ZAK
mpressum
Medieninhaber:
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark,
8020 Graz, Hans-Resel-Gasse 8–14, Tel.: 05 7799 •
Redaktion:
Rudolf Willgruber (Leitung), Michael Fabian, Dr. Michaela
Felbinger, Mathias Grilj, Gerhard Haderer, Berndt Heidorn, Stephan Hilbert,
Mag. (FH) Barbara Schön, Dr. Günther Terpotitz
Lektorat:
ad literam
Produktion:
Reinhold Feimuth •
Druck:
Leykam
Offenlegung gemäß Mediengesetz §25:
siehe
Auflage:
355.000 Stück
Das letzte
Wort
Wahrlich geniale Parteistrate
gen haben nun endlich einen
Sündenbock für die finanzi
ellen Nöte der öffentlichen
Hände gefunden. Nämlich die
Mindestsicherung, genauer ge
sagt jene „Sozialschmarotzer“,
die sich diese Mindestsiche
rung ungerechtfertigterweise
erschleichen. Abgesehen vom
Zynismus, der einer solchenDe
batte innewohnt, lohnt es sich,
die Dimensionen im Auge zu
behalten. 2014 bezogen knapp
200.000 Menschen Mindestsi
cherung, dafür wurden öster
reichweit rund 600 Millionen
Euro ausgegeben. Also knapp
die Hälfte dessen, was der
Finanzminister mit der Bay
erischen Landesbank als Ab
schlagszahlung in Zusammen
hang mit den Kalamitäten der
Hypo Alpe Adria ausgehandelt
hat und dafür entsprechend
gefeiert wurde.
Nehmen wir an – und das
SCHLUSSWORT • CARTOON
Ich bin eine/r von über 3 Millionen:
ist eine aus der Luft gegrif
fene Zahl, die lediglich ei
nem Rechenexempel dient –,
5 % dieser 600 Millionen wür
den zu Unrecht bezogen. Dann
reden wir über 30 Millionen
Euro. Freilich: Für Otto Nor
malverdiener, der ein Leben
lang vom Xfach-Jackpot-So
losechser träumt, eine un
vorstellbare Summe. Selbst
Spitzenkassierer wie VW-Vor
standsvorsitzender Martin
Winterkorn oder der neue Chef
im Mittelfeld von Manchester
United, BastianSchweinsteiger,
müssten sichdafür volle 2 Jahre
abrackern. Das Budget wird
mit dieser Summe aber eher
nicht zu sanieren sein. Also
sollten sich Parteistrategen ge
nau überlegen, wemeine solche
„Sozialschmarotzer“-Debatte
nützt. Nicht dass es ihnen er
geht wie Goethes Zauberlehr
ling: „Die ich rief, die Geister
…“
Berndt Heidorn
Großes Medienecho und eine
schnelle Lösung: Ein Mitarbeiter
vom „Grünen Kreuz“ war am 6.
Juli gekündigt worden, weil er
nach den persönlichen Erlebnis-
sen bei der Grazer Amokfahrt
am 20. Juni gesundheitlich
nicht mehr für
diesen Beruf
geeignet sei.
Dagegen hat
die Arbeiterkammer eine Klage
wegen sozialwidriger Kündigung
eingebracht. AK-Präsident Josef
Pesserl setzte sich persönlich
für den Rettungssanitäter ein
und paktierte mit dem Vereinsob-
mann des Grünen Kreuz Steier-
mark, Gerhard Prall (li.), dass die
Kündigung des traumatisierten
Mitarbeiters zurückgenommen
wird.
(Foto: AK)
Schnelle
Rettung
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