201602_ZAK ES - page 6

AKTUELLES
Die Erhöhung des ge-
setzlichen Pensionsal-
ters
ist für die meisten
Beschäftigten ein „No-Go“.
Nur eine Minderheit kann
sich vorstellen, über das
derzeit geltende Regelpensi-
onsalter hinaus zu arbeiten.
Nur Minderheit
will länger arbeiten
D
ie Arbeiterkammer ist
österreichweit dabei, in
einer groß angelegten Frage-
bogenaktion „Die Qualität des
Arbeitslebens der österreichi-
schen ArbeitnehmerInnen“
zu erfragen. Eine Zwischen-
auswertung auf Basis von
rund 200 befragten steirischen
ArbeitnehmerInnen (ca. je zur
Hälfte Männer und Frauen)
zeigt ein eindeutiges Bild.
Mit dem derzeitigen gesetz-
lichen Pensionsalter (65/60)
kann sich die Mehrheit arran-
gieren. Knapp 47 % geben an,
bis zu diesem Alter arbeiten
zu wollen, gegenüber 27 %,
die das nicht vorhaben. Wei-
tere 23 % zeigen sich noch
unentschlossen. Weitgehende
Einigkeit – zu mehr als 83 %
– besteht darin, nicht über
dieses Alter hinaus arbeiten
zu wollen.
Defizite
Die Studie zeigt auch Defizite
im Umgang der Unternehmen
mit älteren MitarbeiterInnen
auf. Mehr als 70 % sehen in
ihrem Betrieb keine Möglich-
keit, mit zunehmendem Alter
weniger anstrengende Arbeit
zu verrichten, immerhin 58 %
sehen keine Chance, dass sich
ältere ArbeitnehmerInnen
weiterentwickeln können.
Für AK-Präsident Josef Pesserl
unterstreichen die Ergebnisse,
dass der Weg zu einer alter(n)s-
gerechten Arbeitswelt noch
ein weiter ist: „Wenn das fak-
tische Pensionsantrittsalter
weiter erhöht werden soll,
müssen müssen genügend Ar-
beitsplätze für die Menschen
zur Verfügung stehen.“ Für
eine Erhöhung des gesetzli-
chen Pensionsalters bzw. für
ein Vorziehen der Anglei-
chung des Frauenpensions-
alters sieht Pesserl ohnehin
keinen Anlass. Aus den jüngs-
ten Budgetzahlen des Finanz-
ministeriums geht hervor,
dass der Pensionsaufwand
im Vorjahr im Vergleich zu
2014 sogar gesunken ist. Ent-
sprechend wenig Verständnis
zeigt Pesserl daher auch für
die „Panikmache“ um die an-
gebliche „Unfinanzierbarkeit“
der Pensionen. Umso mehr,
als man die Pensionen nicht
von der Arbeitsmarktsituation
abkoppeln könne: „Und die ist
derzeit schlecht genug.“
TonyRecena | Fotolia
BEI SCHIEFLAGE AKTIVIEREN:
arbeiterkammer.at
Vom Arbeitsrecht bis zum Thema Wohnen,
von Karenzfragen bis zu gerechten Preisen:
Die AK ist für Sie da.
arbeiterkammer.at
6
ZAK
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...24
Powered by FlippingBook