ZAK_Juli 2015_ES_screen - page 10

GESUNDHEIT
Voll
tal V
Ernährungstipps
von
Dr. Michaela Felbinger
Essen
trotz Zöliakie
D
er „Bösewicht“ ist ein
spezielles Eiweiß – das
Klebereiweiß Gluten, enthalten
in vielenGetreidesorten. Damit
werden Brot, Nudeln & Co zum
Problem.
Die Ursache
Die eigentliche Ursache ist
nach wie vor unbekannt. Man
weiß aber, was passiert.
Das Immunsystem reagiert auf
das Klebereiweiß Gluten unter
Bildung von Abwehrstoffen
(sogenannte Antikörper). Die-
se Abwehrstoffe greifen auch
die Darmschleimhaut an. Mit
Folgen – eine Darmentzündung
entsteht.
Die Symptome
Mit zunehmender Schädi-
gung der Darmschleimhaut
quälen Müdigkeit und Krank-
heitsgefühl, vor allem aber
Blähungen, Bauchschmerzen
und Durchfälle. Nährstoffe
können nicht optimal aus dem
Darm aufgenommen werden.
Gewichtsverlust ist die Folge.
Oft wird auch Eisenmangel
oder ein zu wenig an Vitamin
D nachgewiesen. Zöliakie ist
nicht nur eine Erkrankung
der Erwachsenen, auch Kinder
können betroffen sein. Abge-
sehen davon, dass die Kleinen
„grantln“, sind der typische
große Bauch und Gewichstab-
nahme erste Hinweise für den
Arzt.
Wie kommt man dahinter?
Eine genaue ärztliche Befra-
gung über Beschwerden imZu-
sammenhang mit der Ernäh-
rung gibt meist entscheidende
Hinweise. Entsprechende La-
boruntersuchungen können
den Verdacht bestätigen (Ach-
tung: vor der Untersuchung
keine glutenfreie Ernährung –
das Ergebnis könnte verfälscht
werden). Eine gesicherte Di-
agnose liefert allerdings nur
eine Gewebsentnahme aus der
Dünndarmschleimhaut.
Was hilft?
Glutenfreie Ernährung ist die
einzige Behandlungsmöglich-
keit. Eine strikte Ernährungs-
umstellung muss sein, nur so
kann sich die Darmschleim-
haut erholen.
Klingt schlimm? Die gute
Nachricht: Genussvolles Essen
ist weiter möglich, es gibt auch
glutenfreies Getreide.
Glutenhältig
Weizen
Roggen
Gerste
Essen trotz der Darmerkrankung
Zöliakie: Wenn man nicht verträgt, was auf den Teller
kommt.
Hafer
Dinkel
Grünkern
Aus den genannten Getrei-
desorten verarbeitete Produkte
wie Nudeln, Brot, Kuchen usw.
Auch Bulgur, Couscous, Bier
oder Getreidekaffee.
Fertigprodukte enthalten oft
Gluten als Bindemittel. Daher
auf die Zutatenliste achten.
Mayonnaise, Gewürzmischun-
gen oder Wurstsorten können
sich als „versteckte Glutenfal-
len“ entpuppen.
Glutenfrei
Mais
Hirse
Naturreis
Amarant
Buchweizen
Quinoa
Samen oder Nüsse wie Son-
nenblumenkerne, Sesam, Man-
deln, Walnüsse, Kastanien
usw. Auch Kartoffeln sind
glutenfrei.
BeimBacken fehlt denMehlen
der „Kleber“, verantwortlich
für Bindung und Lockerung.
Aber mit speziellen Rezepten,
abgestimmt auf „glutenfrei“,
bleiben Brot und Kuchen wei-
ter ein Genuss.
E-Mail:
Sozialberufe für
Verbesserungen
D
ie Interessengemeinschaft
work@social in der GPA-
djp setzt in den Betrieben
laufend neue Schwerpunkte
wie Arbeitszeitverkürzung
oder -gestaltung, die Betrof-
fenen sind aufgefordert, mit-
tels Postkarten und Internet
mitzureden. Es geht darum,
dass ausreichend finanzielle
Mittel für qualitätsvolle so-
ziale Arbeit und qualitativ
hochwertige Arbeitsplätze zur
Verfügung gestellt werden.
Daher wird gerade für die
Teilzeitbeschäftigten in den
Gesundheits- und Sozia l-
berufen gefordert, dass der
Teilzeitzuschlag ab der ersten
geleistetenMehrarbeitsstunde
bezahlt werden muss. Außer-
dem tritt die Gewerkschaft für
ein flächendeckendes Min-
destgrundgehalt von 1.500
Euro ein.
Arbeitszeitverkürzung
Angesichts der Zunahme der
Arbeitslosigkeit gewinnt auch
die Frage der Arbeitszeitver-
kürzung für die Gewerkschaft
wieder an Aktualität. Im So-
zial- und Gesundheitsbereich
sind unregelmäßige Dienst-
zeiten, Nacht-, Sonn- und
Feiertage an der Tagesordnung
und damit eine große Belas-
tung, die sich negativ auf die
Gesundheit der Arbeitneh-
merInnen auswirkt.
Die Interessengemeinschaft
work@social stellt mit Kam-
pagnenmaterialien ein prakti-
sches Werkzeug für die wich-
tige Arbeit im Betrieb zur
Verfügung – als Denkanstoß
für die KollegInnen, als Dis-
kussionsgrundlage im Betrieb
und um die Beschäftigten
selbst aktiv in die Aktivitäten
zur Verbesserung ihrer Ar-
beitsbedingungen einzubin-
den. Weitere Informationen
unter
.
work@social
kämpft für
gute Arbeitsbedingungen für
die 16.000 Beschäftigten in
Gesundheitsberufen.
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