ZAK_Dezember_Ansicht - page 20-21

Beruf & Recht
Beruf und Recht
Viel Arbeit
für die Gesundheit
W
er derzeit das Gelände des
LKH Feldbach betritt, dem
fällt eines auf: An etlichen Stel-
len und Abteilungen am Kran-
kenhausareal wird gebaut und
geschraubt. Darüber hinaus ist
ein neuer Parkplatz für das Spi-
talspersonal im Entstehen. „Weil
zu wenige Parkplätze vorhanden
sind und es in der Peripherie keine
öffentlichen Verkehrsmittel gibt,
ist es wichtig, die Infrastruktur
für die Mitarbeiter anzupassen“,
erklärt dazu LKH-Betriebsdirektor
Christian Rath.
Zigtausende Patientinnen und Patienten kommen alljährlich
zur Behandlung ins LKH Feldbach. Trotz der hohen Arbeitsbe-
lastung sind die Spitalsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter Tag
für Tag mit vollem Einsatz bei der Sache.
Christoph Lechner arbeitet als Radiologietechnologe im LKH Feldbach.
Im Speisesaal nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mahlzeiten ein,
die in der LKH-Küche aus zumeist regionalen Zutaten gekocht werden.
Hohe Teilzeitquote
Stichwort Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter: Rund 900 Personen –
auch der hauseigene Reinigungs-
dienst miteingerechnet – sind am
LKH Feldbach beschäftigt, darun-
ter viele Frauen. „Wir haben eine
hoheTeilzeitquote“, sagt Christian
Fürntrath, seit 2016 Betriebsrats-
vorsitzender am LKH Feldbach
und Aufsichtsratsmitglied der
Spitalsgesellschaft KAGes. Umso
wichtiger wäre aus Sicht der Per-
sonalvertretung eine hauseigene
Kinderbetreuungseinrichtung.
„Aber die fehlt uns“, bedauert
Fürntrath. Bei LKH-Betriebsdirek-
tor Rath stößt er damit durchaus
auf offene Ohren: Eine Kinderbe-
treuungseinrichtungwerde„wahr-
scheinlich in der nahen Zukunft“
ein konkretes Thema werden,
meint Rath.
150.000 Kontakte in Ambulanzen
Was das Feldbacher Spitalsper-
sonal gemeinsam mit den Kol-
leginnen und Kollegen des LKH
Fürstenfeld – beide Häuser sind
in einem Verbund zusammenge-
fasst – leistet, zeigen die nack-
ten Zahlen: „Wir behandeln im
Verbund Feldbach-Fürstenfeld
rund 19.000 Personen stationär
pro Jahr, in unseren Ambulanzen
Rund 900 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind am LKH
Feldbach beschäftigt.
Haustechniker Josef Heininger packt überall an, wo etwas zu warten ist.
BetriebsrätinManuela Leitgeb arbei-
tet seit 37 Jahren im LKH Feldbach.
Peter Fink, geschäftsführender Oberarzt der Radiologie am LKH Feldbach.
Ambulanz-Team: Silke Krautwaschl, Anita Kieslinger und Peter Braunstein (v. l.) kümmern sich umBrüche undWunden.
haben wir 150.000 Kontakte im
Jahr“, resümiert Rath. Für die LKH-
Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter
ist die Situation indes nicht immer
einfach: Viele seien überlastet, der
Dokumentationsaufwand steige,
„aber das Personal wird nicht
mehr“, meinen sowohl Fürntrath
als auch Betriebsratskollegin Ma-
nuela Leitgeb. „Die rechtlichen
Rahmenbedingungen erfordern
natürlich immer mehr Dokumen-
tationsaufwand“, bestätigt auch
Rath. Immer öfter würden Patien-
tinnen und Patienten bzw. deren
Angehörige wegen angeblicher
Behandlungsfehler den Rechts-
weg beschreiten, daher seien die
Spitäler zu genauesten Aufzeich-
nungen verpflichtet.
Motiviert trotz Stress
Dennoch: Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter lassen sich vom
Stress nicht unterkriegen und sind
motiviert bei der Arbeit. Ob dies
Silke Krautwaschl, Anita Kieslinger
und Peter Braunstein sind, die in
der AmbulanzVerletzte versorgen,
Radiologietechnologe Christoph
Lechner oder Haustechniker Josef
Heininger, der fürWartungsarbei-
ten imLKH zuständig ist. Und auch
Peter Fink, geschäftsführender
Oberarzt der Radiologie, meint
mit einemLächeln:„Ich kannmich
nicht beklagen.“
Regionale Küche
Stolz ist man im LKH Feldbach auf
die Speisenversorgung – gekocht
wirdunterVerwendung regionaler
Zutaten, Spitalspersonal sowie
Patientinnen und Patienten be-
kommen dasselbe Essen. „Laut
einer Befragung der Patienten ist
das zweitwichtigste Thema das
Essen“, sagt Fürntrath. Und das
ist – so wird von allen Seiten ver-
sichert – im Landeskrankenhaus
Feldbach hervorragend.
DW
der
betriebsrat
die
firma
Laufender Dialog
Christian Rath, Betriebsdirektor im
LKH-Verbund Feldbach-Fürstenfeld
„Das Betriebsklima ist ein posi-
tives“, bestätigt LKH-Betriebsdi-
rektor Christian Rath. Trotz der
starken Arbeitsbelastung hätten
die Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter einen „sehr kollegialen
Umgang miteinander“. Die gro-
ße Stärke des Hauses sei die of-
fene Kommunikationskultur, so
Rath: „Auch das Verhältnis zum
Betriebsrat ist ein sehr gutes. Wir
sind in laufendem Dialog.“
Korrektes Verhältnis
LKH-Betriebsratsvorsitzender Chris-
tian Fürntrath
Betriebsratsvorsitzender Christian
Fürntrath lobt das korrekte und
gute Verhältnis sowohl zur LKH-
Betriebsdirektion als auch zur
Landes-Spitalsgesellschaft KAGes.
Dennoch sei die Überlastung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
wie vielerorts im Gesundheitswe-
sen ein „massives Problem“. Unter
anderem aufgrund des zuneh-
menden Verwaltungsaufwandes
wünscht sich Fürntrath mehr Per-
sonal – sowohl Pflegekräfte als
auch Ärztinnen und Ärzte.
Temel | AK (7), LKH Feldbach-Fürstenfeld, BR LKH Feldbach
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