B
ei der Haut ä rz t in be -
kommt man praktischer-
weise gleich Kosmetika, beim
Augenarzt nach der Diagnose
die passenden Kontaktlinsen,
bei der Zahnärztin Artikel
für Mundhygiene und beim
praktischen Arzt Nahrungs-
ergänzungsmittel: Es ist ein
Trend der vergangenen Jahre,
dass Ordinationen auch Pro-
duktverkauf anbieten.
Rechtlich sei das kein Prob-
lem, sagt AK-Expertin Mag.
Bettina Schrittwieser: „Ärz-
tinnen und Ärzte brauchen
eine Gewerbeberechtigung
und müssen darüber hinaus
verschiedene Vorschriften
beachten.“ Seriöse ÄrztInnen
werden aber klarstellen, dass
der Produktverkauf nichts mit
den ärztlichen Leistungen zu
tun hat.
Ganz unproblematisch sieht
die Leiterin des AK-Konsu-
KONSUMENT
Hände
Second
Der Verkauf von Produkten
in Ordinationen ist ein Ge-
schäft und keine ärztliche Leistung. Ein Preisvergleich kann
lohnend sein.
mentenschutzes diesen Trend
aber nicht: „Man soll sich
nicht unter Druck setzen las-
sen, wenn der Arzt ein Pro-
dukt empfiehlt, das er selbst
anbietet. Er handelt nicht als
Mediziner zum Wohl des Pa-
tienten, sondern als Verkäufer
zu seinem eigenen Wohl.“
Preisvergleich
Streng verboten ist es, wenn
die ä rztliche Tätigkeit an
den Kauf eines beworbenen
Produktes gebunden wird.
Entscheidet man sich dennoch
für ein angebotenes Produkt,
sollte man nicht sofort kaufen,
sondern bis zum nächsten
Arztbesuch einen Preisver-
gleich, etwa über das Internet,
machen: „Das zahlt sich in
vielen Fällen aus.“ Kauft man
direkt in der Ordination, muss
eine Rechnung ausgestellt
werden.
U
m sein Geld sicher und
gewinnbringend anzu-
legen, hat sich ein Steirer
2004 an seine Bank gewandt.
Sein Berater riet ihm zum
Investment in sogenannte
„Secondhand-Polizzen“ und
garantierte ihm einen Jah-
resertrag von mindestens 6
Vorsicht bei alternativen
Anlageformen
– Versiche-
rungen vom Sekundärmarkt
erweisen sich als risikorei-
che Investments.
Der Arzt
als Verkäufer
Langfristige Geldanlage in Zweitmarkt-
fonds heißt Investieren auf Leben und
Tod.
(fotogestoeber – Fotolia)
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ZAK
