ZAK_4_Juli_2017_WEB - page 4-5

BI LDUNG & JUGEND
BI LDUNG & JUGEND
Auch Lehrberufe
machen
die Digitalisierung der Ar-
beitswelt mit: So gibt es
künftig für Lehrlinge im Ein-
zelhandel einen Schwerpunkt
Digitaler Verkauf.
M
it dem Lehrberufspaket
2017 werden acht Aus-
bildungsordnungen moder-
nisiert und der zunehmend
digitalisierten Arbeitswelt
angepasst. Lehrlinge im Ein-
zelhandel lernen den Einsatz
mobiler Endgeräte bei der
Beratung und beim Verkauf,
nutzen Laptop, Tablet und
Handy beim Anbieten von
Zusatzleistungen und Ser-
vice oder wissen auch online
gestellte Fragen professionell
zu beantworten. AK-Experte
Fit werden
für
den digitalen Verkauf
Wenn es bei der Aufnah-
me
für Universität, Fach-
hochschule oder Kolleg nicht
klappt, entwickelt die Arbei-
terkammer einen individuel-
len Plan B(ildung).
Uni-Aufnahme verpatzt?
Mit der AK zum Plan B!
Die Nachhilfekosten
sind
mit 9,5 Millionen Euro allein in
der Steiermark unverändert
hoch. Hilfe bei Aufgaben be-
lastet die Eltern auch zeitlich,
viele sind überfordert.
R
und 14.500 stei r ische
Schülerinnen und Schü-
ler benötigten im abgelaufenen
Schuljahr bzw. in den Ferien
davor bezahlte Nachhilfe,
geht aus dem IfES-„Nachhilfe-
Monitoring“ im Auftrag der
Arbeiterkammer hervor. Der
Gesamtbedarf ist aber noch
höher: Unter Berücksichti-
gung jener Schülerinnen und
Schüler, die zwar Nachhilfe
benötigt hätten, deren Eltern
es sich aber nicht leisten kön-
nen, brauchten insgesamt
Enorme Kosten
durch Nachhilfe
Ab Herbst
geht es wieder
richtig zur Sache in der VHS
Steiermark. Neben bewähr-
ten und beliebten Formaten
gibt es jede Menge neue Kur-
se mit spannenden Inhalten.
Kabarett-Workshop
Gut, schnell, lustig und mit
Espr it antwor ten? Genau
das wird im neuen Kabarett-
Workshop geübt und pro-
biert – und es wird natürlich
viel gelacht. Martin Bauer,
Leiter der Volkshochschule
(VHS): „Kabarett fördert Witz,
Schlagfertigkeit, Courage und
Stil. Im Vordergrund stehen
aber hauptsächlich Spaß und
die Freude am Spiel.“ Egal
ob die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer schon mit Ideen
und Vorkenntnissen kommen
oder nicht: Simon Pichler, mit
gelegentlicher Unterstützung
durch Leo Lukas, lässt sie
ein Stück tiefer in die un-
glaubliche Welt des Kabaretts
eintauchen.
Schnell anmelden:
Neues VHS-Programm
23.500 – das sind 18 Prozent
aller Schülerinnen und Schü-
ler in der Steiermark – Nach-
hilfe. Dazu kommt, dass viele
Eltern in zeitlicher Hinsicht
gefordert und in fachlicher
Hinsicht mit dem Helfen bei
Hausaufgaben überfordert
sind. 62 Prozent müssen ihren
Kindern bei Hausaufgaben
helfen, 25 Prozent sogar täg-
lich.
Nachmittagsbetreuung
Bei vorhandener Nachmittags-
betreuung sinkt der Nachhil-
febedarf. Bei 55 Prozent jener
Schülerinnen und Schüler,
die eine Nachmittagsbetreu-
ung haben, ist so gut wie keine
zusätzliche Nachhilfe mehr
nötig. Bei einer Ganztages-
schule sehen 80 Prozent der
Sprachencafé
Sprachen dort lernen, wo man
sie braucht: „Im Café bei lo-
ckerer Atmosphäre tauschen
sich die Teilnehmer über die
täglichen Erlebnisse in Poli-
tik, Kultur, Umwelt, Familie
aus“, erklärt Bauer. Das Spra-
chencafé wird in den Spra-
chen Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch und
Kroatisch angeboten.
Kinderbetreuung
Neu im Programm ist das Up-
date oder die Ausbildung zur
bzw. zum steuerlich begüns-
tigten Kinderbetreuerin bzw.
-betreuer. Die Ausbildung ist
ab dem vollendeten 18. Le-
bensjahr möglich. Wer einen
Kurs imAusmaß von acht oder
16 Stunden absolviert hat, hat
an der VHS die Möglichkeit
einer Aufschulung auf die
gesetzlich geforderten 35 Stun-
den inklusive eines Kinder-
notfallkurses durch das Rote
Kreuz. „Ab 1. Jänner 2018
müssen die gesamten 35 Stun-
den vor dem ersten Betreu-
ungseinsatz absolviert sein“,
verweist Bauer auf die Frist.
Onlineanmeldung
Die Onlineanmeldung (mit Bil-
dungsscheck) zu den Herbst/
Winter-Kursen der VHS ist
ab
18. August 2017
möglich.
JF
Eltern diesen Effekt. Für AK-
Präsident Josef Pesserl „liegt
damit klar auf der Hand, dass
eine Schulreform mit dem
Hauptziel, Nachmittagsbetreu-
ung flächendeckend anzubie-
ten, energisch vorangetrieben
werden muss“. Der Ganzta-
gesschule mit verschränktem
Unterricht sei dabei klar der
Vorrang einzuräumen.
Gratis-Nachhilfe
Bis zur Umsetzung geeigneter
Maßnahmen fordert der AK-
Präsident Gratis-Nachhilfe an
den Schulen: „Die derzeitige
Praxis benachteiligt Schüle-
rinnen und Schüler aus sozial
schwächeren Familien, in
denen die Eltern keine Mög-
lichkeit haben, ihre Kinder zu
unterstützen.“
BH
Alexander Perissutti freut sich
über diese Entwicklung, denn
„Online-Handel und digitaler
Verkauf im stationären Han-
del werden immer wichtiger.
Darauf werden die rund 2.000
steirischen Lehrlinge imHan-
del nun gezielt vorbereitet.“
Ab diesem Sommer können
sich interessierte Jugendliche
für den Lehrberuf Einzelhan-
delskaufmann bzw. -frau ohne
oder mit digitaler Ergänzung
bei den Handelsbet rieben
bewerben. Welche Unterneh-
men Lehrstellen anbieten,
wird demnächst auch über die
„APP in den Handel“ (gratis
Download über App Store und
Google Play) abrufbar sein.
Diagnosecomputer
Lehrlinge für Reifen- und Vul-
kanisationstechnik können
künftig Diagnosecomputer
bedienen, um Schäden an Rei-
fen oder Fahrwerk zu finden.
Sonnenschutztechnikerinnen
und -techniker lernen die Ins-
tallation und Inbetriebnahme
von Steuerungs- und Automa-
tisierungssystemen.
Weitere modernisierte Lehren:
Fertigteilhausbau (digital ge-
steuerte Produktionsanlagen
für Bauelemente), Modulberuf
Holztechnik (Sägetechnik
sowie Design und Konstruk-
tion), Buchbinder/Buchbin-
derin, Pflasterer/Pflasterin,
Wärme-, Kälte-, Schall- und
Brandschutztechnik. Zudem
wird der Ausbildungsversuch
Zahnärztliche Fachassistenz
um drei Jahre verlängert.
SH
Berufsreife
über die
Zentralmatura
In das System der Zentral-
matura eingegliedert wurde
heuer erstmals die Berufsrei-
feprüfung. Die Schülerinnen
und Schüler im zweiten Bil-
dungsweg schlugen sich gut.
Eine Premiere feiert die Zent-
ralmatura für die Kandidatin-
nen und Kandidaten bei der
Berufsreifeprüfung. Diese ist
für Menschen gedacht, die be-
reits Berufserfahrung haben
und im zweiten Bildungsweg
die Matura machen. Die Prü-
fung besteht aus den vier
Teilprüfungen in Mathematik,
Deutsch und Englisch sowie
dem individuellen Fachbe-
reich. Die Ergebnisse bei der
Zentralmatura waren – eben-
so wie aus den AHS und BHS
– fast durchwegs positiv.
M
ehr als 3.300 junge Men-
schen drängten heuer
über das Aufnahmeverfahren
ins Medizinstudium – verge-
ben wurden aber nur 360 Plät-
ze. Auch nach den Aufnahme-
tests bei den Fachhochschulen
oder für diverse Kollegs gibt
es hunderte enttäuschte Ge-
sichter, weil der Zugang zur
Wunschausbildung verwehrt
ist. Die wenigsten haben einen
alternativen Weg für ihre Zu-
kunft parat.
Plan B(ildung)
Alle jene, die es in diesem Stu-
dienjahr nicht in ihr Wunsch-
studium gescha f f t haben,
sollten sich für die kostenlose
Bildungsberatung in der AK
anmelden. Zusammen mit den
Bildungsfachleuten wird ein
individueller Plan B entwickelt.
Der Weg zum Traumberuf
führt vielleicht auch über ein
anderes Studium, ein Kolleg
oder über andere Pfade.
SH
©VadimGuzhva - stock.adobe.com
AK | Buchsteiner
Kanizaj
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