BI LDUNG
AK und Kirche
gegen Armut
Armut gibt es auch bei uns im reichen Österreich:
Darüber herrschte im Rahmen
der Stiftingtaler Gespräche der AK in Kooperation mit der Katholischen Aktion Überein-
stimmung unter den VertreterInnen von Caritas, der Universität Linz, der Industriellenver-
einigung und der Arbeiterkammer. Als Wege aus der Armut kristallisierten sich vor allem
Bildung, Arbeitsplätze und ein funktionierender Sozialstaat heraus!
F
ür AK-Präsident Josef Pes-
serl geht es um den Zu-
sammenhalt in Österreich.
Armut sei Gift für den sozialen
Frieden und das demokrati-
sche Zusammenwirken. „Der
Kampf gegen Armut ist auch
ein Kampf gegen Extremis-
mus“, spielte er auf aktuelle
Ereignisse an. Dr. Bernhard
Rebernik, Präsident der Ka-
tholischen Aktion und Mitor-
ganisator der Veranstaltung:
„Armut ist und muss ein ge-
meinsames Thema aller gesell-
schaftlichen Bereiche sein.“
Arme Menschen seien in ers-
ter Linie Menschen, betonte
Mag. Franz Waltl. Der Caritas-
Bereichsleiter für Menschen
in Not stellte persönliche
Schicksale in den Vorder-
grund: „Da geht es etwa um
ein junges Paar, das nach
der Geburt eines Kindes die
Stromrechnung nicht mehr
zahlen konnte, weil auch
Babysachen anzuschaffen wa-
ren.“ Waltl sagte, dass knapp
200.000 Kinder in Österreich
in verfestigter Armut leben.
Mehr auf den materiellen
Aspekt ging DDr. Werner An-
zenberger ein. Der AK-Bereichs-
leiter Soziales sagte, die größte
Armutsfalle sei Arbeitslosigkeit.
Deshalb brauche es neben einer
Bildungs- und Qualifikationsof-
fensive eine gerechtere Vertei-
lung der Arbeit. Als weitere Pro-
blemfelder nannte er „Working
Poor“, Teilzeitarbeit als Armuts-
ursache im Alter und das hohe
Armutsrisiko junger Menschen.
Dr. Christine Stelzer-Or t-
hofer von der Uni Linz er-
klärte, dass in Öster reich
1,5 Millionen Menschen ar-
muts- und ausgrenzungsge-
fährdet seien. Auf sie treffe
eines der drei Kriterien zu:
geringes Einkommen, man
kann sich Übliches nicht
mehr anschaffen, Haushalt
mit keiner oder geringer Er-
werbsarbeit.
Dr. Thomas Krautzer, Ge-
schä f t sf ührer der Indust-
riellenvereinigung, nannte
Bildung, Selbstbewusstsein
und Tatkraft als Vorausset-
zung, um sein Leben selbst
in die Hand zu nehmen und
mit einem gut bezahlten Job
ein selbstbestimmtes Leben
zu führen.
Erasmus:
Studieren
ohne Grenzen
Auslandspraktika
für Lehrlinge
Der Grazer Verein Auxilium
bietet in Kooperation mit dem
ÖGB Steiermark im Rahmen
des EU-geförderten Mobili-
tätsprojekts „4x4“ individu-
ell organisierte Praktikums-
aufenthalte für Lehrlinge in
Deutschland, Großbritannien,
Italien und Spanien an. Insge-
samt können 40 interessierte
TeilnehmerInnen der Bran-
chen Fer t igungstechnolo-
gie, Tourismus, Handel und
Verwaltung einen zwei- bis
sechswöchigen Praktikums-
aufenthalt in ausgewählten
Betrieben absolvieren.
Eine Betreuungsperson vor
Ort ist für den Fall, dass Pro-
bleme auftreten, rund um die
Uhr für den Lehrling erreich-
bar. Der Großteil der Kosten
wird von der EU getragen, die
steirische Arbeiterkammer
steuert 300 Euro pro Lehrling
bei. Weitere Infos beim Verein
Auxilium, Tel. 0316/32 80 44,
e-Mail: julian.jurisch@auxili-
um.co.at
E
in Aufenthalt im Ausland
gehört im Studium schon
fast zum guten Ton. Auch
Stefan und Christian waren
während ihrer Studienzeit in
den Niederlanden, in Spanien
und in den USA. Ihre Uni-
versitäten wählten sie nach
ihrem Fachgebiet und auch
nach der Lage aus. Sie wollten
einenMehrwert für sich selbst
und ein Land abseits eines
Urlaubs erleben. Stefan war
es auch wichtig, am Meer zu
studieren.
Dort kann man in andere,
fremde Unisysteme eintau-
chen und lernt Menschen
Auf einer Uni im Ausland wird man offener
und bekommt
viele neue Kontakte und Erfahrungen. Doch eine gute Vorbe-
reitung ist wichtig, genauso wie die richtigen Förderungen.
aus der ganzen Welt kennen.
Schließlich gibt es auch an-
dere Austauschstudierende
vor Ort. „Es werden Vorurteile
abgebaut und man hat weniger
Stereotypen“, sagt Christian
über seine Zeit. Stefan hat
sich selbst besser kennenler-
nen können und kann seine
Erfahrungen nun auch im Job
einsetzen.
Trotzdem ist es wichtig, sich
vor einemAuslandsaufenthalt
gut zu informieren. Beide
Studenten waren vorher bei
der ÖH, der AK, beim Land
Steiermark und beim ÖAD.
Außerdem ist es wichtig, sich
über die richtige Krankenver-
sicherung Gedanken zu ma-
chen, denn ein Arztbesuch im
Ausland kann teuer werden.
Und auch eine Bewerbung
mit Sprachzertifikaten wird
verlangt.
Förderungen
Neben einem Auslandssti-
Christian Wakolbinger und Stefan Zischka haben in den USA und Hol-
land studiert. Das empfehlen sie auch anderen Studierenden.
(Schön)
pendium gibt es zahlreiche
weitere Fördermöglichkeiten,
wie Beihilfen aufgrund des
Studienortes, Reisekostenzu-
schuss, Stipendien und For-
schungsförderungen etc.
Für Fragen steht Mag. Thomas
Hraba gerne zur Verfügung:
05/7799-2366 oder thomas.
ZAK
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