Fitnessstudios
im Preischeck
Leben
& Konsum
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In der Steiermark – so das
Branchenradar 2018 – sind
61 von 1.000 Einwohnern
Mitglied in einem der 83
steirischen Standorte der
Fitnesscenter.
Die Beliebtheit von Fitnessstudios,
die Vielzahl der verschiedenen
Anbieter und ihre Ausrichtungen
nahm die AK-Marktforschung zum
Anlass, eine Erhebung zu Preisen
und Angeboten durchzuführen.
F
itness liegt im Trend. Sowohl die Zahl der
Besucherinnen und Besucher als auch die
der Studios steigt beständig. Bei Letzteren
ist das Angebot vielschichtig und reicht vom
reinen Work-Out-Place bis zum exklusiven
Wellnessresort. Dementsprechend variieren
die Preise, wobei der Vergleich aufgrund der
unterschiedlichen Angebote und Bezeichnun-
gen sowie der oftmals bestehenden Möglich-
keit, sich sein eigenes individuelles Programm
zusammenzustoppeln, alles andere als einfach
ist, erklärt AK-Marktforscher Josef Kaufmann.
Vielzahl an Angeboten und Leistungen
Die AK Steiermark hat die Preise und die Ver-
träge von 20 Studios gesichtet und festgestellt,
dass die Preisstruktur sehr unterschiedlich ist:
Um die Kostentransparenz zu gewährleisten,
müssen sämtliche Bestandteile (Einschreib-,
Aktivierungsgebühren, Karten-, Verwaltungs-,
Service- oder Trainerpauschalen, Zutrittsbän-
der) zusammengefasst werden. Die Preise
liegen dann bei den Pauschalangeboten
zwischen 268 Euro (FitInn, Graz) und 1.458
Euro (John Harris Fitness, Graz) pro Jahr. Die
ausgelobten monatlichen Preise liegen aber
zwischen 19,90 Euro und 109 Euro, was jedoch
zu kurz greift, da oftmals eine mehrmonatige
bzw. jährliche Mindestvertragsdauer oder Ak-
tivierungsgebühren verlangt werden.
Auchwerden über die Pauschalpakete hinaus-
gehende Leistungen (individuelle Trainings-
programmemit Personalcoach, Erstellung von
Ernährungsplänenusw.) angeboten, die jedoch
gesondert gezahlt werdenmüssen. Manchmal
gibt es Vertragspartnerschaften mit Versiche-
rungenmit gesondertenTarifen, die allerdings
direkt nachgefragt werden müssen.
Kriterien für die Auswahl festlegen
In aller Regel hängen aber die Preise von der
Ausstattung ab. Studios mit Wellnessoase,
Sauna, Solarien und dementsprechend luxuri-
ösemAmbiente kostenmehr. Daher kannman
seitens der AK-Marktforschung nur raten: Alle
Preisbestandteile berücksichtigen, kostenlose
Probetrainings bzw. Rabatte ansprechen„und
sich darüber klar werden, was man will“, so
Kaufmann.
JF
Siri, Alexa und Co.:
Lücken beim Datenschutz
Details der Erhebung
„Smarte“ Sprachassistenten wie Alexa
sind bereits in viele österreichische
Wohnzimmer eingezogen. Die Arbeiter-
kammer warnt nun Konsumentinnen
und Konsumenten vor einer (unfreiwilli-
gen) Datenweitergabe.
L
aut einer Studie stehen bereits in 27 Prozent der
österreichischen Haushalte Smart-Home-Geräte
wie Siri, Alexa und Co. Sie spielen Musik ab, lesen
Rezepte vor oder bestellen Produkte. Eine Studie der
Arbeiterkammer in Zusammenarbeitmit dem Institut
fürTechnikfolgen-Abschätzung (ITA) zeigt nunLücken
der digitalenAssistenten hinsichtlichDatensicherheit
und -schutz auf.
Heimlich mitgelauscht
Die vermeintlich harmlose Nutzung der Geräte
birgt jedoch auch Gefahren. Die Anbieter der di-
gitalen Geräte sammeln Sprachprofile und geben
beispielsweise Standortdaten weiter – aufgrund
vager Datenschutzbestimmungen bleiben die
damit verbundenen Zwecke meist unklar. „Digitale
Sprachassistenten sind alles andere als harmlos“,
betont AK-Marktforscher Josef Kaufmann: „Sie sind
anfällig für Fehlaktivierungen und lauschen so oft
unbemerkt mit, wodurch eine Vielzahl an Daten irr-
tümlich weitergegeben wird.“ Die AK fordert daher
mehr Transparenz und die Angabe einer genauen
Speicherdauer der Daten inklusive klarer Verwen-
dungszwecke.
Tipps für mehr Datenschutz
Grundsätzlich sollte man sich überlegen, ob ein di-
gitaler Assistent wirklich gebraucht wird oder doch
nur Spielerei ist.„Auf jeden Fall solltenNutzer aber die
Einstellungen für mehr Privatsphäre und die angebo-
tenen Löschroutinen verwenden“, meint Kaufmann:
„Außerdem gibt es auch immer noch einen Knopf
zum Ausschalten.“
ID
Quelle: E-Commerce-Studie Österreich 2019, österr. Handelsverband
Nutzung von Sprachassistenten
Anzahl der
Österreicher
(in 1000),
die digitale
Sprachassis-
tenten für
folgende
Funktionen
nutzen
(
2018
und
2019
)
Musik hören
Fragen zu Wetter und Sportergebnisse stellen
Hörbücher, Radio, Nachrichten abspielen
290
165
160
145
105
85
Wecker, Timer stellen
Kompatible Geräte verwalten (Licht etc.)
Einkaufslisten verwalten
Waren bestellen bzw. verkaufen
115
90
60
30
100
55
30
15
Willi Tell
ins
schwarze
Mathias Grilj
„Siri, sag mir bitte den An-
fang einer guten Geschich-
te, mit der die Leser der ZAK
eine Freude haben.“ Das
habe ich eben in so ein fla-
ches Gerät hinein gesagt, das
mir ein junger Mensch vor die
Nase gehalten hat. Die Ant-
wort des Wundergeräts, das
alle Wünsche erfüllt – bis auf
jene, die man hat –, ging so:
„Diese Funktion ist zurzeit
nicht verfügbar.“
Ach, alles muss man selber
machen! Da kann noch so
viel technologische Raffi-
nesse aus Japan und Ameri-
ka daherkommen wie diese
Sprach- und Sprech- und
Antwort-Programme
wie
Alexa und Siri. Aber die sind,
wie man mich überzeugt,
sehr praktisch. Man fragt,
wie lange man Germknödel
kochen muss, an wen man
sich in der Arbeiterkammer
wendet, wenn das mit den
Überstunden schon wieder
nicht stimmt oder wann Karl
Marx geboren wurde – die
Programme wissen das alles.
Ich bin ja einer, der ständig
am Vergessen ist. Ach, was
ich auch vergessen habe:
dass die Datenhändler und
die Geheimdienste sofort ein
Auge auf mich werfen und
Algorithmen anwerfen. Sie
machen sich ein Bild von mir.
Also frage ich: „Siri, spionierst
du mich aus?“ Die Antwort
ist eindeutig, aber der Klang
und Tonfall ist wie am fran-
zösischen Hof knapp vor der
Revolution, als jedes „Nein“
ein klares „Ja“ war.
Alexa! Siri!
© jani schwob
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