und: Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß, je nachdem, aus welchen Amino- säuren sie zusammengesetzt sind. Einige können selbst gebildet wer- den. Für exakt acht Aminosäuren gilt das jedoch nicht, sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Wie viel Eiweiß täglich? Das„Spiel“ wiederholt sich täglich: Eiweiße werden abgebaut, wie- der aufgebaut, Abbauprodukte über die Niere ausgeschieden. Es ist also klar: Um die Verluste auszugleichen, muss Eiweiß auf ernährungs tipps Dr. Michaela Felbinger Eiweiß – was, warum, wie viel? An Fett oder Kohlenhydrate wird beimThema Ernährung oft gedacht. Eiweiß dagegen ist oft das Stiefkind. Warum Sie darauf achten sollten – hier steht΄s. Den Eiweißgehalt von Lebensmitteln findet man auf den Nährstoffangaben von Verpackungen oder ganz leicht im Internet. Lehrberufsliste und Ausbildungs- vorschriften ak tipp Die Arbeitszeit von jugendlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist derzeit vermehrt ein Thema in der täglichen Beratung der AK-Bildungs- und Jugendabteilung. Häufig geht es um nicht bezahlte Überstunden oder nicht eingehaltene Ruhezeiten. F ür Jugendliche gilt grundsätz- lich eine 40-Stunden-Woche bzw. acht Stunden pro Tag. Das bedeutet, jugendliche Arbeit- nehmerinnen und Arbeitnehmer dürfengrundsätzlichnur fünfTage in derWoche beschäftigt werden. Überstunden dürfen nicht geleis- tet werden. Es gilt aber immer, die jeweils im Kollektivvertrag geregelten Bestimmungen zu berücksichtigen. Sind Überstunden erlaubt? Natürlich gibt es Ausnahmen: Sollte eine Jugendliche oder ein Jugendlicher auf Montage sein, darf sie oder er erst ab 6 Uhr Früh bis maximal 20 Uhr abends zehn Stunden inklusive Reisezeit arbei- ten. „Aber nur, wenn die oder der Jugendliche in einem Lehr- oder sonstigen Ausbildungsverhältnis steht und das 16. Lebensjahr vollendet hat“, sagt AK-Lehrlings- experte Manuel Pfister. Manche Überstunden: Wenn Chefs Jugendliche ausnutzen Firmen halten sich aber nicht an die gesetzlichen Vorgaben, wie folgender Fall zeigt: Ein 17-jähriger Arbeitnehmer musste montags umzwei Uhr früh in denMontage- bus RichtungDeutschland steigen undwurde dann amWochenende wieder in der Nähe der Firma abgesetzt. Da der Lehrherr die Überstunden nicht zahlen wollte, schritt die AK ein. Der Bursche erhielt schließlich neben seinem Lehrlingseinkommen die Über- stunden samt Zuschlägen – in Summe 3.200 Euro. Wöchentliche Ruhezeit Wobei es Ausnahmen vom Ar- beitsbeginn bzw. -ende gibt, wie imGastgewerbe, Bäckergewerbe, etc. Leider nehmen es aber vor allem Betriebe in der Gastro- Branche oftmit der imKinder- und Jugendlichenbeschäftigungsge- setz (KJBG) vorgesehenen wö- chentlichen Ruhezeit nicht so genau. Pfister: „Wir haben Fälle, wo jugendlichen Arbeitnehmern hierfür oft sogar Urlaubstage abgezogenwerden, obwohl diese aufgrundder gesetzlichen Bestim- mungen sowieso ihre Ruhezeit gehabt hätten.“ Laut dem Gesetz haben jugend- liche Beschäftigte Anspruch auf eine Wochenfreizeit. Das Ausmaß ist immer von der Branche abhän- gig. Grundsätzlich haben jugend- liche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Anspruch auf zwei aufeinanderfolgende freie Tage pro Woche, wobei der Sonntag miteingeschlossen ist. Auch hier gibt es abweichende Regelungen – beispielsweise im Handelsgewerbe. Zudem sind auch die gesetzlich vorgesehenen Pausen einzuhalten. Über 18-Jährige Lehrlinge über 18 Jahre dürfen Überstunden leisten. Jedoch gilt es auch hier, Regeln zu beachten, sagt der AK-Experte und verweist für Fragen auf die AK-Lehrlingsbe- ratung. JF Besonders in der Gastro-Branche wird den Jugendlichen die gesetzlich vorgesehe- ne Ruhezeit oft nicht zugestanden. AK-Expertin Petra Trabi erklärt: Die Liste der Lehrberufe bietet einenÜberblick über alle Lehr- berufe, die derzeit in Öster- reich erlernt werden können. Für jeden einzelnen Lehrberuf gibt es eine Ausbildungsord- nung und eine Prüfungsord- nung. Diese Verordnungen enthalten das für den Lehr- beruf spezifische Berufsprofil (die zur Berufsausübung not- wendigenTätigkeiten), das Be- rufsbild (Ausbildungsinhalte für die einzelnen Lehrjahre) sowie die Gegenstände und Prüfungsinhalte der Lehrab- schlussprüfung. Lehrberufe von A bis Z Die Ausbildungsvorschriften und Prüfungsordnungen der einzelnen Lehrberufe finden Interessierte unter„Lehrberufe von A-Z“ auf der Website des Bundesministeriums für Digi- talisierung und Wirtschafts- standort (BMDW). www.bmdw.gv.at Liste der Lehrberufe von A bis Z Milch- oder Milchprodukten oder auch Tofu und Ei. Ein kurzer Überblick Tierische Eiweißquellen: Fleisch, Fisch, Milch- und Milchprodukte, Ei. Pflanzliche Eiweißquellen: Bei- spielsweise Hülsenfrüchte, also Bohnen, Linsen, Erbsen, Kicher- erbsen etc., Nüsse, Pilze, Brokkoli, Spinat, Vollkorngetreide, Weizen- kleie, Haferflocken, Soja. Grundsätzlich: Den Eiweißgehalt von Lebensmitteln findet man auf den Nährstoffangaben von Verpackungen oder ganz leicht im Internet. Und jetzt ein Beispiel: Ein Erwach- sener mit 60 kg Körpergewicht kann beispielsweise seinen Ei- weißbedarf von rund 48 Gramm proTagmit 250 Gramm (1 Becher) Joghurt als Zwischenmahlzeit und einem Lachsfilet (ca. 200 Gramm) zuMittag oder amAbend decken. Und wenn´s zu viel wird Wie so oft – die Dosis macht das Gift. Ein Zuviel an Eiweiß kehrt das Positive ins Gegenteil. Über- schreitet man regelmäßig den täglichenEiweißbedarf, kannetwa die Niere ernsthaft geschädigt werden. Ein zu viel an tierischem Eiweiß (fettreiche Fleisch- und Wurstsorten, Käsesorten mit ho- hem Fettgehalt etc.) beeinflusst Blutfette ungünstig. Wie immer gilt das (eigentlich einfache) Credo – ausgewogen und abwechslungsreich ist das „Geheimnis“ der gesunden Er- nährung. E-Mail: M.Felbinger@mozartpraxis.at den Speiseplan. Ernährungsme- dizinisch empfohlen: Täglich 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Nehmen wir also an: Bei einemNormalgewicht von beispielweise 70 kg sind das 56 Gramm Eiweiß täglich. Übrigens: Senioren haben einen etwas höheren Bedarf: 1,0 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Und: Ist man übergewichtig, muss der Eiweißbedarf vom Normalge- wicht und nicht vom aktuellen Gewicht berechnet werden. Bei Untergewichtigen, bei Sport- lern oder Kindern, bei manchen Erkrankungen wird anders be- rechnet ... aber das würde hier zu weit führen. Welches Eiweiß soll es sein Da gibt´s gute Quellen: tierisches und pflanzliches Eiweiß.Tierisches Eiweiß kann zwar imKörper besser verwertet werden.Trotzdemsollte man zwei Drittel aus pflanzlichen und ein Drittel aus tierischen Ei- weißquellen decken. Mit einemTrick lässt sich die biolo- gische „Wertigkeit“ – also wie gut kann Eiweiß im Körper verwertet werden – steigern: Man kombi- niert einfach tierisches undpflanz- liches Eiweiß: Gut funktionieren etwa Kartoffeln mit Ei, Kartoffeln mit Milchprodukten, Getreide mit www.akstmk.at/lehre Mehr zumThema ©pressmaster - stock.adobe.com ©nadianb - stock.adobe.com 22 | ZAK ZAK | 23

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