ZAK Dez. 2014_ES - page 9

Wissen, wohin der Wandel führt:
Mit der „Regionalsta-
tistik Steiermark 2014“ bildet die AK in mehr als 300 Tabel-
len die Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft ab.
WIRTSCHAFT
Lohnsteuer
überholte
die Umsatzsteuer
S
eit 32 Jahren beleuchtet das
statistische Nachschlag-
werk der Arbeiterkammer die
Kurven bei Beschäftigung und
Arbeitsmarkt, Einkommen,
Preisen, öffentlichen Finan-
zen sowie jüngere Phänomene
wie die Feinstaubbelastung.
Erstmals hat 2013 beim Steu-
eraufkommen die Lohnsteuer
mit 37,8 Prozent von 5,7 Mil-
liarden Euro das Auf kom-
men durch die Umsatzsteuer
überholt.
„Atypisches“ Wachstum
Rund 23 % der Beschäftigten
sind in Industrieunternehmen
tätig, 1980 betrug dieser An-
teil noch knapp 40 %, erklärt
AK-Experte Karl Reitter. Das
Beschäftigungswachstum in
der Grünen Mark ist über-
wiegend auf die zunehmen-
de atypische Beschäftigung
zurückzuführen. Während
„Normalarbeitsverhältnisse“
imZeitraum 2004 bis 2013 von
insgesamt 344.600 auf 341.800
zurückgingen, erhöhte sich
die Zahl der atypischen Er-
werbstätigen (Teilzeit, gering-
fügige Beschäftigung, freier
Dienstvertrag, Zeitarbeit) im
gleichen Zeitraum von 121.300
auf 164.100.
Gleichzeitig wächst die Zahl
der Arbeitslosen weiter, die
Chancen auf einen neuen Ar-
beitsplatz sinken. Im Jahres-
durchschnitt 2013 waren mit
38.708 vorgemerkten Arbeits-
losen beinahe so viel wie im
Krisenjahr 2009 ohne Job. Im
März 2014 bezogen 15.423 Per-
sonen die bedarfsorientierte
Mindestsicherung. Gegenüber
demVergleichsmonat des Vor-
jahrs erhöhte sich diese Zahl
um 2.920 Personen.
Am 1.1.2014 betrug die Ein-
wohnerzahl der Steiermark
genau 1.215.246, das sind
um 4.275 oder 0,4 % mehr
Bewohner als im Jahr zuvor
und damit der höchste Bevöl-
kerungsstand, der hierzulande
je gemessen wurde. Und die
SteirerInnen werden kontinu-
ierlich älter. Laut neuester Pro-
gnose soll die durchschnittli-
che Lebenserwartung bis zum
Jahre 2030 bei Männern von
zurzeit 78,8 Jahren auf 82,3
Jahre steigen, bei Frauen von
83,4 auf 88 Jahre.
Einkommen der SteirerInnen
Rund 2.300 Euro brutto (mit
Sonderzahlungen) betrug 2013
das „mittlere“ Monatsein-
kommen steirischer Arbeit-
nehmerInnen. Je die Hälfte
der 486.400 Beschäf tigten
verdiente weniger bzw. mehr
als diesen Medianwert. Im
Jahresabstand ist das mittlere
Lohn- bzw. Gehaltseinkom-
men nominell um 2,9 Prozent
angest iegen. Regional be-
trachtet, wurden die höchsten
Einkommen im Bezirk Bruck/
Mürzzuschlag mit 2.691 Euro
erzielt, die niedrigsten Ein-
kommen in der Südoststeier-
markmit 1.916 Euro. In diesem
Bezirk fiel die Zunahme ge-
genüber 2012 mit 1,9 % deut-
lich unterdurchschnittlich
aus und lag damit auch unter
der Inflationsrate von 2 %.
Und schließlich die dicke
Luft: Der für den Tagesmittel-
wert von Feinstaub (PM 10)
festgelegte Grenzwert von 25
Tagen wurde im Vorjahr an
fünf steirischen Messstellen
überschritten. Die meisten
Überschreitungen wurden in
Graz-Ost (45 Tage), in Graz-
Don Bosco (44 Tage) und in
Leibnitz (34 Tage) gemessen.
Übrigens ist die Zahl der
Krankenstandstage je Er-
werbstätigem in den vergan-
genen Jahren kontinuierlich
zurückgegangen auf zuletzt
12,4 Tage.
Tipp:
Die „Regionalstatistik
2014“ finden Sie als Download
auf
R.W.
A. Karnholz - Fotolia
Der Erzberg von oben: Erstmals
liegt beim Steueraufkommen in
der Steiermark die Lohnsteuer an
der Spitze.
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