ZAK_3_Mai_2017_Ansicht - page 18-19

GESUNDHEIT
SATIRE
Voll
tal V
Ernährungstipps
von
Dr. Michaela Felbinger
Der Irrweg des Immunsystems –
Die Nahrungsmittelallergie
Man genießt das Essen,
doch plötzlich fühlt man
sich unwohl. Hautausschlag,
Bauchschmerzen – was ist
los? Eine Nahrungsmittelal-
lergie?
V
orweg: Die „echte“ Nah-
rungsmittelallergie ist
selten. Jedenfalls wesentlich
seltener als allgemein ange-
nommen. Schätzungsweise 3
Prozent der Erwachsenen sind
tatsächlich betroffen. Kinder
etwas häufiger. Und jetzt be-
ginnt die Suche nach der Na-
del im Heuhaufen, denn: die
Symptome der Nahrungsmit-
tel
allergie
können mit einer
Nahrungsmittel
unver t räg-
lichkeit
verwechselt werden.
Ursache und Behandlung sind
aber anders. Eine strenge Un-
terscheidung und damit eine
exakte ärztliche Abklärung ist
notwendig.
Was ist eine Nahrungsmittel-
allergie
Das Immunsystem spielt ver-
rückt, Bestandteile von Nah-
rungsmitteln, die normaler-
weise problemlos vertragen
werden, erkennt das Immun-
system plötzlich als „fremd“.
Und jetzt geht’s los. Es werden
zur Verteidigung gegen die
vermeintlich gefährlichen
Angreifer Abwehrstoffe (so-
genannte Immunglobuline
E) gebildet. Diese erstmalige
Überreaktion des Immunsys-
tems bezeichnet man im Fach-
jargon als Sensibilisierung.
Sie läuft noch ohne Beschwer-
den ab, man merkt sozusagen
nichts davon. Leider bleibt
das nicht so. Isst man das
Unverträgliche wieder, dann
ist das der Startschuss für
das Immunsystem, stärker zu
reagieren. Ein komplizierter
Ablauf wird in Gang gesetzt,
und schlussendlich kommt es
zur Freisetzung von Substan-
zen aus bestimmten Zellen,
die typische Allergiesympto-
me verursachen.
Die Symptome
Meist reagieren Lebensmit-
telallergiker sehr schnell,
innerhalb der ersten 30 Mi-
nuten nach dem Essen einer
allergenhaltigen Speise. Eine
Spätreaktion (nach einigen
Stunden) ist seltener. Die
Symptome können vielfältig
sein: Pelziges Gefühl an Lip-
pen und Mund, juckender
Hautauschlag, Schwellung im
Gesicht (vor allem Lippen und
mehr. Aber was hat das mit
Nahrungsmitteln zu tun?
Ein Pollenallergiker isst einen
Apfel – und reagiert darauf
mit Allergiesymptomen. Wa-
rum: Inhaltsstoffe des Apfels
und der Birke ähneln sich so
sehr, dass das Immunsystem
auch auf den Apfel reagiert.
Kreuzreaktion nennt man
dieses Phänomen. Es muss
nicht, kann aber auftreten.
Konsequenz: Zusätzlich zur
„Quälerei“ mit der Pollenaller-
gie auch auf Äpfel verzichten.
Der Unterschied zur Nah-
rungsmittelunverträglichkeit
Da läuft’s eben anders,
unver-
träglich
und nicht
allergisch
.
Die Symptome sind zwar ähn-
lich, aber die Ursache ist eine
andere.
Dazu zählt etwa die Laktose-
intoleranz mit Unverträglich-
keit desMilchzuckers. Oder die
Fruktoseintoleranz, hier wird
Fruchtzucker nicht vertragen.
Wie gesagt, dass Immunsys-
tem hat damit nichts zu tun.
Bei der Laktoseunverträglich-
keit besteht ein Enzymmangel
im Darm. Milchzucker kann
nicht entsprechend verdaut
werden und verursacht Be-
schwerden, etwa Durchfall
und Bauchkrämpfe. Zu lebens-
bedrohlichen Symptomen
kommt es im Gegensatz zur
Nahrungsmittelallergie aller-
dings nicht. Um Klarheit zu
bekommen, also immer ärztli-
chen Rat einholen.
E-Mail:
Müller:
Ja, da schau her, der
Huber, wo kommen Sie denn
her?
Huber:
VomWürstelstand. Ich
hab mir eine Eitrige mit einem
Buckel und einem 16-er-Blech
hineingstellt.
Müller:
Wie meinen?
Huber:
Na, eine Käsekrainer
mit einem Scherzel und eine
Dose Ottakringer.
Müller:
Sagens, Huber, sind
Sie nicht grad auf Diät?
Huber:
Eh. Strengste Kiwi-
Diät.
Müller:
Kiwi-Diät?
Huber:
Da dürfens alles essen,
nur keine Kiwi.
Müller:
Sehr launig. Aber im
Ernst: So wie Sie aussehen, soll-
ten Sie strengste Diät halten.
Huber:
Was soll ich Ihnen
sagen? Ich hab schon so viele
Diäten ausprobiert …
Müller:
Alle ohne Erfolg?
Huber:
Doch, doch, ich hab im
Lauf der Jahrzehnte gut und
gern 180 Kilo abgenommen.
Müller:
Gibt’s ja gar nicht.
Dann hättens ja vorher 300
Kilo haben müssen.
Huber:
Sie müssen mich aus-
reden lassen: Im gleichen
Zeitraum hab ich halt auch
200 Kilo zugenommen.
ten Wahlergebnisse weltweit
so anschau. Sonst noch ir-
gendwelche Diäten?
Huber:
Sicher. Einmal hab
ich wochenlang nur Erdäpfel
gegessen, dann wieder nur
Krautsuppe. Die Schalttag-
Diät hab ich auch noch aus-
probiert.
Müller:
Wie ich Sie kenne,
fastet man da alle vier Jahre
am 29. Februar.
Huber:
Blödsinn. Man schaltet
Tage dazwischen, an denen
man gar nichts isst.
Müller:
Und was sagt die Waa-
ge zu alldem?
Huber:
Gutes Stichwort. Ich
hab mir einmal eine sprechen-
de Waage gekauft. Das hab ich
aber bereut.
Müller:
Wie dieses?
Huber:
Na, wie die Waage ei-
nes Tages gesagt hat „immer
nur einer, bitte“, hab ich sie
beim Fenster hinausgeschmis-
sen. Ein teurer Spaß.
Müller:
War die Waage denn
so kostspielig?
Huber:
Auch. Aber vor allem
war das Fenster geschlossen…
Müller:
Nach all Ihren Erfah-
rungen, was ist dann eigent-
lich Ihre Lieblingsdiät?
Huber:
All you can eat.
Müller:
Und welche Diäten
habens schon ausprobiert?
Huber:
Zum Beispiel die mit
den wenigen Kohlenhydranten.
Müller:
Kohlehydrate meinens
wohl, also die Low-Carb-Diät.
Huber:
Genau die. Und natür-
lich auch die Fettarm-Diät, die
Zuckerfrei-Diät …
Müller:
Und warum habens
die alle nicht durchgehalten?
Huber:
Lassen Sie es mich so
zusammenfassen: zuckerfrei,
fettfrei, geschmacksfrei.
Müller:
Und die Fastenzeit
geht Ihnen auch sonst wo
vorbei?
Huber:
Ich betrachte Fasten
mehr als geistige Einstellung.
Müller:
Was heißt das kon-
kret?
Huber:
Ich verzichte aufs
Denken.
Müller:
Da sinds aber nicht
allein, wenn ich mir die jüngs-
Einstein & E nfalt
Ein satirisches Doppel
von
Berndt Heidorn
INS SCHWARZE
Willi Tell
Zur Leserin!
„Ein Mädchen mit Buch ist
eine weit größere Bedrohung
als eine Drohne.“ Das stellt die
islamistische Truppe von Boko
Haram fest. Ich glaube, die
haben sogar irgendwie recht.
Ich habe ja meinen Töchtern
seit jeher zu jedem Anlass Bü-
cher geschenkt. Geburtstag,
Weihnachten,
Schulbeginn,
Zeugnisverteilung und auch
zwischendurch. Jetzt muss
ich beim Debattieren ziemlich
auf zack sein. Sie putzen mich
sonst argumentativ locker
weg. Vor sowas haben Islamis-
ten natürlich Angst.
Meine Töchter sind keine
Drohnen, aber sie streiten lust-
voll und gescheit mit ihrem
Vater. Nur – Mädchen, die ge-
lesen haben, die haben auch
Verständnis für Papa und sind
zu unsereins liebevoll. Sie wis-
sen, dass wir oft unbeholfen
sind, aber ihr Bestes wollen.
Und dass wir ihnen immer wie-
der Bücher schenken werden.
Africa Studio | Fotolia
Augenlider), Bauchbeschwer-
den wie Übelkeit, Durchfall
oder Krämpfe sind Ausdruck
der allergischen Reaktion.
Al a rmier ende Symptome
wie Schluckbeschwerden,
Atemnot, Blutdruckabfa ll
mit Schwindel oder Bewusst-
seinseintrübung erfordern
sofor t ige ä rz t l iche Hi l fe.
Denn im schlimmsten Fall
droht ein anaphylaktischer
Schock mit lebensbedrohli-
chem Kreislaufzusammen-
bruch.
Grundsätzlich kann jedes Le-
bensmittel, jedes Gewürz, je-
der Zusatzstoff Auslöser sein.
Eier, Milch, Nüsse, Weizen,
Soja und Fisch gelten aber als
Hauptallergene.
Was hat der Apfel mit der
Birke zu tun?
Allergien gibt es bekanntlich
viele: Pollen, Gräser, Haus-
staub, Tierhaare und vieles
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