ZAK Mai 2015_ES - page 2

AK- INTERNATIONALE
Erstmals in Graz versammelt: die Arbeitnehmerkammer-Vertreter Alain Fickinger (Luxemburg), Hans Peter
Kurtz (Saarland) und Ingo Schierenbeck (Bremen) mit Rudi Kaske (links) und Josef Pesserl.
(AK/Kanizaj)
ZAK
nhalt
blas– Fotolia
Vorzeitiger Austritt nur mit
Fristsetzung berechtigt 4
Pflegefreistellung bis zu
zwei Wochen pro Jahr 5
bfi-Fahrsicherheitszentrum
für Hubstapler 6
AK fordert Freistellung
für Lehrabschlussprüfer 7
Wirtschaftssystem
auf dem Prüfstand
8
Was bringt Steuersenkung
ab 2016 im Börsel?
9
Ernährungstipps
10
Tücken bei Online-
Buchung von Reisen 11
Wohnkredit: Recht auf
verbindliches Angebot 12
Aggressive Praktiken
von Telefonkeilern 13
VKI-Test Apfelsäfte
14
AK setzt sich für Franken-
Kreditgeschädigte ein 15
Harte Zeiten für Frauen
am Arbeitsmarkt
16
ExpertInnentipps
18
Satire/Willi Tell
19
Zeitensprung:
70 Jahre ÖGB 20/21
Blitzlichter
22/23
Steuersparen/Haderer 24
Europa gemeinsam gestalten
lautete das Motto des Internationalen Arbeiterkammer-
tages in Graz. Beim Treffen der Bundesarbeitskammer mit Schwesterorganisationen aus
Luxemburg, Saarland und Bremen wurden grenzüberschreitende Kooperationen erörtert.
S
pätestens seit der jüngs-
ten Krise ist die europä-
ische Ebene zum Spielfeld
für zent rale Entscheidun-
gen geworden: Neben die
Währungspolitik tritt eine
Wirtschaftspolitik, die bisher
einzelstaatliche Politikfel-
der ebenso dem neoliberalen
Paradigma aus Austeritäts-
politik und vermeintlicher
Wettbewerbsfähigkeit durch
Lohn- und Sozialdumping
unterwerfen möchte.
Angesichts der Tatsache, dass
weder deregulierte Finanz-
märkte, der durch neoliberale
Politik verursachte Nachfrage-
mangel, noch der Klimawan-
del an der Staatsgrenze halt
machen, ist auch der Rückzug
in den Nationalstaat keine
Option.
Zwar sind die institutionel-
len Voraussetzungen der vier
Arbeitnehmerkammern in
Bremen, Luxemburg, Öster-
reich und im Saarland unter-
schiedlich, dennoch stehen
sie vor den gleichen Heraus-
forderungen: Welche Mög-
lichkeiten, aber auch Risiken
für ArbeitnehmerInnen gehen
von der europäischen Wirt-
schaftsregierung aus? Welche
Maßnahmen können gesetzt
werden, um der Jugend eine
Chance zu geben und wie lässt
sich gute Arbeit erstreiten, die
es den Menschen ermöglicht,
gesund in den Ruhestand zu
treten?
Kooperation ohne Grenzen
Im Kampf gegen Lohn- und
Sozia ldumping ber ichtete
AK-Experte Mag. Karl Schnee-
berger, dass inländische Bau-
firmen oft um 15 bis 30 Prozent
unterboten werden. Fast die
Hälfte von 1.000 Anzeigen we-
gen Unterentlohnung betreffe
ausländische Firmen, wes-
halb eine effiziente Exekution
von Verwaltungsstrafen im
Ausland und eine erweiterte
Haf tung der Auf t raggeber
notwendig sei.
Für den Gastgeber, AK-Präsi-
dent Josef Pesserl, sind der-
a r t ige Vernet zungst ref fen
ungemein wichtig: „Die Globa-
lisierung der Wirtschaft stellt
die Arbeitnehmervertretung
vor die Herausforderung, ih-
rerseits über grenzüberschrei-
tende Strategien zum Schutz
der Arbeitnehmerinteressen
zu diskutieren.“ Die in Graz
behandelten Themen seien
Beispiele, bei denen die In-
teressen unterschiedlicher
Regionen ähnlich gelagert
seien: „Aber auch über diese
Themen hinaus besteht ein
großer Bedarf an internati-
onaler Zusammenarbeit der
Arbeitnehmervertretung.“
Erfahrungsaustausch
in der Murmetropole
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