ZAK_Dezember_Ansicht - page 2-3

D
as Vertrauen der Österrei-
cherinnen und Österreicher
in die Arbeiterkammer ist seit
Beginn der Erhebungen vor fast
zehn Jahren konstant hoch. Etwa
zwei Drittel vertrauen der AK, ein
Viertel hat kein Vertrauen. Die AK
ist damit imOGM-Rankingder ver-
trauenswürdigsten Institutionen
erneut im Spitzenfeld und wie-
derum der vertrauenswürdigste
Sozialpartner.
Hohe Qualität der Leistungen
Im Gegensatz zu politischen In-
stitutionen wie Parlament und
Regierung ist das Vertrauen in
die AK keine Einkommensfrage;
auch Geringverdienerinnen und
Geringverdiener vertrauen der AK
in hohemMaße. Die hoheQualität
der AK-Leistungen etwa in der
kostenlosen Rechtsberatung und
der niederschwellige Zugang
beispielsweise durch telefonische
Erstberatungen zeigen hier deut-
liche Spuren.
Quer durch die Bevölkerung
„Generell gehört die AK zu je-
nen Institutionen, denen quer
durch alle Bevölkerungsgruppen
mehrheitlich vertraut wird“, sagt
OGM-Experte Johannes Klotz. Er-
wartungsgemäß ist das Vertrauen
bei unselbstständig Erwerbstäti-
gen besonders hoch, aber auch
selbstständig Erwerbstätige und
Pensionistinnen und Pensionisten
bringen der AK mehrheitlich Ver-
trauen entgegen. Denn die AK ist
nicht nur Interessenvertretung
unselbstständig Erwerbstätiger,
sondern erbringt auch zahlreiche
Leistungen etwa im Bereich Mie-
ter- und Konsumentenschutz, die
letztlich allen Österreichern und
Österreicherinnen zugutekom-
men.
JF
Österreicher vertrauen
ihrer Arbeiterkammer
APA-OGM-Vertrauensindex: Saldo aus„diesen Institutionen vertraue ich und
vertraue ich nicht“ in Prozentpunkten.
Basis: jeweils 800 Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren,
Oktober 2019
Aktuell
Pesserl:
„Aktivitäten und
Kompetenz zeichnen uns aus“
zak
inhalt
Arbeiterkammer
Steiermark
AK
Steiermark
Leben
& Konsum
4
Fitnessstudios
im Preischeck
5
Siri, Alexa und Co.:
Lücken beim Datenschutz
6
Weihnachtseinkauf im
Netz:
Das ist zu beachten
8
Mietkauf:
Neue Fristen
sorgen für Verwirrung
9
Verwechslungsgefahr
bei Steuerausgleich
10
Strompreiserhöhung
durch die Hintertür
Beruf
& Recht
11
Konzern schuldete
Grazer 500 Überstunden
13
Nichtraucherschutz
am Arbeitsplatz
14
Arbeiten in Teilzeit –
Lösung oder Problem?
15
Wiedereinstieg
nach der Babykarenz
Digitalisierung:
Jetzt
fließen Förderungen
18
Weihnachten:
Arbeiten und feiern
Betriebsreportage
:
LKH Feldbach
Bildung
&Wissen
22
Mobbing und Gewalt
gehören zum Schulalltag
24
Bildungsberatung
in den AK-Außenstellen
26
Ernährungstipps:
Vitamin D
27
Leseecke:
Tipps aus der
AK-Bibliothek
28
Zeitreise:
40 Jahre
Gleichbehandlungsgesetz
29
Blitzlichter
aus der
AK Steiermark
Weihnachtsmenü
à la ZAK
05 7799-0
30/31
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Im APA-OGM-Ranking von 31 Institutionen genießen Polizei, Verfassungsgerichtshof,
Bundespräsident und Arbeiterkammer bei der Bevölkerung das größte Vertrauen.
Das kam bei 800 repräsentativ ausgewähltenWahlberechtigten im Saldo aus„habe
Vertrauen“ und„habe kein Vertrauen“ heraus.
Jugendämter -5
Landwirtschaftskammer 5
Parlament 7
Arbeitsmarktservice 9
Gewerkschaftsbund 10
Landesregierung meines
Bundeslands 11
Staatliche Pensionsversicherung 11
Nationalbank 12
Krankenkassen 13
Wirtschaftskammer 13
Justiz 14
Bundesheer 14
Schulen 20
Statistik Austria 21
Gemeinderat meiner
Gemeinde 22
Finanzämter 22
Rechnungshof 38
Universitäten 40
Arbeiterkammer 43
Bundespräsident 44
Verfassungsgerichtshof 45
Polizei 46
Finanzmarktaufsicht -6
EU -8
Regierung -12
Banken -12
Opposition -13
Industriellenvereinigung -13
(katholische) Kirche -14
Versicherungsunternehmen -32
Medien -34
-30
-10
10
30
APA / OGM Vertrauensindex Institutionen Oktober 2019
Vertrauen in Institutionen
AK-Präsident Josef Pesserl und AK-Direktor Wolfgang Bartosch im Gespräch über das
sich zu Ende neigende Jahr, Pläne für 2020, Wünsche an die neue Regierung und das
große Vertrauen, das die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Arbeiterkam-
mer setzen.
Herr Direktor, was waren 2019
die Meilensteine, die die AK
Steiermark für die Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer
umgesetzt hat?
WolfgangBartosch:
Dawärenein-
mal die EinführungdesDigi-Bonus
mit bis zu 300 Euro für jeden
Beschäftigten, der zusätzlich zum
Bildungsscheck gewährt wird.
Dann, als weiterer Schwerpunkt
der Digitalisierungsoffensive,
wurde der Projektfonds Arbeit
4.0 ins Leben gerufen. Natürlich
ein Großereignis war die Eröff-
nung des AK-Bildungszentrums
Volkshochschule mit modernen
Kurs- und Seminarräumlichkeiten
und der Schaffung zusätzlicher
Kursangebote. Zudem haben wir
die Bildungsberatung ausgebaut
und den SchwerpunktWohnen im
Konsumentenschutz eingerichtet.
Und im Rahmen des Projekts„Re-
gistrierung der Gesundheitsbe-
rufe“ haben sich innerhalb eines
Jahres 27.000 Berufsangehörige
bei uns registriert.
Herr Präsident, was bedeutet das
gute Abschneiden der Arbeiter-
kammer beimVertrauensindex?
Josef Pesserl:
Dieses hohe Ver-
trauen bringt einerseits sehr ein-
drucksvoll zum Ausdruck, wie
wichtig die unzähligenAktivitäten
der Arbeiterkammer für die Ar-
beitnehmerinnen und Arbeitneh-
mer sind, und es zeigt andererseits
auch sehr deutlich, dass die hohe
Kompetenz der Expertinnen und
Experten der Arbeiterkammer
sehr geschätzt wird. Gleichzeitig
sehe ich es aber auch als Auftrag
für die Zukunft.
Was ist in naher Zukunft, für
2020, geplant?
Bartosch:
Weiterhin die
Quali-
tätssicherung in unserem Kern-
kompetenzbereich Arbeits- und
Sozialrecht und natürlich der
Ausbau der Serviceleistungen,
wie beispielsweise das Angebot
von Betriebskostenchecks auch
in den Bezirken in Anlehnung an
das Modell der Steuerspartage.
Für die Jugend setzen wir mit
„AK Young“ einen Schwerpunkt
mit diversen Maßnahmen und
Projekten. Im Rahmen unserer
Digitalisierungsoffensive werden
wir für den Projektfonds Arbeit 4.0
zwei Einreichfristen zum31. März
und 30. September einrichten.
Sie sprechen die Digitalisierungs-
offensive an, bei der die Arbei-
terkammer Steiermark über fünf
Jahre hinweg insgesamt 21,5
Millionen Euro an Förderungen
ausschüttet. Wie wird diese an-
genommen?
Bartosch:
Bislang wurden beim
Digi-Bonus 140 Anträge in Höhe
von bis zu 300 Euro eingebracht.
Für kommendes Jahr ist geplant,
dass der Digi-Bonus großzügig
erhöht wird. Beim Projektfonds
Arbeit 4.0 wurden bis zur ersten
Einreichfrist Ende September 26
Förderanträge eingereicht, acht
Projekte wurden angenommen.
Diese fördern wir mit maximal
637.000 Euro. Unser Leitprojekt
„Telearbeitsplätze“ in Kooperation
mit der SFG läuft ebenfalls gut:
Wir haben bislang Zusagen für
113 Arbeitsplätze mit einem För-
dervolumen von insgesamt rund
101.700 Euro getätigt. Trotzdem
muss man sagen, dass im ersten
Jahr der rückgestellte Betrag von
4,3 Millionen Euro für die Digita-
lisierungsoffensive nicht ausge-
schöpft wurde, der Rest wird auf
die Folgejahre übertragen.
Was muss passieren, um den
Wirtschaftsstandort Steiermark
aus Sicht der Beschäftigten zu
stärken?
Pesserl:
Die steirische Politik
hat eine Fülle an Möglichkeiten,
dem drohenden Wirtschaftsab-
schwung entgegenzuwirken.
Ausbau der öffentlichen Ver-
kehrsinfrastruktur, Ausbau des
Fernwärmenetzes, Durchführung
der Altbausanierung– all das hätte
einen positiven Effekt auf die Be-
schäftigung undwäre gleichzeitig
ein wichtiger Beitrag gegen den
Klimawandel. Investitionen in die
Pflegeund indieKinderbetreuung
und der rasche Ausbau des Breit-
bandes wären ebenfalls wichtige
Maßnahmen, um nur einige Bei-
spiele zu nennen.
Was erwarten Sie sich von der
neuen Bundesregierung?
Pesserl:
Von der neuen Bundes-
regierung erwarte ich mir unter
anderem, dass sie die Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer
bzw. deren Vertretung in die po-
litischen Entscheidungsprozesse
einbindet und dass sie die Bedürf-
nisse der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer ernst nimmt. Ein
partnerschaftliches Miteinander
zwischen Politik, Unternehmern
und Arbeitnehmern in den letz-
ten sieben Jahrzehnten und die
beeindruckende Leistung der
Beschäftigten hat Österreich zu ei-
nemattraktiven und erfolgreichen
Wirtschaftsstandort gemacht.
Dieser gemeinsameWeg sollte der
Bundesregierung auch in Zukunft
ein Anliegen sein.
JF
20/21
Temel | AK
AK-Präsident
Josef Pesserl (r.)
und AK-Direk-
tor Wolfgang
Bartosch im
Gespräch mit
ZAK-Redak-
teurin Julia
Fruhmann.
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