ZAK September 2018_Ansicht - page 18-19

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BI LDUNG
BI LDUNG
Wer seinen gewünschten
Studienplatz nicht bekommen
hat, braucht einen Plan B. Wie
wär´s zur Überbrückung mit
Au Pair, sozialem Jahr oder
Präsenz- und Zivildienst? Die
AK berät zu allen Möglich-
keiten.
F
ür 18- und 19-Jährige ste-
hen nach der Schule weit-
reichende Entscheidungen
an. Wer gut informiert ist,
findet seinenWeg imBildungs-
dschungel leichter. Hier setzt
die AK-Bildung an, sagt AK-
Expertin Katrin Hochstrasser:
„Wir kommen in Vormatura-
und Maturaklassen, um einen
Überblick über die vielen
Studienangebote zu bieten
und dann gemeinsammit einer
Interessentestung auch eine
Richtung zu entwickeln, wo-
hin der Studien- bzw Ausbil-
dungswunsch gehen könnte.“
Plan B(ildung)
Falls es beim Wunsch nach ei-
nem bestimmten Studienplatz
bleibt, weil es in Zeiten von
Aufnahmeprüfungen und Stu-
dienplatzbeschränkungen im
ersten Anlauf nicht geklappt
hat, sollte ein Plan B her. Die
AK-Bildung hilft, Alternativen
zu entwickeln. Eine Möglich-
keit ist ein Studium, das dem
Wunschstudium nahekommt
und einige anrechenbare ECTS
Punkte bringt.
Horizont erweitern
Als Überbrückung bis zur
nächsten Aufnahmeprüfung
können Auslandsaufenthalte
den Horizont erweitern. Als
Au Pair kann man mit gerin-
gem Geldaufwand eine andere
Sprache und Kultur kennenler-
nen. Land und Leute lernt man
kennen, indemman Reisen mit
Jobben verbindet. Work&Travel
gibt es von verschiedenen An-
bietern oder man organisiert es
sich selbst.
Überbrückung mit Sinn
Beim freiwilligen sozialen Jahr
kann man in die Berufswelt
schnuppern. Es zeigt soziales
Engagement und dient dem
Gemeinwohl genauso wie
der eigenen Persönlichkeits-
entwicklung. Während der
höchstens zwölf Monate gibt
es ein Taschengeld. Die Kin-
derbeihilfe gibt es weiter, die
Zeit kann auf den Zivildienst
angerechnet werden.
Für junge Männer sind auch
Präsenz- und Zivildienst eine
gute Option, die Wartezeit auf
den Wunschplatz zu überbrü-
cken. Wer sich rasch darum
kümmert, hat bis zur nächs-
ten Aufnahmeprüfung seinen
Dienst für den Staat bereits
hinter sich.
SH
AK
bei großer
Bildungsmesse
D
ie SBim – die Schul- und
Berufsinfomesse in der
Messe Graz von 18. bis 20. Ok-
tober – ist die größte derartige
Veranstaltung der Steiermark
und bietet eine umfassende
Hilfe bei der Lehrstellen-,
Schul-, und Studienwahl. Mit
14 oder 18 Jahren hat man
meist die Qual der Wahl: be-
rufsbildende Schulen, Gym-
nasien oder doch lieber einen
aus 200 Lehrberufen ergreifen?
Kommt für mich ein Studium
in Frage oder eine Lehre nach
der Matura? Die Arbeiterkam-
mer hat sich auf diese Fragen
spezialisiert und bietet auf
der Berufsinfomesse Interes-
sentestungen und persönliche
Beratungen. Ein besonder An-
reiz vorbeizuschauen sind die
kostenlosen Bewerbungsfotos,
die am AK Stand mit eigener
Visagistin gemacht werden
können.
SH
Lernen
darf
auch Spaß machen
Dieses Pilotprojekt
der
Arbeiterkammer fand gro-
ßen Anklang: Nachhilfe mit
tollem Freizeitprogramm und
Verpflegung um nur 50 Euro
pro Woche.
„Eine tolle Idee zu einem
attraktiven Preis", freute sich
Barbara G., die ihren Sohn
für Mathematik und Deutsch
anmeldete. Und auch Dagmar
N. ist dankbar: „Meine Tochter
hat in Mathe und Englisch
Nachprüfungen. Ich habe mich
so gefreut, als ich von diesem
Pilotprojekt gelesen habe. Es
ist uns damit sehr geholfen.“
AK-Mitglied Anita St. meldete
gleich ihre beiden Kinder „für
dieses tolle Projekt“ an.
Wiederholung
Mehr als 100 Anmeldungen
verzeichnete die AK Steier-
mark für das Lernhilfenagebot
„AKtiv Lernen“ in den letzten
beiden Ferienwochen. Die
Lerneinheiten am Vormittag
und Nachmittag in Mathe,
Deutsch und Englisch wech-
selten sich mit Trommelkurs,
Malwerkstatt, Theaterwork-
shop, sportlicher Aktivität
und einem Hip-Hop-Kurs ab.
Berufe
spielerisch
lernen
Spielerisch
lernen Volks-
schulkinder verschiedene Be-
rufe kennen: Die AK-Bildung
hat ein neues Angebot zum
Erkennen der eigenen Stär-
ken.
B
erufsorientierung, die al-
len Kindern Spaß macht,
bietet die Arbeiterkammer mit
dem neuen Spieleangebot zur
Berufsorientierung. Bei dem
kurzweiligen Spiel lernen die
Kinder ihre Stärken kennen,
entdecken, wie diese zu ver-
schiedenen Berufen passen.
Diese Erfahrungen tragen auch
dazu bei, dass Eltern später mit
ihren Kindern trotz verbreite-
ter Einteilung in Frauen- und
Männerjobs gute Bildungs-
und Berufsentscheidungen
treffen können.
Interessentestung
Mehrfach müssen während der
Kindheit und Jugend wichti-
ge Bildungsentscheidungen
getroffen werden. Die Arbei-
terkammer bietet für diese
Schnittpunkte – mit zehn, 14
und 18 Jahren – eine individu-
elle Bildungsberatung und eine
Interessentestung an.
Schulen können verschiedene
Vorträge und Workshops bu-
chen, bei denen es um weiter-
führende Ausbildungen und
Entscheidungstipps geht.
Weitere Angebote für Schulen
sind Bewerbungstrainings, die
Audioguided Shoppingtour,
ein Planspiel Wirtschaft sowie
Bau-, Metall- und Elektrotech-
nik-Workshops.
Ein stark nachgefragter Klas-
siker der AK ist das Bewer-
bungstraining, bei dem die
14-Jährigen bei Rollenspielen
lernen, sich selbst besser einzu-
schätzen, sowie alles rund um
Bewerbungsschreiben, Verfas-
sen des Lebenslaufs und Vor-
stellungsgespräch erfahren.
SH
Plan B
fürs Studium
Tag der
Barrierefreiheit
E
in interessantes Programm
hat sich der Verein SPS –
Soziale Projekte Steiermark
für den „4. Tag der Barrierefrei-
heit“ einfallen lassen. Neben
der Präsentation verschiedener
Innovationen wie des leichtes-
ten Rollstuhls der Welt oder
von barrierefreien Mülltonnen
stehen auch Musik und Rolli-
tanzen, Therapiehunde, Cab-
riobusfahrten durch Graz oder
ein inklusives Dart-Turnier
am Programm – am 9. Oktober
ab 10 Uhr in den Grazer Kam-
mersälen.
Herz Jesu-Kirche:
Bücherbazar
D
ie Pfarre Herz Jesu lädt
von 29. September bis 13.
Oktober wieder unterhalb der
imposanten Kirche freitags bis
sonntags sowie dienstags mit
rund 40.000 Büchern zu ihrem
beliebten Bücherbazar. Der Er-
lös dient ausschließlich wohl-
tätigen Zwecken. Lesungen
von Eva Rossmann (5. Oktober,
19.30 Uhr) und Karl-Abrecht
Kubinzky (9. Oktober, 18.30
Uhr) machen die Veranstaltung
zum Zentrum für Bücherlieb-
haber.
Natürlich war auch immer für
eine gesunde Jause gesorgt.
„Unser Pilotprojekt wurde
sehr gut angenommen. Ob es
zu einer Fortsetzung kommt,
wird nach einer Evaluierung
entschieden“, so Alexandra
Hörmann, Leiterin der AK-
Bildungsabteilung.
JF
Die Kinder
mit ihren unter-
schiedlichen Talenten und
Begabungen sollen sich in
der Schule entfalten können,
fordert die AK.
D
emokratie ist die Rege-
lung des Zusammenlebens
durch Entscheidungen der
Mehrheit. Doch die nötigen
Werkzeuge dazu, wie etwa
Toleranz, Verständnis und
Kompromissbereitschaft, fal-
len nicht vomHimmel. „Demo-
kratie muss gelernt werden“,
sagt AK-Bildungsexperte Klaus
Breuss. „Die Schule ist der
richtige Ort, um spielerisch zu
lernen, dass die Meinung der
Kinder zählt und die Entwick-
lung von guten Regeln für den
Schulalltag dauern kann und
auch anstrengend ist.“ Breuss
ist überzeugt, dass soziales Ler-
nen auch hilft, damit Kinder
später in der Arbeitswelt ihren
Weg gehen: „Bei der Lehr-
platzsuche mangelt es oft an
den Grundkompetenzen wie
Rechnen, Lesen und Grüßen.“
Ältere begleiten Jüngere
Gut gelingt soziales Lernen
durch Peer-Learning. Dabei
begleiten ältere Kinder Jün-
gere durch den Schulalltag
und helfen zum Beispiel beim
Schlichten von Streit, etwa
bei Mobbing, schon bevor
Probleme den offiziellen Weg
bis hinauf zu Direktion oder
Schulinspektion gehen.
Breuss plädiert für einen guten
Methodenmix bei der Vermitt-
lung von Inhalten. Dazu zäh-
len der alte Frontalunterricht
ebenso wie Gruppen- und
Projektunterricht.
Lernspaß und Freiraum
Schule und Lernen sollen Spaß
machen. Die verschränkte
Ganztagsschule mit Lernein-
heiten und dazwischen Frei-
raum ohne Leistungsdruck bie-
tet das. Die wenigen Schulen,
die dieses Modell anbieten,
sind überlaufen. Die Digitali-
sierung solle als Chance ver-
standen werden, sagt Breuss.
„Warum gibt es Schulbücher
nicht automatisch auch digi-
tal?“ Der kritische Umgang mit
digitalenMedien werde immer
wichtiger.
SH
Eine Schule
der Chancen
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Kanizaj
Graf | AK
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