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AKTUELLES
ein
Ringelspiel …
nur noch in Steueroasen an, in
denen geringe oder gar keine
Steuern bezahlt werden. Dazu
ist es nicht einmal notwendig,
in die Ferne zu schweifen:
Es müssen gar nicht die Cay-
man Islands sein, auch EU-
Mitgliedsstaaten wie etwa
Irland oder die Niederlande
geben es billiger. Die „Lux-
Leaks“ deckten derartige Ma-
chenschaften in Luxemburg
auf. Nach Schätzungen der
Organisation für wirtschaft-
liche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) gehen
den Staatsbudgets auf diese
Weise zwischen 100 und 240
Milliarden Dollar (92 bis 220
Milliarden Euro) verloren. Al-
lein die EU-Mitgliedsstaaten
fallen auf diese Weise um
Steuereinnahmen in Höhe von
50 bis 70 Milliarden um.
Trendwende?
Mittlerweile habe selbst die
G 20 – also die Vereinigung
der weltweit 20 führenden
Industriestaaten – erkannt,
dass die „Grenze nach unten“
erreicht sei, sieht Heinz Zou-
rek, als hoher EU-Beamter ein
Insider, eine „Trendwende“.
Und tatsächlich will die EU
im Kampf gegen die Steuer-
vermeidung nun ernst ma-
chen. Die Kommission hat erst
kürzlich einen Plan vorgelegt,
dessen Hauptstoßrichtung ist,
dass Steuern künftig dort an-
fallen, wo die Wertschöpfung
stattfindet.
Außerdem schlägt die Kom-
mission vor, dass multinatio-
nale Konzerne ihre Gewinne
Der „Zaster-Laster“ veranschaulicht, wieviel Geld den Staatshaushalten entzogen wird. (
AK | Heidorn)
und Steuerleistung in jedem
einzelnen EU-Staat veröffent-
lichen müssen. Damit würde
die Transparenz erhöht. Die
Kommissionspläne müssen
erst von den Mitgliedsstaaten
beschlossen werden, und zwar
einstimmig.
Gruppenbesteuerung
Zur legalen Steuervermeidung
leistet sich auch Österreich
eine kleine, aber feine Konst-
ruktion. Die von Schwarz-Blau
beschlossene „Gruppenbe-
steuerung“ räumt Konzernen
mit Sitz in Österreich die
Möglichkeit ein, Verluste von
Auslandstöchtern steuerlich
geltend zu machen. Laut Rech-
nungshof gehen dem Fiskus
dadurch rund 450 Millionen
Euro pro Jahr verloren.
Berndt Heidorn
über den Verdienst informiert.
Ist ein Wunschberuf gefun-
den, sollte man sich überle-
gen, in welcher Branche man
tätig sein will, denn hier gibt
es teilweise erhebliche Ge-
haltsunterschiede, weiß AK-
Experte Alexander Perissutti:
„Als Bürokauffrau kann man
zumBeispiel, je nach Branche,
viel oder wenig verdienen.
Lernt man den Beruf in einem
L
aut einer Statistik des
Arbeitsmarktservice ste-
hen alljährlich im Januar die
meisten offenen Lehrstellen
zur Verfügung. Lehrstellensu-
chende, aber auch potenzielle
Schulabbrecher, die lieber in
eine praktische Ausbildung
wechseln, sollten sich darum
jetzt besonders aktiv bewer-
ben. Wer sich noch unsicher
ist, in welche Richtung es
gehen soll, kann bei der AK
einen Interessentest absol-
vieren. Hier erfährt man, wo
die eigenen Fähigkeiten und
Interessen wirklich liegen.
Auf der Plattform arbeitszim-
mer.cc des AMS findet man
ein Lehrberufslexikon, das Be-
rufe genau vorstellt, und auch
So findet man
die
richtige Lehrstelle
Industriebetrieb, kann das
Gehalt nach Lehrabschluss
um einige hundert Euro höher
sein als in einem kleineren
Gewerbebetrieb.“
Um das richtige Rüstzeug für
eine Bewerbung bei einem
Betrieb zu haben, absolvieren
viele Schulen die Bewerbungs-
trainings der AK. Sollte die
eigene Schule hier nicht teil-
nehmen, können Interessierte
aber auch selber in der AK
vorbeikommen und sich Infor-
mationsmaterial zur richtigen
Bewerbung holen.
Wird man schließlich zu ei-
nemBewerbungsgespräch von
einer Firma eingeladen, hat
Perissutti noch einen Tipp:
„Man sollte sich vor dem
Gespräch Gedanken darüber
machen, wieso man den jewei-
ligen Beruf erlernen möchte,
und sich auch genau anschau-
en, was die jeweilige Firma
überhaupt macht. Damit kann
man im Bewerbungsgespräch
dann ganz einfach Plus-Punk-
te sammeln und sich vom
durchschnittlichen Lehrstel-
lenbewerber abheben.“
Michael Fabian
Die Arbeiterkammer liefert Tipps,
wie man am besten in
die berufliche Zukunft startet.
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