ZAK_4_Juli_2017_WEB - page 18-19

GESUNDHEIT
SATIRE
Voll
tal V
Ernährungstipps
von
Dr. Michaela Felbinger
Der gesunde
Ballast
Ballaststoffe –
eigentlich ist
der Ausdruck „unglücklich“
gewählt. Signalisiert er doch:
unnötig, schwer, ungesund.
Aber das Gegenteil ist für Ihre
Gesundheit der Fall.
Was sind Ballaststoffe?
Unverdauliche Pf lanzenfa-
sern, das heißt, sie können im
Magen und Darm nicht wie
andere Nahrungsbestandteile
„verdaut“ und vom Körper
aufgenommen werden. Sie
wandern durch Magen und
Darm und werden schließlich
ausgeschieden.
Also für nichts gut – falsch
gedacht! Die unverdaulichen
Reste unserer Nahrung wirken
in mehrfacher Weise positiv:
Die zwei Arten
Ballaststoff ist nicht gleich
Ballaststoff. Es gibt zwei Grup-
pen, die sich auch in ihrer
Funktion unterscheiden. Und
damit in der Wirkung auf den
Körper.
Unlösliche Ballaststoffe
Können hervorragend auf-
quellen, das heißt, sie saugen
Wasser auf und vergrößern das
Stuhlvolumen. Damit steigt der
Druck imDarm, die Darmtätig-
keit wird angeregt, der Darmin-
halt rascher vorwärts bewegt.
Die „gesunden Fasern“ halten
also den Darm in Schwung
und sind DER Helfer bei Ver-
stopfung. Das Quellen beginnt
übrigens schon imMagen. Hier
sorgen sie für ein schnelleres
Sättigungsgefühl. Man isst
weniger, weshalb Ballaststoffe
auch im Kampf gegen Überge-
wicht eine Rolle spielen.
Unlösliche Ballaststoffe sind
vor allem in Vollkorngetreide
oder Hülsenfrüchten (Linsen,
Erbsen, Bohnen etc.) enthal-
ten.
Lösliche Ballaststoffe
Mindestens so wertvoll, aber
eine ganz andere Wirkung:
Lösliche Ballaststoffe sind
wichtig für die Darmflora,
die natürliche bakterielle Be-
siedelung des Dickdarms. Sie
schaffen ein günstiges Bakte-
riengleichgewicht, indem sie
den „gutenMikroorganismen“
als Nahrung dienen. Immer
mehr rückt die Darmflora in
den Fokus der Wissenschaft.
Ihre Bedeutung für das Im-
munsystem ist mittlerweile
unbestritten. Der Einfluss auf
viele Erkrankungen ist derzeit
Gegenstand zahlreicher For-
schungen.
Lösliche Ballaststoffe sind vor
allem in Obst und Gemüse,
Hafer oder Gerste enthalten.
Ganz allgemein senken Bal-
E-Mail:
Müller:
Ja, hallo, Huber, is
jemand gstorben?
Huber:
Wieso sollte wer gstor-
ben sein?
Müller:
Na, so wie sie drein-
schauen!
Huber:
Man hat ja aber wirk-
lich nix zu lachen.
Müller:
Aber gehns, was ist
denn so schlimm, dass Sie
ein Gsicht machen wie sieben
Tage Regenwetter?
Huber:
Sagns, Müller, in wel-
chem Universum leben Sie
denn eigentlich? Wir müssen
wählen! Schon wieder!
Müller:
Was heißt schon wie-
der?
Huber:
Na immerhin haben
wir in letzter Zeit gleich drei
Bundespräsidenten-Wahlen
ghabt.
Müller:
Na und? Seins doch
froh, dass überhaupt wählen
dürfen!
Huber:
Dürfen? Ich glaub, Sie
habens ein bisschen mit den
Zeitwörtern. Wohl eher müs-
sen.
Müller:
Müssen tuns gar nix,
Huber. Aber vielleicht solltens
einmal dran denken, was der
alte Churchill gesagt hat.
Huber:
Was hat er denn gesagt,
Ihnerer Churchill?
Huber:
Nur dass keiner weiß,
wo vorne ist.
Müller:
Aber wenigstens eines
weiß man über Macron.
Huber:
Und zwar?
Müller:
Dass er nicht Le Pen
ist. Oder schauens nach Eng-
land. Dort hat der June das
Ende der May eingeläutet,
wenn Sie mir dieses kleine
Wortspiel erlauben.
Huber:
Dafür ist in Deutsch-
land alles klar. Dort ist der
Schulz-Zug schon entgleist,
bevor er überhaupt den Bahn-
hof verlassen hat. Und die
Merkel wird wieder Kanzle-
rin, da fährt die Eisenbahn
drüber.
Müller:
Aber in Italien geht’s
drunter und drüber. Dor t
mischt mit Beppe Grillo sogar
ein Komiker mit.
Huber:
Und wenn schon. In
den USA sitzt ein Komiker
schon im Weißen Haus.
Müller:
Ich seh schon, mit Ih-
nen kann man nicht vernünf-
tig diskutieren, Huber.
Huber:
Dafür weiß ich jetzt
schon, was vor und nach den
Wahlen gilt.
Müller:
Nämlich?
Huber:
Wer die Wahl hat, hat
die Qual.
Müller:
„Die Demokratie ist
die schlechteste aller Staats-
formen, ausgenommen alle
anderen.“
Huber:
Aber selbst Sie müs-
sen doch zugeben, dass die
politische Lage in Österreich
höflich formuliert ein wenig
unübersichtlich ist.
Müller:
Dann schauns doch
ma l in andere Länder. In
Frankreich habens einen ge-
wählt, der gleichzeitig sozial
und neoliberal sein will. Das
kommt mir so vor, als wollt
man sich mit dem linken Fuß
am rechten Ohr kratzen.
Huber:
Genau, und dann noch
der Name seiner „Bewegung“.
Am Arsch!
Müller:
En Marche, Sie Testi-
monial einer gescheiterten Bil-
dungspolitik! Das ist Franzö-
sisch und heißt frei übersetzt
so viel wie „vorwärts!“
Einstein & E nfalt
Ein satirisches Doppel
von
Berndt Heidorn
INS SCHWARZE
Willi Tell
Gute Nachricht
Wird es Ihnen vor lauter
schlechter Nachrichten oft
schlecht? Terroranschläge, Kli-
maerwärmung, Spaltung der
Gesellschaft, Unfälle ... Wir wis-
sen als Leser und Fernseher,
dass solche News unserer See-
le nicht guttun, aber wir sind
in ihrem Bann. Vor mehr als
100 Jahren wollte ein Journa-
list in Prag gegensteuern und
gründete eine Zeitung mit
dem schönen Titel „Die gute
Nachricht“. Darin wurde sol-
cherlei berichtet: „Am Montag
erwischte die Schneiderin Lud-
milla Wogurka am Wenzels-
platz gerade noch die Straßen-
bahn. Wir gratulieren!“ Oder:
„Unser Korrespondent konnte
sehen, wie der Werkzeugma-
cher Wenzel Fesch im Gast-
haus „Zum Hirschen“ einen
Schweinsbraten verputzte. Hat
der ihmaber geschmeckt!“ Und?
Die gut gemeinte „Gute Nach-
richt“ ist nach der ersten Num-
mer kläglich eingegangen ...
laststoffe den Cholesterin-
spiegel, auch das Diabetes-
risiko und die Entstehung
einiger Krebserkrankungen
(etwa Dickdarmkrebs) werden
günstig beeinflusst.
Viel Gemüse, Obst und Voll-
kornprodukte sind somit das
Geheimnis einer ballaststoff-
reichen Ernährung. Ca. 30
Gramm pro Tag werden für
Erwachsene empfohlen. Hier
einige Beispiele:
Was Sie noch wissen sollten
Steigern Sie den Ballaststoff-
gehalt Ihrer Ernährung lang-
sam: etwa mit
feinvermah-
lenem
statt
grobschrotigem
Vollkornbrot oder Vollkorn-
toast beginnen.
Der Verdauungstrakt muss
sich umstellen. Ballaststoffe,
besonders Hülsenf rüchte,
Kohlgemüse oder Zwiebel,
können heftige Blähungen
verursachen.
Und ganz wichtig – viel trin-
ken, damit das Quellen der
Faserstoffe möglich ist.
Bei einigen Darmerkrankun-
gen ist eine
ballaststoffarme
Ernährung wichtig. In diesem
Fall eine Ernährungsumstel-
lung nur nach ärztlichem OK
durchführen.
Durchschnittswerte
Ballaststoffgehalt in Gramm:
Himbeeren 250 g
11,8
Karotten 150 g
5,1
Schwarzwurzel 200 g 34,0
Linsen gekocht 150 g 18,3
Vollkornbrot 50 g
(1 Scheibe)
4,2
Semmel aus Weißmehl
(1 Stück)
1,4
Vollkornnudeln roh 100 g 8,8
Weiße Nudeln roh 100 g 3,4
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