201602_ZAK ES - page 21

Links: Arbeitnehmer wehr-
ten sich gegen Verlage-
rungen und Schließungen.
Nicht immer mit Erfolg.
Rechts: Spekulationsver-
luste des VOEST-Handels-
hauses Intertrading lösten
ein Erdbeben aus.
(Fotos: l.: R. Jäger | APA-Archiv |
picturedesk.com
r.: PEROUTKA Guenther | Wirt-
schaftsBlatt | picturedesk.com)
SERIE
Heute ein Vorzeigebetrieb der österreichischen Industrie: Das donawitzer Schienenwerk der voestalpine
(Guenther PEROUTKA | WirtschaftsBlatt | picturedesk.com)
Verstaatlichten Industrie
die Notwendigkeit erkannten,
einen totalen Kahlschlag zu
verhindern und die industri-
elle Substanz für die Oberstei-
ermark zu erhalten.
Nach einer zähen Phase der
Umstrukturierung in den spä-
ten 80er- und 90er-Jahren und
sukzessiver Reduzierung des
Staatsanteils an den einzelnen
Obergesellschaften zeichnete
sich gegen Ende des Jahrtau-
sends ab, dass es gelingen
würde, wenigstens einen Teil
der bis dahin Verstaatlichten
Industrie erfolgreich weiter-
zuführen. Die international
erfolgreichen Nachfolgebetrie-
be des „alten“ VOEST-Alpine/
VEW-Konzerns – die bei be-
stimmten Produkten auch
Weltmarkführer sind – be-
schäftigen in der Steiermark
heute mehr als 13.000 Mitar-
beiterInnen, den Großteil da-
von in der Mur-Mürz-Furche
von Zeltweg über Leoben und
Bruck bis Mürzzuschlag. Dazu
zählen nicht nur Betriebe, die
sich mit Stahl bzw. dessen
Weiterverarbeitung befassen,
sondern auch Betriebe der
neuen Technologien, wie bei-
spielsweise AT & S oder AMS,
die ebenfalls in der Ära der
„alten“ VOEST-Alpine gegrün-
det worden waren.
Liste
Eine Liste der größeren Betrie-
be, die aus demVOEST-Alpine/
VEW-Konzern hervorgegangen
sind und – durchwegs unter
privater Eigentümerschaft –
nach wie vor in der Steiermark
produzieren, veranschaulicht
die Bedeutung des Erbes der
Verstaatlichten Industrie für
die steirische Wirtschaft:
voestalpine Stahl Donawitz;
voestalpine Schienen (beide
Leoben); voestalpine Wire Rod
(St. Peter-Freienstein); voestal-
pine Wire Austria (Bruck); vo-
estalpine Tubulars (Kindberg);
voestalpine Rotec (Krieglach);
voestalpine Weichensysteme
(Zeltweg); Stahl Judenburg;
Sandvik Mining (Zeltweg und
Leoben); voestalpine Signaling
(Zeltweg); AT & S (Leoben-
Hinterberg und Fehring); AMS
(Unterpremstätten bei Graz);
VA Erzberg (Eisenerz); Maschi-
nenfabrik Liezen; voestalpine
Böhler Welding (Kapfenberg
und Leoben); Böhler Edelstahl
(Kapfenberg); Böhler Schmie-
detechnik (Kapfenberg); Böhle-
rit (Kapfenberg); Böhler Bleche
(Mürzzuschlag).
Nicht unerwähnt sollte auch
bleiben, dass einige weitere
große steirische Betriebe ihre
Wurzeln zwar nicht in der
VOEST-Alpine AG, aber in
der Verstaatlichten Indus-
trie haben. So gingen bei-
spielsweise Andritz Hydro,
Siemens Transformers und
Elin Motoren aus der Weizer
Elin-Union hervor, Siemens
Mobility (Graz) aus der SGP.
Eine (über die seinerzeit in
Staatsbesitz stehende Credit-
anstalt) „indirekte“ verstaat-
lichte Vergangenheit haben
unter anderem die so erfolg-
reiche Grazer Andritz AG
oder die Gratkorner Papierfa-
brik Sappi (vormals Leykam
Mürztaler). Und nicht zuletzt
auch die Magna-Standorte
Graz und Lannach als „Steyr-
Daimler-Puch Fahrzeugtech-
nik“. Aber das ist eine andere
Geschichte …
Berndt Heidorn
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