ZAK
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ZAK
BEZIRKE
GESUNDHEIT
Voll
tal V
Ernährungstipps
von
Dr. Michaela Felbinger
Zuckersüß, Teil 2 –
Wissenswertes über Zucker
E-Mail:
Sie werden sehen:
Zucker
hat viele Gesichter. Redet
man von Zucker, denkt man in
erster Linie an Kristallzucker,
das weiße „Zeugs“, das eben
alle kennen. Doch: Zucker ist
nicht gleich Zucker.
E
s gibt unterschiedliche
Formen von Zucker mit –
und das ist das Entscheidende
– unterschiedlicher Wirkung
im Körper.
Was sind Kohlenhydrate?
Sie sind wichtige Energiespen-
der für unsere Zellen.
Zucker im Kuchen, Obst, Nu-
del, Kartoffel, Brot – alles
enthält Kohlenhydrate. Doch –
Kohlenhydrat ist eben nicht
gleich Kohlenhydrat.
Sie unterscheiden sich nicht
nur in der Anzahl und Zusam-
mensetzung ihrer Bausteine,
sondern auch durch die unter-
schiedlich schnelle Aufnahme
ins Blut.
Grundsätzlich werden Koh-
lenhydrate im Darm zu Trau-
benzucker gespalten. Nur in
der Form können sie aus dem
Darm ins Blut aufgenommen
und zu den Körperzellen trans-
portiert werden. In den Zellen
wird Traubenzucker dann in
Energie umgewandelt, eine
Grundvoraussetzung für op-
timale Stoffwechselvorgänge.
Kohlenhydrate sind somit
DER „Treibstoff“ für unseren
Körper. Zwar für alle Organe,
aber besonders für das Gehirn.
Traubenzucker kann imGehirn
nicht gespeichert werden, es
muss daher konstant versorgt
werden, um gut zu arbeiten.
Sinkt der Blutzucker, bedeutet
das Müdigkeit und Leistungs-
abfall.
Welche Kohlenhydrate gibt‘s?
Einfachzucker (Monosaccha-
ride):
Sie sind die einfachsten Koh-
lenhydrate, bestehen aus nur
einemBaustein und können im
Darm nicht mehr in „kleinere“
Zucker aufgespalten werden.
Traubenzucker (Glucose) oder
Fruchtzucker (Fructose) zählen
dazu.
Charakteristisch für den Trau-
benzucker ist die besonders
schnelle Aufnahme aus dem
Darm ins Blut.
Zweifachzucker (Disaccha-
ride):
Zwei Bausteine werden mitei-
nander verknüpft. Beim Haus-
haltzucker „kleben“ beispiels-
weise Traubenzucker und
Fruchtzucker aneinander. Und
dann gibt’s in dieser Gruppe
noch den Milchzucker. Auch
diese Zuckerarten gelangen
relativ schnell ins Blut.
Beiden Gruppen ist gemein-
sam, dass im Darm nicht viel
aufgespalten werden muss.
Es kommt zwar zu einem
schnellen und hohen Anstieg
des Blutzuckers, die Wirkung
hält aber nur kurz an. Nach
dem „Zuckerkick“ nimmt die
Leistungsfähigkeit rasch ab.
Das bedeutet: Sparsam um-
gehen mit allem, wo Zucker
drin ist. Von der Schokolade
bis zu gezuckerten Getränken.
Und: auf Fertigprodukte ach-
ten. Ihnen wird Zucker wegen
der geschmacksverstärkenden
und konservierenden Wirkung
zugesetzt. Man würde es nicht
vermuten, aber beispielweise
in vielen Wurstsorten, in der
Pizza, in Dressings, in Kon-
serven gibt‘s viel Zucker. Die
Nährwertangaben auf Lebens-
mittelverpackungen zeigen
die Inhaltstoffe, auch den
Zuckergehalt pro 100 Gramm
bzw. 100 ml. Das Draufschauen
lohnt sich.
Vielfachzucker oder komplexe
Kohlenhydrate:
Bestehen aus sehr vielen Zu-
ckerbausteinen und bilden
lange Ketten. Die Aufspaltung
imDarm braucht Zeit. Die Auf-
nahme aus dem Darm erfolgt
daher langsam und kontinuier-
lich. Man bleibt länger fit und
leistungsfähig.
Es gibt sie also, die guten
Kohlenhydrate. Getreide und
Getreideprodukte, Reis, Kar-
toffeln, viele Gemüsesorten,
Hülsenfrüchte. Übrigens: Bei
Vollkornprodukten erfolgt
die Zuckeraufnahme ins Blut
besonders langsam. Das Voll-
kornweckerl im Vergleich zur
„normalen“ Brotschnitte hält
also noch länger fit.
Beim Einparken
übersah
der Bursche eine Stange, da-
für wollte der Kfz-Werkstatt-
betreiber 2.000 Euro. Dabei
hätte der 17-Jährige gar nicht
mit dem Auto fahren dürfen.
N
icht einmal drei Wochen
hatte ein 17-jähriger Lehr-
ling seinen Führerschein, da
verlangte sein Chef, dass er
einen Neuwagen überstellen
sollte. Weil es an dem Tag stark
regnete und der junge Kraft-
fahrzeugtechniker (zweites
Lehrjahr) erst die Nummernta-
feln montieren musste, wollte
er mit dem Neuwagen unter
ein Zeltdach fahren. Dabei
übersah er jedoch eine Stange
des Zeltes: Stoßstange einge-
Lehrling zerbeulte Neuwagen,
Chef verlangte Reparaturkosten
Dass die Arbeiterkammer
hartnäckig ist, ist bekannt
und das führt meist auch zu
Erfolgen – wie bei Familie
Freimann, die eine „Kreuzfahrt
des Grauens“ hinter sich hat.
D
as Ehepaar Freimann
machte im vergangenen
Jahr eine Mittelmeer-Kreuz-
fahrt mit Costa-Kreuzfahrten.
Trotz intensiven Vorberei-
tungen und Kontakt mit dem
Veranstalter – Frau Freimann
sitzt im Rollstuhl – verlief der
Urlaub, wie bereits in der ZAK
vom Juli 2017 (siehe Faksimi-
le) berichtet, alles andere als
geplant. Um nur ein Beispiel
zu nennen: Die Kabinentoi-
lette war die ganze Woche
Kreuzfahrt als Tortur
für Rollstuhlfahrerin
drückt, Parksensor
und Kofferraumde-
ckel beschädigt. In
Summe entstand ein
Schaden von 5.000
Euro.
Nicht seine Aufgabe
Einen Teil der Repa-
ratur, nämlich 2.000
Euro, sollte laut
dem Lehrherrn der
Bursche bezahlen.
Die AK-Außenstelle
Deutschlandsberg
sprang dem Lehr-
ling zur Seite. „Wir haben
einerseits argumentiert, dass
es sich nach dem Dienstneh-
merhaftpflichtgesetz um eine
entschuldbare Fehlleistung
des Lehrlings handelte“, schil-
dert AK-Außenstellenleiterin
Renate Wilhelm: „Und ande-
rerseits ist die Überstellung
eines Neuwagens durch einen
Kraftfahrzeugtechniker eine
berufsfremde Tätigkeit, die
der Lehrberechtigte nicht an-
ordnen darf.“ Nach zweimali-
ger Intervention folgte der Werk-
stattbetreiber der Argumenta-
tion der AK-Expertin und ver-
zichtete auf die 2.000 Euro.
JF
trotz mehrmaliger Repara-
tur verstopft. Frau Freimann
konnte daher nur das einzige
rollstuhltaugliche WC vier (!)
Decks entfernt nützen. Der Weg
dorthin wurde für sie zur Tor-
tur, nicht nur einmal passierte
ein Malheur.
Die AK Leoben forderte Scha-
denersatz für entgangene Ur-
laubsfreude und eine Reise-
preisminderung für erlittene
Unannehmlichkeiten. Eine
erste Intervention stieß im ver-
gangenen Jahr auf taube Ohren,
die AK beschritt den Klagsweg.
Langer Atem
„Das ist ein klassisches Beispiel
dafür, dass man wieder einmal
sieht: Egal wie lang die War-
teschleife in den Hotlines bei
manchen Unternehmen
auch ist, unser Atem ist
länger“, sagt AK-Konsu-
mentenschützer Guido
Zeilinger: „Wir dürfen
uns mit und für Fami-
lie Freimann freuen,
es gibt ein vollstreck-
bares Urteil, sprich
Costa-Kreuzfahrten
muss die 2.700 Euro
zuzüglich der gesam-
ten Verfahrenskosten
bezahlen.“
JF
BEZIRKE
Die AK Leibnitz
baut ihr S rvice aus
Die umstrittene Lehrstelle
in einem Leobner Hanfshop
ist vorerst vom Tisch. Die
AK hat aus Gründen des
Jugendschutzes Beschwerde
erhoben und Erfolg gehabt.
W
ie inder letztenAusgabe
der ZAK und anderen
Medien berichtet, geht es um
die Zulassung eines Lehr-
platzes in einem Leobner
Hanfshop. Die Betreiber des
Hanfshops haben bei der Lehr-
lingsstelle der Wirtschafts-
kammer darum angesucht, in
ihrem Geschäft einen Einzel-
handelslehrli g ausbilden zu
dürfen. Die Lehrlingsstelle
hat einen positiven Bescheid
erlassen, gegen den die Ar-
beiterkammer – die bei dem
Verfahren Parteienstellung
hat – beimVerwaltungsgericht
Beschwerde erhoben hat.
„Dieser Bescheid
wurde aus formalen Gründen
aufgehoben und die Angele-
genheit zur Erlassung eines
neuen Bescheides an die Lehr-
lingsstelle der Wirtschafts-
kammer zurückverwiesen“,
sagt AK-Juristin Verena Sti-
boller.
„Das Gericht hat festgestellt,
dass die Lehrlingsstelle weite-
reErhebungendurchzuführen
hat, ob in dem Betrieb die für
die praktische Erlernung des
Lehrberufes nötigen Fertigkei-
ten und Kenntnisse vermittelt
werden können. Eine inhalt-
liche Prüfung ist daher durch
das Verwaltungsgericht nicht
erfolgt.“ Ob das Verfahren in
die nächste Runde geht, war
zu Redaktionsschluss nicht
klar. Die Arbeiterkammer
wird aus Gründen des Ju-
gendschutzes auf jeden Fall
wachsam sein.
SH
Eine Mittelmeer-Kreuz-
fahrt –
die wäre perfekt,
um die Hochzeitsreise nach-
zuholen. Doch anstelle von
tollen Eindrücken blieb nur
viel Ärger.
D
a die Frau im Rollstuhl
sitzt, wurde im Vorfeld
bei dem Kreuzfahrtveranstal-
ter angefragt, ob sie mit dem
Gefährt durch die Kabinen-
tür kommt. Dafür mussten
die Steirer neben den Maßen
ärztliche Berichte inklusive
Befunde übermitteln. Es wur-
de mitgeteilt, dass das Schiff
nicht barrierefrei sei, aber der
Rollstuhl durch die Tür passe.
Damit war das Paar zufrieden,
es buchte die 2.600 Euro teure
Reise. Am Schiff passte der
Rollstuhl dann nicht durch
Kreuzfahrt des Grauens –
AK hilft Ehepaar
die Tür. Auf-
wendig musste ein Bordroll-
stuhl, der wenig komfortabel
ist, aufgetrieben werden. Dem
nicht genug: Die Kabinentoi-
lette gab vier Mal den Geist auf
– trotz Handwerkereinsatz.
„Die Frau musste von ihrem
Mann nachweislich 50 Mal
vonDeck6aufDeck2gebracht
werden“, so Konsumenten-
schützer Guido Zeilinger von
der AK Leoben.
Der Veranstalter hat über das
Reisebüro ein Kulanzangebot
von 130 Euro gemacht. Die
AK fordert Schadenersatz für
entgangeneUrlaubsfreudeund
eine Reisepreisminderung für
erlittene Unannehmlichkei-
ten. Eine erste Intervention
stieß bislang auf taube Ohren,
so Zeilinger: „Die AK bleibt
jedenfalls dran.“
JF
Ein Experte
mit Schwer-
punkt Konsumentenschutz
ist ab sofort für die südstei-
rischen Mitglieder im Einsatz.
D
ie AK-Außenstelle Leib-
nitz hat ihr Servicean-
gebot erweitert: „Als zweite
Außenstelle in der Steiermark
neben Leoben können wir
unseren Mitgliedern einen
Referenten im Schwerpunkt
Konsumentenschutz anbie-
ten“, freut sich Außenstellen-
leiter Manfred Schwindsackl.
Mit Andreas Wiener sitzt ein
erfahrener Mann in Leibnitz:
Der 38-Jährige ist seit 2009 in
der AK beschäftigt und seit
2014 in Leibnitz. „Als ausge-
bildeter Jurist hat er in der
Konsumentenschutzabteilung
Graz hervorragende Kenntnis-
se imVerbraucherrecht erwor-
ben, die unseren Mitgliedern
vor Ort zugute kommen“, so
Schwindsackl. Ein Spezialge-
biet von Wiener ist das Miet-
recht im Zusammenhang mit
Betriebskostenabrechnungen,
wobeiauchSchwerpunktewie
Gewährleistung und Fernab-
satzverträge in der Beratung
immer mehr an Bedeutung
gewinnen.
JF
In Feldbach
wird das Haus
der Arbeiterkammer neu
gebaut. Ab Ende Juli steht
ein Ausweichquartier zur
Verfügung.
D
asVolkshausderArbeiter-
kammer inderFeldbacher
Ringstraße mit den Büros und
Veranstaltungsräumen ist in
die Jahre gekommen. Die Sub-
stanz ist desolat, eine Sanie-
rung nicht möglich. Deshalb
Neubau der
AK in Feldbach
nimmt die Arbeiterkammer
mehr als vier Millionen Euro
in die Hand und wird ein mo-
dernes barrierefreies Service-
center errichten, d s größer
und als Niedrigenergiehaus
ausgeführt wird und einen
multifunktionalen Veranstal-
tungssaal beherbergt.
Bis zur geplanten Fertig-
stellung im Herbst nächsten
Jahres gibt es das gewohnte
AK-Service in einem Aus-
weichquartier.
Lehre im Hanfshop:
Erster AK-Erfolg
AST Leibnitz
AK
ZAK
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