ZAK Mai 2015_ES - page 41

FRAU
Nach Meldung ihrer Schwangerschaft
konnte eine
Steirerin nicht weiter vollwertig in der Küche arbeiten. Also
versuchte der Chef, sie loszuwerden.
Schwangere
wurde
„freundlich diskriminiert“
Sie sei „wertlos“, musste sich
eine schwangere Köchin von
ihrem Chef sagen lassen und
er forderte sie auf, in Früh-
karenz zu gehen. Die verun-
sicherte Frau wandte sich an
die Arbeiterkammer.
Urteil nach halbem Jahr
Und die AK brachte Klage
wegen Diskriminierung ein.
Nebenbei erwähnt: Die Früh-
karenz muss vom Chefarzt
bewilligt werden und ist kei-
ne f reie Entscheidung der
Schwangeren.
Vor Gericht wurden Zeugen
befragt, auch der Chef und die
Schwangere. Ein halbes Jahr
später kam das Urteil – ein
negatives Urteil.
Frauen
Kinderatlas
reloaded
Verbesserungen in der Kin-
derbetreuung macht die 2.
Auf lage des AK-Kinderbe-
treuungsatlas sichtbar. Dies
liege einerseits an den Ge-
meindefusionen, es gebe im
Jahresvergleich aber auch
einen „Nettozuwachs“ an
Kinderbet reuungseinrich-
tungen, die den Bedürfnissen
berufstätiger Eltern entspre-
chen, erläutert Mag. Berna-
det te Pöcheim. Nach wie
vor bieten aber 48 der 288
steirischen Gemeinden keine
Betreuungsmöglichkeiten für
unter 3-jährige Kinder an, 113
Gemeinden verfügen nur über
Halbtageskindergärten. AK-
Präsident Pesserl: „Ich freue
mich über jeden Fortschritt.
Wahlfreiheit besteht aber erst,
wenn es ein flächendecken-
des, hochqualitatives Angebot
für alle Altersgruppen gibt.“
bis zur Luftfahrzeugtechnikerin
Cathrin Tuschar (2.v.l.) – beide
stammen aus der Region. Eröffnet
wurde die Schau in Anwesenheit
von AK-Bereichsleiter Soziales
DDr. Werner Anzenberger, von
AK-Vizepräsidentin Patricia Ber-
ger, Kuratorin Ute Sonnleitner und
Außenstellenleiter Mag. Christian
Schweiger. Noch bis zur Sommer-
pause sind die starken Frauen in
den Außenstellen Feldbach, Weiz
und Bruck zu sehen.
(AK/Waldhuber)
Das Gericht entschied, dass
er lediglich „freundlich dis-
kriminiert“ hätte. Also nicht
im bösen Ton, und da er auch
eine schwangere Frau daheim
habe, verstünde er die Situ-
ation.
Bewusst hinausdrängen
Die AK berief gegen das Urteil.
Schwangere bewusst aus dem
Dienstverhältnis hinauszu-
drängen, ihnen Vorschriften
zu machen und sie zu verun-
sichern, hat nichts mit freund-
lich zu tun.
„Schwangere werden auch im-
mer wieder in belastende Si-
tuationen gebracht, damit sie
kündigen“, sagt AK-Expertin
Mag. Birgit Klöckl.
ZAK
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