ZAK Mai 2015_ES - page 44

Bergsteigen und Skifahren. Eine
wahre Entdeckungsreise!
Jussi Adler-Olsen:
Verheißung.
Thriller. dtv Verlag 2015.
596 Seiten.
17 Jahre lang hat Polizeikom-
missar Christian Habersaat ver-
sucht, den Tod einer jungen
Frau aufzuklären, die kopfüber
in einem Baum hängend
aufgefunden
wurde.
Kurz
nachdem er Carl Mørck um
Hilfe gebeten hat, kommt er
ums Leben – und wenig später
sein Sohn. Die Recherchen des
Sonderdezernats Q führen
nach Öland, zu einem obskuren
„Zentrum zur Transzendentalen
Vereinigung von Mensch und
Natur“. Die Kriminalisten ahnen
nicht, dass sie sich in tödliche
Gefahr begeben.
Thilo Bode: Die
Freihandelslüge.
Warum TTIP nur den Kon-
zernen nützt – und uns allen
schadet. Deutsche Verlags-
anstalt 2015. 269 Seiten.
In Europa wächst der Wider-
stand gegen das geplante Frei-
handelsabkommen TTIP. Thilo
Bode schildert mit analytischer
Schärfe, wie TTIP Verbraucher-
rechte und Umweltstandards
gefährdet. Die Konzerne dro-
hen über unsere Zukunft zu
bestimmen – stärkere Arbeit-
nehmer- und Verbraucherrech-
te hängen ebenso wie ein wir-
kungsvoller Umweltschutz von
ihrer Gnade ab.
70 Jahre
Der ÖGB wurde im April 1945 gegründet. Noch
vor Kriegsende trafen sich sozialdemokratische,
kommunistische und christliche Gewerkschafter
und gründeten eine einheitliche Organisation mit
dem Namen „Österreichischer Gewerkschafts-
bund“. Aus 16 ehemaligen Fachgewerkschaften
wurden durch Fusionierungen mittlerweile sieben.
I
m April 1945 glich Wien an
vielen Stellen einem Trüm-
merhaufen, der Krieg hatte
ein furchtbares Chaos hin-
terlassen. Der 59-jährige ge-
lernte Maurer und ehemalige
Bauarbeiterfunktionär Johann
Böhm versammelte am 15.
April im Direktionssaal des
Wiener Westbahnhofes Ver-
trauensmänner aus fast allen
früher existierenden Gewerk-
schaften. Mit dem Christge-
werkschafter Lois Weinberger
und dem kommunistischen
Lederarbeiter Gottlieb Fiala
wurde die Gründung des ÖGB
beschlossen.
Am 30. April genehmigte die
sowjetische Kommandantur
die provisorischen ÖGB-Sta-
tuten, deren Grundsätze Über-
parteilichkeit, Einheitlichkeit
und flexibles Industriegrup-
penprinzip noch heute gelten:
In einem Betrieb sind die Ar-
beitnehmerInnen unabhängig
von ihrem Beruf in einer oder,
soweit es die Angestellten in
der Privatwirtschaft betrifft,
in zwei Gewerkschaften or-
ganisiert.
Eine Bewegung in Bewegung
Ende 1945 zählte man beim
Gewerkschaftsbund bereits
300.000 Mitglieder. Eine der
entscheidenden Leistungen
des ÖGB war es, die in den
Parteien durchaus umstrittene
rasche Wiedererrichtung der
1934 gleichgeschalteten und
1938 abgeschafften Arbeiter-
kammern durchzusetzen.
1947 wurden das neue Be-
triebsrätegesetz und das Kol-
lektivvertragsgesetz im Nati-
onalrat beschlossen und dem
ÖGB die Kollektivvertragsfä-
higkeit zuerkannt.
Kollektivvertragliche Lohnpo-
litik sichert Wirtschaftsstand-
ort und Lebensqualität, meint
Markus Marterbauer von der
AK Wien. 98 Prozent der un-
selbstständig Beschäftigten
unterliegen einem KV – ein
europäischer Spitzenwert.
Während Deutschland erst
heuer einen Mindestlohn von
8,50 Euro pro Stunde einge-
führt hat, liegen in Österreich
fast alle Kollektivverträge
über 1.300 Euro, was einem
Stundenlohn von 8,70 Euro
entspricht: „Das nächste Ziel
heißt 1.500 Euro Mindestlohn
für alle.“
Den höchsten Mitglieder-
stand verzeichneten die Ge-
werkschaften 1984 mit über
1,7 Millionen Mitgliedern,
mit Jahresende 2014 sank
die Zahl unter 1,2 Millionen
SERIE
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FRISCH
GEPRESST
AUS DER AK-BIBLIOTHEK
Jean Ziegler:
Ändere die Welt!
Bertelsmann Verlag 2015.
287 Seiten.
Die Kriege sind zurück, Hun-
ger und Not gehören auch in
Europa wieder zum Alltag, auf-
klärungsfeindliches
Denken
gewinnt an Boden. Die Welt
verfügt zum ersten Mal in ihrer
Geschichte über die Ressour-
cen, Hunger, Krankheit, Tyran-
nei auszumerzen; und doch
wird der Kampf um knappe
Güter
menschenverachtend
in immer neuen Dimensionen
ausgetragen. Jean Ziegler, der
seit Jahrzehnten Elend, Unter-
drückung und Ungerechtigkeit
anprangert, blickt zurück und
befragt sich selbst, was er mit
seiner wissenschaftlichen und
politischen Arbeit bewirkt hat.
Hans Messner:
Das Kanaltal.
Zwei Flüsse, drei Kulturen,
vier Sprachen. Verlag Styria.
173 Seiten.
Im Kanaltal leben drei Kultur-
kreise friedlich miteinander
– man spricht Italienisch, Furla-
nisch, Slowenisch und Deutsch,
dazu den örtlichen Dialekt. Die
Gastronomie des Tales bietet
eine kulinarische Vielfalt. Au-
ßerdem locken Veranstaltun-
gen wie das „Alpenfest“ und
„No Borders Music Festival“
Besucher an. Das sportliche
Angebot reicht von Golf und
Radfahren bis zum Wandern,
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