ZAK Sept 2015_ES - page 8

Einlagensicherung Neu:
Im Falle einer Insolvenz
haften ausschließlich die
Banken für das angesparte
Vermögen der Konsumenten
und nicht, wie bisher, zum
Teil auch der Bund.
WIRTSCHAFT
Banken
haften
allein für Einlagen
I
n Österreich sind Guthaben
auf Girokonten, Bauspar­
verträgen und Sparbüchern
auf 100.000 Euro pro Person
und Bank einlagengesichert.
Das bedeutet, dass den Kon­
sumenten im Falle einer Ban­
keninsolvenz garantiert wird,
dass sie bis zu 100.000 Euro
ihres angesparten Kapitals
zurückbekommen. Bislang
war die Einlagensicherung
gesetzlich so geregelt, dass im
Insolvenzfall 50.000 Euro von
den Banken selbst ausbezahlt
werden mussten, der Rest
wurde vom Bund garantiert.
Basierend auf einer EU-Richt­
linie haften die Banken seit
Juli 2015 alleine für die gesam­
te Einlagensicherung. Weiters
müssen die Banken ab sofort
einen Fonds besparen, der
im Ernstfall die betroffenen
Kunden befriedigt. Bisher war
es üblich, dass die Banken
sich gegenseitig Haftungen
für etwaige Insolvenzen aus­
gesprochen haben.
Schneller zum Geld
Der Vorteil des neuen Systems
ist, dass letztlich nicht mehr
die Steuerzahler die Kosten
einer Bankeninsolvenz tragen.
Außerdem hat es bis zu 30
Tage gedauert, bis der Sparer,
nach einem Antrag, seine ge­
sicherten Einlagen ausbezahlt
bekommen hat. Mit der neuen
Regelung soll binnen sieben
Tagen nach Insolvenz das gesi­
cherte Geld automatisch, ohne
Antrag, ausbezahlt werden.
Dieser Notfallsfonds muss
aber erst innerhalb der nächs­
ten Jahre von den Banken
befüllt werden. Ziel ist es, bis
2024 ein Gesamtguthaben von
1,5 Milliarden Euro anzuspa­
ren. Diese Summe entspricht
0,8 Prozent der sicherungs­
relevanten Sparguthaben in
Österreich. Bei einem durch­
schnittlichen Kontostand von
11.700 Euro würde die Größe
des Fonds also ausreichen,
um 130.000 Kunden zu be­
friedigen.
Reicht Notfallfonds?
Das Problem dabei ist, dass
sich nicht abschätzen lässt,
ob diese Summe eine adäqua­
te Zielgröße darstellt. Offen
bleibt die Frage, was passiert,
wenn eine große oder gar
mehrere Banken zeitgleich in
Insolvenz gehen, sodass der
Notfallsfonds nicht ausreicht,
um alle Kunden zu befriedi­
gen. AK-ExpertinMag. Sandra
Battisti geht aber davon aus,
dass im Extremfall der Staat
doch einspringen würde, um
dem Fonds Kredite zur Verfü­
gung zu stellen, um negative
Auswirkungen auf die Volks­
wirtschaft zu vermeiden.
Vorsorgen
- aber
Auf der sicheren Seite ist, wer sein
Erspartes auf mehrere Banken ver-
teilt. (
Sergey Nivens/Fotolia)
Eines ist sicher: Die Pension kommt bestimmt.
Aber
brauche ich eine Zusatzvorsorge? Und welche passt zu mir
und meinem Leben? Eine neue Studie erklärt alle Produkte
und Schlagworte im Detail.
I
m Auf t rag der Arbeiter­
kammer hat der VKI derzeit
angebotene Pensionsvorsorge­
produkte auf ihre Kosten und
Ablaufleistungen analysiert.
Mit der Studie sollen Herr
und Frau Österreicher einen
neutralen Überblick über die
Problemlagen rund um diese
Vorsorgeprodukte und die
freiwillige Höherversicherung
als Alternative dazu erhalten.
Die ersten Pensionskonto-
Nachrichten im Vorjahr mit
der Auflistung der bisherigen
Beitragszeiten und den darauf
basierenden errechneten Pen­
sionsbeträgen sorgten oftmals
für Frust und Unsicherheit,
vor allem bei Versicherten mit
noch wenig Beitragsjahren.
Die Finanzbranche nutzte die
Gunst der Stunde und warb
vor allemmit der sogenannten
„Pensionslücke“.
Welches ist nun geeignet?
Neue klassische Lebensver­
sicherungen sind oft wegen
niedriger Garantiezinsen und
zu hohen Kosten als Pensions­
vorsorge ungeeignet. „Fonds­
gebundene Lebensversiche­
rungen sind eine Alternative,
Zwischen 36 und 145 Euro kostet
heuer das Schulstartpaket (mit 21
Artikeln) in Papiergeschäften oder
in Handelsketten. Ohne Schulta-
sche kostet die Grundausstat-
tung zwischen 36,3 und 126,5
Euro bei Handelsketten bzw. 53,6
bis 145,7 Euro im Papierfachge-
schäft. „Gegenüber dem Vorjahr
sind die Einzelpreise bei fünf Han-
delsketten im Schnitt um 17,7 Pro-
zent gesunken, während sie in den
fünf Fachgeschäften fast gleich
geblieben sind“, notiert Mag. Su-
sanne Bauer einen Preisrutsch bei
den Ketten. Die mit unterschiedli-
chen Produkten gefüllte Schulta-
sche kostet zwischen 40 und 230
Euro, was einen Preisunterschied
von 575 % ergibt.
(Halfpoint/Fotolia)
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