ZAK_Nr_09_Okt_2017_Ansicht - page 12-13

KONSUMENTENSCHUTZ
MARKTFORSCHUNG & VKI
Das Basiskonto
soll allen
Menschen die wichtigsten
Bankgeschäfte ermöglichen.
Eine aktuelle VKI-Studie im
Auftrag der AK Steiermark
zeigt, dass Basiskonten bei
elf ausgewählten Banken
vergleichsweise teuer sind.
S
eit September 2016 hat
jede Verbraucherin bzw.
jeder Verbraucher das Recht
auf ein Basiskonto, egal wie es
um die Bonität bestellt ist. Die
Obergrenze bei den Gebühren
für die Kontoführung beträgt
80 Euro jährlich. Bei sozial
bzw. wirtschaftlich besonders
schutzbedürftigen Kontoin-
haberinnen und -inhabern
beträgt die Jahresgebühr ma-
ximal 40 Euro.
„Die Banken erheben durch-
gehend 80 bzw. 40 Euro, nur
die ING-Di BA erhebt 50 bzw.
40 Euro“, zitiert AK-Markt-
forscher Josef Kaufmann aus
Der aktuelle Test zeigt:
Auch ein hoher Preis ist
keine Garantie dafür, dass
ein Schuh dem Kinderfuß
tatsächlich guttut.
S
agenhafte 104 Euro kostet
das teuerste Modell, das es
gerade einmal ins Mittelfeld
schaffte. Nicht nur beim teu-
ren „bisgaard“, auch insgesamt
sind die Testergebnisse kein
Grund zum Jubeln. 20 Paar
Halbschuhe beziehungsweise
Sneaker mit und ohne Schnü-
rung in den Größen 31 bis 35
wurden eingekauft. Nur ein
Kinderschuhe:
Nur ein
„Sehr gut“ im Zeugnis
Basiskonto
schrammt an Basis vorbei
einziges Modell, nämlich je-
nes von Richter (74,95 Euro),
schaffte ein „Sehr gut“.
Irreführende Größenangaben
Kinderschuhe werden nach
wie vor kaum sowohl mit
Längen- als auch mit Breiten-
angabe ausgezeichnet. Top
sind hier nur Richter, superfit
und elefanten. Beim großen
Rest gibt es dagegen Verbes-
serungsbedarf.
Gift im Schuh
Kinderschuhe müssen nicht
nur passen, sondern sollten
auch frei von Schadstoffen
sein. Besonders heikel ist
hier Chrom VI, das beim
Gerben von Leder entste-
hen kann. Erfreulicherwei-
se war in keinem getesteten
Schuh ChromVI nachweisbar.
Problematisch ist die Lage bei
den polyzyklischen aromati-
schen Kohlenwasserstoffen
(PAK), die durch Weichma-
cheröle oder Ruß in Materi-
alien gelangen können. Acht
dieser PAK werden als krebs-
erregend eingestuft. Bei Boyz
wurden hohe Gehalte von
zwei dieser gefährlichen PAK
festgestellt. Auch die geteste-
ten Modelle von Magic Lady,
D-Signes by Disney, Grace-
land, Geox Respira, Kidz alive,
funky girls, Starwars oder
Agaxy sind mit PAK belastet –
nicht in großen Mengen, aber
PAK haben selbst in Spuren in
Ein Wasserschaden
mach-
te eine Mietwohnung unbe-
wohnbar, doch die Hausver-
waltung wollte den Mietzins
nicht mindern. Die AK klagte
erfolgreich die Rechte der
Mieterin ein.
Z
uerst war nur ein kleiner,
feuchter Fleck in der 37
Quadratmeter großen Woh-
nung zu sehen. Für die Haus-
verwaltung offensichtlich
nicht weiter schlimm, beauf-
tragte sie erst einen Monat
später ein Unternehmen zur
Ortung des Lecks. Die Firma
stellte „nur“ ein undichtes
Heizungsrohr fest. Zwei Tage
später stand die Mietwohnung
jedoch vollkommen unter
Wasser.
Nach einem weiteren Monat
war die Sanierung
immer noch nicht
f e r t i g , e i n Ende
nicht in Sicht. Die
Mie t e r i n konnt e
in dieser Zeit ihre
Woh nu n g n i c h t
nutzen und suchte
sich selbst Ersatz.
Sie bestand auf eine
Mietzinsminderung
und die Auflösung
ihres Mietvertrags.
Die Hausverwaltung kam dem
nicht nach.
Schäden dokumentieren
„Wir haben der Frau Rechts-
schutz gewährt und die sofor-
tige Auflösung des Mietvertra-
ges, eine Mietzinsminderung
für einen Monat sowie die
Rückzahlung von 1.000 Euro
Kaution verlangt“, so Kon-
sumentenschützer Herbert
Erhart: „Das Gericht entschied
zu Gunsten der Mieterin.“ Der
AK-Experte rät, eine Mietzins-
minderung umgehend schrift-
lich bei der Hausverwaltung
geltend zu machen sowie die
Schäden zu dokumentieren.
Bei massiven und länger an-
dauernden Beeinträchtigun-
gen besteht das Recht auf
fristlose Aufkündigung des
Mietvertrages.
JF
Öf fen t l i che Mob i l i t ä t
ist in Österreich für alle
leis tbar, sicher und zu -
verlässig, weil Bund und Län-
der direkt Aufträge an Bahn-
unternehmen für das Betrei-
ben von Strecken vergeben.
D
ennoch gibt es massive
politische Bestrebungen,
diese Vergaben an heimische
Betriebe zu beenden und eu-
ropaweit auszuschreiben. Un-
ternehmen wollen Gewinne
machen. Das könnte die Fahr-
preise erhöhen, die Intervalle
ausdünnen und zum Sparen
bei der Sicherheit führen.
Tausende Arbeitsplätze wären
zudem gefährdet.
Bahnland Nummer eins
Die Sozialpartner im Eisen-
Sag Ja zur Bahn
in Rot-Weiß-Rot
Ist doch schön,
wenn die
Kinder verliebt sind – blöd
nur, wenn das die Handyrech-
nung in die Höhe treibt und
die Eltern dafür haften.
E
ltern schließen heutzutage
oft auf den Namen ihres
Kindes einen Handyvertrag
ab und erklären sich bereit,
die Haftung zu übernehmen.
Im Fall einer Grazer Mutter
lief das so ab, dass sich der
Junior frisch verliebt hatte
und die Freiminuten gleich
einmal weggesäuselt waren.
Die Zusatzminuten begannen
zu laufen und am Ende stand
die Mutter mit einer Rechnung
von 200 Euro da. Sie wand-
te sich mit der Frage an die
AK, ob sie auch für Kosten
außerhalb der Grundgebühr
haftet. Der Sohn sei ja min-
derjährig und sie hätte der
Nutzung der Zusatzminuten
nicht zugestimmt. Sowohl
bahnbereich wollen nicht,
dass es so weit kommt, und ha-
ben die Kampagne „Sag ja zur
Bahn in Rot-Weiß-Rot“ gestar-
tet. Österreich muss weiterhin
EU-weit das Bahnland Num-
mer eins sein. Wertschöpfung
und Arbeitsplätze müssen in
Österreich bleiben“, so vida-
Vorsitzender Roman Heben-
streit und Thomas Scheiber,
Obmann des Fachverbands
Sc h i enenb a h nen i n de r
Wirtschaftskammer Öster-
reich.
Unterzeichnen auf:
Rohrbruch:
Vermieter
muss Mietzins senken
©Dron - stock.adobe.com
der Studie: „Das maximal
zulässige Entgelt wurde von
der Branche offenbar als an-
gemessener Preis angesetzt.“
Dies ist wahrscheinlich mit
ein Grund, warum „nur“ 554
Personen (Stand Mai 2017) ein
Basiskonto eröffnet haben.
Privatkonto billiger?
In der Studie wurden die
Kosten für ein Basiskonto mit
den reinen Kontoführungs-
gebühren der günst igsten
Privatgirokontos verglichen
(siehe Grafik). Überraschend:
Bei acht Geldinstituten gibt
es billigere Privatgirokonten.
Zusätzliche Entgelte
Der Sinn des Basiskontos war,
dass mit moderaten Gebühren
sämtliche Kosten einer Kon-
toführung abgedeckt werden.
Nun zeigen allerdings Pra-
xisbeispiele, dass Basiskon-
tennutzerinnen und -nutzer
mit weiteren Kosten belastet
werden. Das führte dazu, dass
mehrere Prozesse bezüglich
der Zulässigkeit dieser Vor-
gangsweise anhängig sind.
Gesetz schärfen
„Das Verbraucherzahlungs-
kontogesetz gehört nachge-
schärft, es gehört an die Be-
dürfnisse der Verbraucher
angepasst. Im Gesetz gehört
festgeschrieben, dass über
das maximale Entgelt hinaus
nichts weiter verlangt werden
darf“, fordert AK-Präsident
Josef Pesserl: „Das Basiskonto
hat nur dann seine Berechti-
gung, wenn alle Kosten abge-
deckt sind.“
JF
Verliebte Teenies:
Hohe Handyrechnung
der Tarifanbieter als auch die
RTR stellen aber klar, dass die
Haftung für alle Kosten gilt.
Ausnahme wären nur Mehr-
wertnummern.
„Man muss aufpassen, wenn
man Haftungen übernimmt,
dass zur Grundgebühr even-
tuell noch weitere Kosten
kommen können. Es sind um-
fassende Haftungenmit hohen
Zusatzkosten möglich“, warnt
AK-Konsumentenschützerin
Nadja Schretter.
Detail am Rande: Auch die
Mutter des Mädchens wandte
sich an die AK – sie hatte 300
Euro zu zahlen.
JF
E
120
100
80
60
40
20
0
Tiroler Sparkasse
Bawag
Hypo Steiermark
Erste Bank
Austria Anadi
Oberbank
Volksbank Wien
easybank
RLB OÖ
Sparda
ING-DiBa
Basiskonto
Privatgirokonto
© coldwaterman
„Sehr gut”
für Richter
Kinderschuhen einfach nichts
verloren.
Fazit
Weder der Preis noch ein klin-
gender Markenname oder kul-
tiges Design garantieren einen
tadellosen Kinderschuh. Auch
wenn die Modelle alle anders
aussehen, herrscht dochwenig
Vielfalt. Die meisten Kinder-
schuhe kommen aus Fernost
und ihre für die Passform ent-
scheidende Innenausstattung
wird häufig „über nur einen
Leisten geschlagen“.
JF
Detaillierte Testergebnisse
und Tipps zum Einkauf von
Kinderschuhen unter:
VKI
Grafik:
Reiterer | AK
Meine AK, immer für mich da!
»
Ich hatte Probleme mit einem Mobilfunkanbieter,
erhielt aber beim Konsumentenschutz eine fundierte
Unterstützung. Ich kannnur sagen „wow“ – ichbinwirklich
beeindruckt, wie schnell meine Anfrage behandelt wurde
und ich dadurch ein Kulanzangebot bekam.
Martin Heidinger, 24, Student
privat
© Thomas Lehmann
Sozialpartner im Einsatz: vida-
Vorsitzender Roman Hebenstreit
(l.) und Thomas Scheiber, Obmann
des Fachverbands Schienenbah-
nen, machen sich für die Kampa-
gne stark.
AKTUELL
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