ZAK_Nr_09_Okt_2017_Ansicht - page 16-17

ARBEITSRECHT & ARBEITNEHMERSCHUTZ
WIRTSCHAFTSPOL ITIK
Es ist möglich,
eine Kündi-
gung anzufechten, wenn sie
„sozialwidrig“ ist. Also wenn
es aufgrund des Alters oder
anderer Faktoren schwierig
sein wird, einen gleichwer-
tigen Job zu finden. Aber
Achtung: Für die Anfechtung
einer Kündigung gibt es eine
Frist!
Z
ehn Jahre lang arbeitete
Herr Z. als Außendienst-
mitarbeiter einer Pharmafir-
ma. Dann wurde er überra-
34.000 Euro
nach Kündigung
Die zehnte Ausgabe
des
Seminarprogrammes „Ar-
beit – Recht – Gesundheit“
wurde wieder speziell für
Betriebsrätinnen und -räte
sowie Sicherheitsvertrauens-
personen entwickelt.
I
n den vergangenen zehn Jah-
ren hat sich viel getan: „Hat-
ten wir damals gerade einmal
elf Kurse, so sind es dieses Jahr
bereits 30“, schildert AK-Ar-
beitnehmerschutzexperte Ger-
hard Plank und ergänzt: „Wir
haben bisher allein 900 Burn-
out-Veranstaltungen abgehal-
ten, an denen 24.000 Interes-
sierte teilgenommen haben.“
Zu den 30 Fixterminen haben
Betriebsrätinnen und -räte
sowie Sicherheitsvertrauens-
personen zusätzlich nämlich
die Möglichkeit, ausgewählte
Inhouse-Seminare zu verein-
baren – die AK-Fachleute kom-
men dann direkt in die Firma.
AK-Seminarprogramm
für gutes Betriebsklima
schend gekündigt. Er würde
nicht gut arbeiten, meinte sein
Chef. Ein schwerer Schlag
für den 49-Jährigen, hatte er
doch Kredite laufen und eine
Familie zu ernähren. Wegen
seines Alters wäre es schwie-
rig, einen gleichwertigen Job
zu finden.
Kündigung anfechten
Er entschied sich, die Kündi-
gung wegen „Sozialwidrig-
keit“ bei Gericht zu bekämp-
fen, da seine Existenz auf dem
Spiel stand. In diesem Fall
waren die Vorwürfe des Chefs
zu groß und der Weg zurück
in die Firma unmöglich. Es
gab eine Einigung über 34.000
Euro und Herr Z. hat mittler-
weile sogar eine neue Arbeit
gefunden.
Achtung: Fristen beachten
Bei der Kündigungsanfech-
tung geht es darum, seinen
Job zu behalten. Sie ist in Be-
trieben ab fünf Mitarbeitern
möglich. Die Anfechtungs-
klage muss vom Beschäftig-
Essen und Datenschutz
Neue Programmpunkte des
kostenlosen Seminarangebots
für 2017/18 sind unter ande-
rem: „Ernährung und Humor
– Ein Ernährungsseminar
einmal anders“ oder das Ar-
beitsrechtsthema „Sexuelle
Belästigung amArbeitsplatz“.
Auch zu Themen wie „Arbeit
im Wandel der Zeit“ oder
zu der neuen Datenschutz-
Grundverordnung werden
Seminare von Expertinnen
und Experten abgehalten.
JF
Alle Informationen zum Se-
minarprogramm 2017/18 und
Anmeldung unter:
ten innerhalb von 14 Tagen
ab Erhalt der Kündigung bei
Gericht eingebracht werden.
Widerspricht der Betriebsrat
der Kündigung, kann dieser
selbst innerhalb einer Woche
diese bei Gericht bekämp-
fen. Kommt der Betriebsrat
demWunsch des Mitarbeiters
bzw. der Mitarbeiterin, gegen
die Kündigung vorzugehen,
nicht nach, kann er bzw. sie
innerhalb von zwei weiteren
Wochen selbst vor Gericht
gehen.
BB
Satte Rabatte
versprechen
„Gratis-Stromtage“, mit de-
nen Elektroversorgungsun-
ternehmen um Kundinnen
und Kunden werben – aber
aufgepasst.
B
ei der Stromabrechnung
stellt sich bei den Konsu-
mentinnen und Konsumenten
meist große Ernüchterung
ein, wenn sich der sogenannte
„Gratis-Strom“ als Etiketten-
schwindel erweist. „Tatsa-
che ist, dass die tatsächliche
Stromlieferung nicht einmal
ein Drittel des Endverbrau-
cherpreises ausmacht“, erläu-
tert AK-Energieexperte Karl-
Heinz Kettl. Konkret beträgt
der Anteil der Stromlieferung
„Gratis-Strom“
nicht kostenlos
Bei Fragen,
Problemen und
Kosten für längere Arbeitswe-
ge steht das AK-Service fürs
Pendeln zur Verfügung.
M
ehr als 60 Prozent aller
steirischen Beschäftig-
ten müssen aus der Wohnge-
meinde auspendeln, um ihren
Arbeitsplatz zu erreichen.
Das Pendlerinnen- und Pend-
ler-Service der Arbeiterkam-
mer hilf t unbürokratisch,
wenn es bei den regelmä-
ßigen Fahrten zur oder von
der Arbeit zu Fragen oder
Problemen kommt. Dabei ist
es egal, ob öffentliche oder
private Verkehrsmittel benützt
werden. Bei Fahrplan- und
Verbindungsproblemen im
öffentlichen Verkehr versucht
die AK direkt bei den Unter-
nehmen Verbesserungen zu
erreichen. Überdies gibt es
Information und Hilfe bei der
Bewältigung der Kosten des
Arbeitsweges. So erhalten
AK-Mitglieder Unterstützung
bei der Berechnung der Pend-
lerpauschale und der Beantra-
gung der PendlerInnenbeihilfe
von AK und Land Steiermark
sowie a lles Wissenswer te
über Jobticket, Lehrlings- und
Schülerfreifahrt.
SH
AK-Service
fürs Pendeln
D
ie Firma hat keine Betriebs-
stätte in Österreich, die
Beschäftigten sind aber hier bei-
spielsweise als Vertreterin bzw.
Vertreter oder im Home Office
tätig. Die ausländische Firma
müsste die Steuer und Sozialver-
sicherung für die Beschäftigten
in Österreich abführen – viele
tun dies nicht. Sie zahlen ihnen
den Bruttolohn aus, damit sie
sich selbst darum kümmern. Es ist
wichtig, vorab den Arbeitsvertrag
auf arbeitsrechtliche, sozialversi-
cherungstechnische und steuerli-
che Fragen (in der AK) überprüfen
zu lassen sowie die Firma darauf
hinzuweisen, dass sie dafür zu
sorgen hat, dass die Abgaben
und Steuern in Österreich, dem
Lebensmittelpunkt der bzw. des
Beschäftigten, abzuführen sind.
Bernhard Koller
AK-Steuer
ZAK
TIPPS
Ausländischer Dienstgeber,
Arbeit in Österreich
Meine AK, immer für mich da!
»
Ich habe den zweiteiligen Kurs „Burnout“ der AK Steier-
mark besucht und kann diesen Kurs jedem empfehlen.
Für meine tägliche Arbeit, aber auch für mich selbst
war es höchst interessant zu erfahren, wie man die An-
zeichen eines bevorstehenden Burnouts erkennen kann.
René Kniewallner, 44, Betriebsschlosser
Meine AK, immer für mich da!
»
Ich war im Gastrobereich tätig und bin im Krankenstand
gekündigtworden. IchbingleichzurAKgegangen. DieEx-
perten haben sich des Falles angenommen und ich habe
alle ausstehenden Forderungen erhalten. Bei allen Anlie-
gen, die ich bisher hatte, wurde ich immer gut beraten.
Robert Picur, 51, Gärtner
Rawpixel Ltd.
Meine AK, immer für mich da!
»
Ich habe die Steuerspartage der AK in Feldbach genutzt.
Sehr freundlich, hoch professionell und unkompliziert.
Meine Ausbildungskosten haben mir steuerlich einiges
gebracht. Dass ich diese absetzen kann, war mir in
diesem Ausmaß nicht bewusst.
Claudia Hofstetter, 28, Angestellte
©goodluz - stock.adobe.com
an den Gesamtkosten ledig-
lich 32,2 Prozent, weitere 27,7
Prozent machen die Netzkos-
ten aus, die restlichen knapp
mehr als 40 Prozent sind dann
die Steuern. „Netzkosten und
Steuern sind aber auch bei
sogenanntem Gratis-Strom zu
berappen“, gibt der Experte zu
Bedenken.
BH
Kampf
dem Plastiksackerl:
Der entsprechende Verord-
nungsentwurf stößt auf die
Kritik der AK.
K
eine Zielvorgaben, kei-
ne handfesten Zahlen
über die Ausgangsposition:
„Die Verordnung, die uns im
Entwurf vorliegt, sieht aus-
schließlich Entgelte für Plas-
tiksackerln vor“, so AK-Markt-
forscherin Susanne Bauer. Ab
1. Jänner kommenden Jahres
sollen Plastiksackerl je nach
Wandstärke zwischen 5 und
50 Cent kosten, also deutlich
mehr als bisher. Ausnahmen
bilden lediglich sehr leich-
te Kunststoff-Tragetaschen
etwa für Fleisch, Fisch, Obst
Plastiksackerl
wird teurer
oder Gemüse. Der ökologische
Nutzen alternativer Tragta-
schen trete übrigens erst bei
vielfacher Verwendung ein,
warnt Bauer vor überzogenen
Erwartungen.
BH
Mehr Infos unter:
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privat
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