ZAK Mitgliederjournal der AK im Dezember 2016 - page 8-9

REPORTAGE
REPORTAGE
Weltweit dabei,
bis über den Wolken
Alle Fotos: Graf | AK
Die F rma
Der Betr ebsrat
1901 wurde die Bäckerei
Zach in Feldbach gegründet
und 1985 von der Firma Kel-
ly übernommen. Seit 2008
ist Kelly Teil des Netzwerkes
der Intersnack-Gruppe. Die
knusprige Salzstange wurde
1949 erfunden. Der Name
Soletti erinnert an Sonne
und Meer. Jährlich werden
in Feldbach 12.000 Ton-
nen Mehl verarbeitet. Alle
Rohwaren kommen – soweit
erhältlich – aus Österreich.
Produkte tragen das AMA-
Gütesiegel. Es werden we-
der Geschmacksverstärker
noch Farbstoffe eingesetzt.
Zur Soletti-Produktfamilie
gehören Salzstangen, Bre-
zeln, Cracker und Laugen-
Chips. Ebenfalls in Feldbach
werden Popcornchips
produziert.
Soletti hat in Österreich
einen Bekanntheitsgrad von
98 Prozent. Die Produkte
werden überwiegend in
Österreich, aber auch in
mehr als 50 Länder der Welt
verkauft.
Alfred Bohnstingl ist der
Vorsitzende des Arbeiterbe-
triebsrates und seit 27 Jah-
ren im Feldbacher Werk be-
schäftigt. „Das Betriebsklima
ist gut und die Firma zahlt
seit Jahrzehnten pünktlich.“
Gearbeitet wird im Drei-
schichtbetrieb von Montag
bis Samstag.
Durch viele kleinere Aufträ-
ge müssen die Produktions-
straßen oft umgerüstet wer-
den: „Jeder Stillstand kostet
Geld, da werden wir sehr
gefordert.“ Durchdiese Flexi-
bilität könne man gegen das
Intersnack-Werk in Ungarn
bestehen, wo die Lohnkos-
ten deutlich niedriger sind.
Er glaubt, dass das Werk und
die Arbeitsplätze in Feldbach
langfristig gesichert sind.
SOLETTI WELTWEIT
„SEHR GEFORDERT“
Werksdirektorin Elisabeth Janzer: „Wir bestehen durch die Qualität.“
Der lange Weg zu Soletti-Salzstangen: Zu Mehl und Wasser kommen händisch weitere Zutaten ins Knetwerk. Aus der gewalkten Teigbahn werden dünne Streifen, die durch ein Laugenbad geführt, gesalzen und im 60 Meter langen Ofen gebacken werden. Nach der Abpackung kommt alles in Kartons.
Mit einem Handstempel wird
eine Probe produziert.
Soletti –
die dünne, elf Zen-
timeter lange Salzstange aus
Feldbach verbreitet weltweit
Knabberspaß. Sogar über
den Wolken wird das knuspri-
ge Salzgebäck gereicht.
U
nsere Eltern haben sie
schon geknabbert und
auch unsere Großeltern: Soletti
gibt es seit 65 Jahren. Erfunden
wurden die knusprigen Salz-
stangen in der Backstube der
Familie Zach in Feldbach. Man
wollte die dort verkauften Bre-
zeln aus Teignudeln einfacher
und schneller herstellen. Her-
ausgekommen ist ein dünnes,
gerades Salzgebäck, das inzwi-
schen weltweit begeisterte Ab-
nehmerinnen und Abnehmer
findet. Werksdirektorin Elisa-
beth Janzer führte durch die
Produktion und ermöglichte
spannende Einblicke.
Knusprige Produktfamilie
1985 wurde die Bäckerei Zach
von der Firma Kelly übernom-
men. Soletti passten wunder-
bar zu den bisher produzierten
Popcorn und Kartoffelchips.
Soletti sind heute nicht mehr
die exakt elf Zentimeter lan-
gen Salzstangen allein, son-
dern eine knusprige Produkt-
familie. Alle Sorten kommen
aus dem Feldbacher Werk, das
mit seinen rund 140 Beschäf-
tigten täglich zwei Lastwa-
genladungenMehl verarbeitet.
Kompetenz für ganz Europa
Stolz blitzt aus den Augen,
wenn Direktorin Janzer über
die Erfolge ihres Teams bei der
Produktentwicklung spricht:
„Hier am Standort Feldbach
ist das Kompetenzzentrum
für gebackene Produkte. Wir
entwickeln für die gesamte
Intersnack-Gruppe mit 8.000
Beschäftigten und Produkti-
onswerken in ganz Europa.“
Die Firma Kelly ist seit 2008
Teil der Intersnack-Gruppe.
Über den Wolken
Strenge Standards müssen für
die Produktion der kleinen
Soletti-Packungen eingehalten
werden, die in vielen Fluglini-
en gereicht werden, sagt die
Direktorin: „Die Ware wird
von eigens geschulten Mitar-
beitern in Sicherheitszonen
hergestellt und geht direkt zur
Spedition.“ Die erste große He-
rausforderung nach ihrer Be-
stellung zur Direktorin im Jahr
2000 war die Entwicklung der
Soletti Supersize: „Mein Vor-
gänger hat mir abgeraten, das
Projekt anzugehen.“ Letztlich
gelang die Entwicklung und
die 22 Zentimeter langen Stan-
gen wurden ein Hit.
Micky Maus und Donald
Erst seit einem halben Jahr
auf dem Markt sind Cracker
und Laugen-Chips in Form
von Disney-Figuren. Kinder
haben viel Freude, wenn die
bekannten Gesichter von Mi-
cky Maus, Donald Duck oder
der anderen Freunde aus En-
tenhausen aufgetischt werden.
Janzer erzählt, dass auch in
dieser Entwicklung viel Arbeit
steckt: „Die Vorgaben von Dis-
ney waren besonders streng,
aber wir haben schließlich
tolle Produkte entwickelt.“
Arb.BRV Alfred Bohnstingl:
„Wir stehen in Konkurrenz
zum Werk in Ungarn, behaup-
ten uns aber gut.“
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