REPORTAGE
REPORTAGE
Schnee,
Glatteis, Starkre-
gen – und das bei bis zu 9
Prozent Steigung: Damit die
Räder über die Pack rollen
können, haben die Männer
der Autobahnmeisterei viel
zu tun.
D
er Sommer wurde gut
genutzt. Die Männer der
Autobahnmeisterei Unterwald
haben zweimal die Rand-
streifen gemäht, das üppig
wuchernde Gehölz links und
rechts der Wildschutzzäu-
ne zurückgeschnitten, die
Gewässerschutzanlagen der
Packautobahn getestet und die
Sandfilterbecken gereinigt,
die vier Tunnel gesäubert und
auch die 45 Brücken zwischen
Mooskirchen und Packsattel
auf Vordermann gebracht.
Asphaltierung
Zum Sommerprogramm ge-
hören auch die Kontrolle al-
ler Leiteinrichtungen wie
Reflektoren und Straßenmar-
kierungen. Stimmen die Re-
f lexionswerte nicht mehr,
werden Fremdfirmen mit der
Erneuerung der Malereien
beauftragt. Einmal jährlich
werden so alle Markierungen
erneuert. Fremdfirmen as-
phaltieren auch jährlich bis
zu 15.000 Quadratmeter neu
die Räder rollen
Die F rma
Der Betr ebsrat
Kurt Pommer ist Mitglied des
Betriebsrates der Autobahn-
meisterei Unterwald. Sein An-
liegen ist, dass die Tätigkeiten
generell als Schwerarbeit aner-
kannt werden. Derzeit müsse
jeder Beschäftigte selbstständig
darum ansuchen und Schwer-
arbeit individuell nachweisen.
Mit dem Vorgesetzten gibt es
aus seiner Sicht keine Probleme,
die nicht lösbar wären.
Markus Bratschko ist als Au-
tobahnmeister in Unterwald
Chef von 20 Männern. In Öster-
reich gibt es 43 Autobahnmeis-
tereien, davon zehn in der
Steiermark. Alle sind Teil der
staatlichen ASFINAG, die die
heimischen Autobahnen baut,
betreut und die Maut einhebt.
Von den 2.200 Kilometern Au-
tobahn liegen 460 in der Steier-
mark.
ASFINAG
Schwerarbeit
Autobahnmeister Markus Bratschko und Betriebsrat Kurt Pommer
Sie lassen
Abwasserbecken mit Filter
Verkehrstafeln für alle Zwecke
Aufgeklaubte Reifenteile
Besen zur Straßenreinigung
Die Absicherung gesperrter Fahrstreifen ist eine wichtige Aufgabe.
Keine leichte Arbeit: August Marek mit der Motorsense
Die Autobahnmeisterei auf der steirischen Seite der Pack betreut 31
Kilometer Straße mit vier Tunnel und 45 Brücken. Bevor die Straßen-
maler ans Werk gehen können, muss umfangreich abgesichert werden.
und entsorgen auf den Rast-
stationen den Müll.
Freie Fahrt
„Das alles sind Arbeiten, die
bei einer Fahrt auf der Auto-
bahn kaum auffallen“, erzählt
Markus Bratschko. Er ist Chef
der Autobahnmeisterei Unter-
wald und mit seinen Leuten
sorgt er dafür, dass die Ge-
birgsautobahn zwischen der
Steiermark und Kärnten so oft
und so lange wie möglich frei
befahrbar ist.
Absicherung
Zur freien Fahrt gehört auch
die rasche Absicherung von
Unfallstellen samt Informati-
on an die Medien, wie Radio
und Navi-Stauwarnung: „Wir
sind die Ersten an einer Un-
fallstelle und wir verlassen sie
auch als Letzte.“ Viel Arbeit
mit der Absicherung verur-
sachen auch die zahlreichen
Sanierungs- und Putzarbeiten.
„Heben Sie einmal einen Ver-
kehrshut an! Davon müssen
bei jeder Absicherungsstelle
dutzende aufgestellt und dann
wieder entfernt werden“, sagt
Bratschko.
Im Winter wird’s ernst
Ende Oktober wird’s für den
Straßendienst ernst: Eingebet-
tet in einen Winterdienstplan
sorgen die Männer dafür,
dass Ausrutscher minimiert
werden. Entsprechend der
Prognosen des Wetterdienstes
werden auf drei Räumrouten
bis zu sechs Räum- und Streu-
fahrzeuge besetzt.
Unfälle gesenkt
„Wir haben die Unfallzahlen
deutlich gesenkt, dank des
Vollausbaues über die Pack,
dank des griffigen Asphalts
anstatt des Betons und auch
dank unserer Arbeit“, sagt der
Autobahnmeister stolz. Bei
rund 25.000 Fahrzeugen täg-
lich werden derzeit 100 bis 140
Unfälle im Jahr verzeichnet.
Die gefährlichste Zeit für Un-
fälle ist der Herbst, wenn es
zeitweise schon winterlich ist,
viele Fahrerinnen und Fahrer
aber noch mit Sommerreifen
unterwegs sind.
Hackschnitzel
Beeindruckend ist das Be-
triebsgelände in Unterwald
mit seinen großen Hallen für
den Fuhrpark, den Werkstät-
ten und das bereits vorsorg-
lich im Sommer eingelagerte
Streusalz. Seit fünf Jahren
wird die gesamte Anlage mit
Hackschnitzeln beheizt, sagt
Bratschko: „Dafür nehmenwir
unseren eigenen Baum- und
Gehölzschnitt vom Sommer.“
SH
Alle Fotos: Graf | AK
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