Einkommensberichte
bei
Betriebsräten willkommen
S
ind Einkommensunter-
schiede zwischen Män-
nern und Frauen Schnee von
gestern? Leider nicht, wie
der Rechnungshof anhand
aktueller Daten aufgezeigt
hat: Frauen verdienen in Ös-
terreich nur 82 Prozent der
Männereinkommen – und
zwar, wenn sie das ganze Jahr
über Vollzeit beschäftigt sind!
Unumst ritten besteht also
Handlungsbedarf.
Mehr als 150 Mitarbeiter
Ein wesentlicher Schritt zur
geschlechtergerechten Ent-
lohnung führt über die Ein-
kommenstransparenz: Da es
in Österreich allerdings als
unfein gilt, nach dem Gehalt
zu fragen, gestaltet sich der
Einblick in die unternehme-
rische Lohnpolitik schwierig.
Die ab 2011 stufenweise einge-
führten Einkommensberichte
leisten einen wesentlichen
Beitrag. Unternehmen geben
Eine Umfrage unter Betriebsräten
zeigt die positiven Auswirkungen der Einkommens-
berichte. Entwicklungspotenzial wäre allerdings noch vorhanden.
darin an, wie viele Männer
und Frauen sie in einer Ein-
kommensstufe beschäftigen
und wie viel diese jeweils im
Schnitt verdienen. Allerdings
müssen die Berichte zur Ent-
geltanalyse nur in Betrieben
mit mehr als 150 Beschäftigten
erstellt werden und erfassen
somit lediglich 40 Prozent der
Arbeitnehmerschaft.
Die positiven Auswirkungen
der Einkommensberichte zeigt
eine Umf rage unter 2.660
Betriebsräten: Fast zwei Drit-
tel der Antwortenden haben
durch den Bericht zusätzliche
Informationen erhalten; 30
Prozent konnten diese gleich
für Interventionen nutzen.
Ein Fünf tel ortete im Un-
ternehmen die Bereitschaft,
Verbesserungsmaßnahmen zu
ergreifen.
Offen bleibt noch der Wunsch
n a c h meh r De t a i l i n f o r -
mationen über Teilzeitbe-
schäf tigung, Karenzzeiten
Rund 150 interessierte Eltern
informierten sich bei Kaffee
und Kipferl im Grazer Kam-
mersaal, wie Familien am bes-
ten die Babypause managen.
AK-Vizepräsidentin Patricia
Berger freute sich über den
großen Andrang: „Es ist wich-
tig, seine Fähigkeiten und
Stärken für sich im Beruf zu
nutzen, und genauso wichtig
ist es, mit Kind einzusteigen
Wie man Beruf und
Kind(er)
unter einen Hut
bringt, erfahren Eltern beim
Infofrühstück der AK.
und Überstundenpauschalen.
Schweden verpflichtet
Im Falle zu niedriger Einstu-
fung oder geringerer Anrech-
nung von Vordienstzeiten
bei Frauen kann der anony-
misierte Bericht allerdings
keine Abhilfe schaffen. Diese
beiden klassischen Formen
von Lohndiskriminierung
müssten daher durch ergän-
zende Maßnahmen bekämpft
werden.
„Trotzdem haben sich die Ein-
kommensberichte aus Sicht
der Arbeiterkammer bewährt“,
betont AK-Gleichstellungs-
referentin Mag. Bernadette
Pöcheim. Eine Weiterentwick-
lung wäre wünschenswert: In
Schweden beispielsweise sind
Unternehmen, deren Lohnpo-
litik Ungleichheit zwischen
den Geschlechtern aufweist,
dazu verpflichtet, gegenzu-
steuern.
Ursula Jungmeier-Scholz
Infotour
für (werdende)
Eltern in AK-Außenstellen
oder wiedereinzusteigen.“
Im Laufe des Jahres tourt das
Frühstück von Voitsberg bis
Liezen wieder durch die ge-
samte Steiermark.
Das Frühstück ist kostenlos
und findet in den AK-Außen-
stellen jeweils um 9.30 Uhr
statt; für die Kleinen gibt es
eine Kinderbetreuung. Um
Voranmeldung wird gebeten:
oder
05 7799-2590.
Weitere Termine
Voitsberg,
26. März
Feldbach,
23. April
Zeltweg,
21. Mai
Liezen,
18. Juni
Bruck/Mur,
24. September
Graz,
8. Oktober
Murau,
29. Oktober
Leibnitz,
26. November
Elisabeth Aufreiter, Mag. Bernadette Pöcheim und AK-Vizepräsidentin
Patricia Berger (r.) mit kleinen Gästen des Infofrühstücks.
(AK/Graf)
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