ZAK September 2018_Ansicht - page 8-9

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REPORTAGE
REPORTAGE
Der Betr ebsrat
BRV Corinna Adelsberger
Das Unfallkrankenhaus funktioniere wie ein Ge-
triebe, viele Berufsgruppen müssen ineinander-
greifend arbeiten, um eine hohe Qualität der Leis-
tungen zu erbringen, sagt die UKH-Leitung. Das
bedinge eine Führung mit hohem gegenseitigem
Vertrauen und eine offene Art der Umsetzung. Die
politische Diskussion über die Zukunft der AUVA
verunsichere die Belegschaft.
Gegenseitiges Vertrauen
Leitung im Dreierteam (v.l.): Michael Plecko (ärztlich), Sieglinde
Fuhrmann (Pflege) und Gerald Schlemmer (Verwaltung)
Arbeitsdichte steigt
Die F rma
Physiotherapeut Philipp Fank
arbeitet gerne mit Menschen.
Haustechniker Robert Veit
repariert gerade ein Ventil.
Auf dem Weg zur Unfallchirurgin: Allgemeinmedizinerin Angelika
Schwarz ist in Ausbildung für ihren Wunschberuf als Fachärztin.
Carina Amschl hält die Intensiv-
station sauber.
Juliane Hoffelner ist Diplom-
kraft auf der Intensivstation.
24.000 Gipse, Schienen,
Manschetten und andere
Ruhigstellungen für
Körperteile fertigt u.a.
Herbert Kvas aus der
Gipsabteilung an.
Mit 37 Dienstjahren
ist Johann Posch
ein Urgestein der
AUVA. Der Portier
ruft bei Notfällen
das achtköpfige
Schockraum-Team
zusammen.
Alle Fotos: Graf | AK
Christian Papst hat vom Maurer
zum Pflegeassistent umge-
sattelt und diesen Schritt nie
bereut. Auf Station 3 steckt er
seine Schützlinge mit seiner
guten Laune an und verbessert
damit den Heilerfolg.
Spitzenmedizin
nach Unfällen
W
enn Johann Posch zum
Telefon greift, muss es
schnell gehen: Bis zu acht
Menschen strömen herbei
und betreuen als Team eine
Schockraumpatientin oder
einen Schockraumpatienten.
Angekündigt von der Rettung,
kommen die Verunfallten per
Notarztwagen oder Hubschrau-
ber. „Für Katastrophen liegen
Notfallpläne auf“, sagt Posch.
Zuletzt gab es höchste Alarm-
stufe, als vor drei Jahren ein
Amokfahrer in der Grazer
Innenstadt Tod und vielfaches
derzeit in ihrer sechsjährigen
Fachausbildung steht. Als Frau
habe sie zwischen den vielen
männlichen Kollegen kein Pro-
blem: „Im Team gibt es einen
guten Zusammenhalt.“ 5.000
Operationen führt das UKH
unter der ärztlichen Leitung
von Michael Plecko jährlich
durch. Öfter wird an keiner
Unfallchirurgie in der Steier-
mark zum Skalpell gegriffen.
50.000 ambulante Fälle
Eine wichtige Schnittstelle
besetzt Karin Hutter. Sie ist
durchgehend an allen Tagen
des Jahres versorgt.
Intensivstation
Auf den Stationen arbeiten
die verschiedensten Berufs-
gruppen Hand in Hand, vom
Reinigungsdienst über Pfle-
gekräfte und Therapeutin-
nen und Therapeuten bis zur
Ärzteschaft. 7.000 Menschen
werden jährlich stationär be-
treut, viele dann noch in einer
AUVA-Reha-Klinik.
Juliane Hoffelner ist Diplo-
mierte Gesundheits- und Kran-
Leid gebracht hatte. Damals
hatten sich binnen einer Stun-
de mehr als 80 Beschäftigte aus
allen Berufsgruppen aus ihrer
Freizeit gemeldet, um bei der
Bewältigung der Krisensituati-
on zu helfen.
5.000 Operationen
Die Augen leuchten, als An-
gelika Schwarz über ihr Fach,
die Unfallchirurgie, spricht:
„Das hat mich schon seit dem
Studium interessiert, man
sieht schnell den Erfolg“, sagt
die Allgemeinmedizinerin, die
heute bei der Erstaufnahme
der Ambulanz eingeteilt. Hut-
ter nimmt die Daten der Pati-
entinnen und Patienten auf,
danach prüfen extra geschul-
te Diplomkräfte nach einem
ausgeklügelten Leitfaden die
Dringlichkeit der Behandlung.
Unterteilt ist die Ambulanz in
akute Fälle – egal ob von der
Rettung eingeliefert oder per
Eigenanreise – und in wie-
derbestellte Patientinnen und
Patienten. Insgesamt werden
pro Jahr 50.000 Behandlungen
durchgeführt. Notfälle werden
kenpflegerin (DGKP) und hat
eine Sonderausbildung für die
Arbeit auf der Intensivstation.
„Hier geht es um sehr schwere
Verletzungen. Viele Patienten
sind in einem kritischen Zu-
stand und an lebenserhaltende
Geräte angeschlossen.“ Wer
nicht ansprechbar ist, braucht
eine besonders genaue Beob-
achtung des Zustandes. Der
zum Teil monatelange Aufent-
halt schweiße zusammen und
„ich werde mit jedem kleinen
Heilungserfolg für die Arbeit
belohnt“, sagt Hoffelner.
SH
Das Unfallkrankenhaus der AUVA
in
Graz ist Spezialist für alle, die sich bei
der Arbeit, in der Freizeit oder im Verkehr
verletzt haben. Mehr als 500 Beschäftigte
sorgen gemeinsam dafür, dass nach einem
Unfall Verletzte mit besten medizinischen
Leistungen versorgt werden.
DGKP Corinna Adelsberger ist vor einem halben
Jahr aus dem OP heraus als Betriebsratsvorsitzen-
de nachgerückt. Sie ortet eine ständig steigende
Arbeitsverdichtung mit einer Zunahme von Über-
stunden, weil aufgrund der Schließung der Unfall-
chirurgien in Landesspitälern mehr Patientinnen
und Patienten kommen. Zu dieser Arbeit am Limit
kommen nun erschwerend die politischen Angriffe.
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