ZAK Jänner 2017_WEB - page 18-19

LESEECKE
LESEECKE
Mit dem Netzwerkspro-
jekt „Gedenklandschaft
– Die andere Steiermark“
setzt die ARGE Jugend gegen
Gewalt und Rassismus einen
weiteren Schritt gegen das
Vergessen.
„Glücklich ist, wer vergisst,
was doch nicht zu ändern
ist.“ Mit diesem Zitat aus der
„Fledermaus“ brachte der So-
zialpädagoge und Gründer des
Mauthausen-Komitees Kärn-
ten, Peter Gstettner, anlässlich
der Geschichtswerkstatt „Zu-
kunftsbezogene Erinnerungs-
kultur in der Steiermark“ die
Gedenkkultur des offiziellen
Österreich in der unmittel-
baren Nachkriegszeit auf den
Punkt.
Gedenklandschaft erschaffen
Der Aufgabe, dass sowohl
die Gräuel der Nazi-Diktatur
als auch die Verbrechen des
Austro-Faschismus imGegen-
satz dazu auf den steirischen
Schauplätzen nicht in Verges-
senheit geraten, hat sich die
ARGE Jugend gegen Gewalt
und Rassismus verschrieben.
Mit der Schaffung einer „Ge-
denklandschaft“, die Mahn-
ma le und Gedenkzeichen
auf einer Steiermark-Karte
zeigt und erklärt, sowie zahl-
reichen wissenschaftlichen
Begleitprojekten hat die ARGE
Netzwerk
gegen das Vergessen
Pionierarbeit in der Erinne-
rungskultur geleistet.
Menschen sensibilisieren
Mit der engeren Vernetzung
sollen nun die steirischen
Gedenkprojekte in die Aus-
lage Österreichs und Europas
gebracht werden und die
Nut zungsf r equenz du r ch
sinnvolle Angebote aus den
Bereichen Bildung, Kultur
und Sport aus den jeweiligen
Regionen erhöht werden. Der
Bezug von Gedenkprojekten
zu Gegenwart und Zukunft
liegt für ARGE-Geschäf ts-
führer Christian Ehetreiber
auf der Hand: „Neben dem
Zweck eines würdevollen
Gedenkens an die Opfer eig-
nen sich Gedenkinitiativen
bestens, um Bürgerinnen und
Bürger aller Generationen
für den Wert von Menschen-
rechten und Demokratie zu
sensibilisieren.“
FRISCH
GEPRESST
AUS DER AK-BIBLIOTHEK
Online Bücher suchen unter
Graf
ecowin
Leykam
verlagoesterreich
Sascha Ferz,
Hanna Salicites (Hrsg):
Mediation in Betrieben.
Verlag Österreich 2016.
244 Seiten.
Sich auf gleicher Augenhöhe
begegnen, Konflikte vermeiden
oder deeskalieren – das ist der
Kern von Mediation. In diesem
Sammelband beschäftigen sich
17 Beiträge thematisch mit den
Schlagworten Organisation, Kon-
fliktmanagement und Führen. Es
wird erörtert, warum Führungs-
kräfte schon allein aus monetä-
ren Gründen zur Sensibilisierung
für das Thema Konflikt geraten
wird. Ursula Strohmayer, Leiterin
der AK-Bildungsabteilung erläu-
tert, was die Arbeiterkammer
für Jugendliche tun kann, die im
Arbeitsleben stehen. Außerdem
werden Best-Practice-Beispiele
wie die Konfliktberatungsstelle
der Universität Wien sowie die
Konfliktberaterinnen und -bera-
ter an der Medizinischen Univer-
sität Wien vorgestellt.
Ramazan Demir und
Schlomo Hofmeister:
Reise nach Jerusalem.
Amalthea Verlag 2016.
183 Seiten.
„Das Problem ist nicht die Religi-
on. Das Problem sind Menschen,
die die Religion missbrauchen.“
Ramazan
Demir,
Gefängnis-
Imam der Islamischen Glaubens-
gemeinschaft in Österreich, und
Schlomo Hofmeister, Gemein-
derabbiner der Israelitischen Kul-
tusgemeinde Wien und seit Kur-
zem steirischer Landesrabbiner,
betrachten es als gemeinsame
Aufgabe, Vorurteile gegenüber
dem Islam und dem Judentum
aufzubrechen. Gemeinsam be-
reisten die beiden religiöse Stät-
ten, um sich selbst ein Bild von
der Sicht des jeweils anderen zu
machen. Das bei der Reise ent-
standene Buch „Reise nach Je-
rusalem“ leistet einen wichtigen
Beitrag zum interreligiösen Di-
alog und ist eine mutige Aktion
für ein respektvolles Miteinander.
David Cay Johnston:
Die Akte Trump
Ecowin Verlag 2016.
349 Seiten.
Seit mehreren Jahrzehnten ver-
folgt der Journalist und Pulitzer-
preisträger David Cay Johnston
den Werdegang von Donald
Trump ganz genau. In dieser um-
fassenden Biografie schildert er
nun, wo Trump herkommt, wie
er es trotz mehrerer Pleiten und
illegaler Geschäfte geschafft hat,
sich ein riesiges Unternehmen
aufzubauen, und wie er schließ-
lich an die Spitze der Politik ge-
langen konnte.
Die Akte Trump zeigt seinen Auf-
stieg – angefangen bei Kindheit
und Erziehung bis zum erbitter-
ten Wahlkampf gegen Hillary
Clinton. Mithilfe zahlreicher Inter-
views, Gerichtsakten und Finanz-
dokumenten wird das Geflecht
aus Lügen und Halbwahrheiten
rund um Donald Trump entwirrt
und offengelegt.
Mathias Grilj:
Im Gegenüber.
Ein Bilderbuch
Leykam Buchverlag 2016.
216 Seiten.
Das verlorene Profil einer Frau.
Wer ist sie? Zu einem einzigen
Foto einer Frau schreibt der Gra-
zer Autor und Journalist Mathias
Grilj dutzende Geschichten, Fan-
tasien, Lebensläufe. Klug, wit-
zig, poetisch, oft rätselhaft und
beklemmend. Und ob es dabei
eine Frau vom Nebentisch ist,
Heilige, Hure, glücklich oder ein-
sam, Mutter, Tochter, ein Opfer,
die gesuchte Terroristin oder die
heraufbeschworene Erinnerung:
Im Spiel mit Klischees der wider-
sprüchlichen Portraits passt alles
wunderbar ins Bild.
Das Buch hat weder mit Glossen
zu tun noch mit herkömmlichen
Bilderbüchern. Es ist eine einfühl-
same und sprachmächtige Schu-
le der Empfindsamkeit und ein
Appell, nicht nur eine Wahrheit
gelten zu lassen.
!Buchverlosung!
Ross Antony
kennt man als
Sänger, Schauspieler und
Moderator. Jetzt hat er das
Kinderbuch „Mein Freund
But ton“ geschrieben und
dazu eine CD aufgenommen.
Wir haben das Multitalent
zu einem Interview in Graz
getroffen.
Wie ist es zu diesem Buch
gekommen?
Antony:
Ich habe mit zwei
Jahren von meiner Tante aus
Australien einen Koala-Bären
bekommen. 40 Jahre später –
kaum zu glauben, denn ich
sehe noch wie 20 aus (lacht)
– habe ich „Button“ immer da-
bei. Er ist mein Glücksbringer,
denn ohne „Button“ kann ich
nicht mehr leben.
Sie haben mit Kinderbuch-
autorin Sabine Zett zusam-
mengearbeitet.
Antony:
Als ich mit Sabine
zusammengekommen bin, ist
diese Geschichte ans Licht
gekommen. Sie hat mir beim
Schreiben geholfen. Und es
gab noch einen Grund, warum
wir dieses Buch gemeinsam
herausbringen wollten. Kinder
werden heutzutage so schnell
erwachsen. Ich habe eine
fantastische Kindheit gehabt
und Sabine auch und wir
wollten diese Fantasie, diese
Märchengeschichten für die
Kinder zurückbringen. Wir
sind lang genug erwachsen in
unserem Leben …
Dein Mann Paul Reeves ist
Opernsänger und ihr arbeitet
zusammen. Wie bekommt
ihr Privates und Berufliches
unter einen Hut?
Antony:
Paul und ich arbeiten
gerne zusammen. Wenn wir
zu Hause sind, dann sprechen
wir nicht so oft über die Ar-
beit. Wir tun andere Sachen.
Wir spielen Golf zusammen
und wir spielen Tennis, wir
gehen einkaufen und wi r
genießen die Zeit zusammen,
mit unserer Familie und unse-
ren Freunden undmit unseren
Hunden.
Wi r können das wi rk lich
trennen. Und wir haben auf-
geteilt, wer was macht. Paul
bereitet immer die CDs vor
für die Show, er fährt gern
selbst dahin, wo wir hin
müssen. Ich bin derjeni-
ge, der guckt, was wir
anziehen sollen. Jeder
macht das, wofür er
talentiert ist.
Das ganze Interview
i s t a l s Video unter
/ross
zu sehen.
Buchsteiner | AK
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